TT: Maurer ohne Schild voll im Wind

Die Rückkehr von Lukas Maurer an die Isle of Man TT mit seiner Supersport-Premiere war sehr erfolgreich. Dennoch hatte uns der wilde Berner von haarsträubenden Erlebnissen zu berichten, etwa von seiner Fahrt mit zerschlagenem Windschild.
Nach drei Jahren Pause kehrte Lukas Maurer auf die Insel zurück. Es war für ihn eine Premiere auf Yamaha und gleichzeitig sein erster TT-Start in der Supersport-Klasse. Doch der Berner kämpft noch mit seiner Handverletzung und einem Trainingsrückstand. Am Montag fuhr der 31-jährige Berner im Superbike-Rennen eine Rundenzeit unter 18 Minuten und landete mit Rang 18 sein erstes Top-20-Resultat. In der Supersport-Klasse er auf der R6 gar auf den 15. Platz.
Beinahe abgeflogen
Am Dienstagabend wurde das von vier auf zwei Runden verkürzte Superstock-Rennen gestartet. Mit seiner R1 konnte Maurer zuvor nur zwei Runden fahren, weshalb die Abstimmung noch nicht passte. Maurer fand nicht richtig in den Flow: «Nach einem Beinahe-Highsider auf einer feuchten Stelle war das Vertrauen endgültig weg. Platz 22 ist eigentlich ein solides Resultat, dennoch bin ich mit meiner Leistung nicht zufrieden.» Dean Harrison (Honda) sicherte sich den Sieg vor Davey Todd (BMW) und Michael Dunlop (BMW).

Lukas Maurer unterbot gleich im ersten Rennen seinen eigenen Rundenrekord und fuhr eine 202,5-km/h-Runde.
Kampf ohne Windschild
Am Freitag musste Maurer im zweiten Superstock-Rennen über 3 Runden von weit hinten starten und lief schon bald auf seinen Vordermann auf. «Vor dem Start wurde signalisiert, wo es noch nasse Stellen hatte. Da ich die Ortsbezeichnungen nicht auswendig kenne, wusste ich nicht genau, wo mich feuchte Stellen erwarten würden.» Bereits in der ersten Runde brach zudem der Zubehör-Windschild an der R1: «Die Turbulenzen am Helm waren so stark, dass ich teilweise fast nichts sehen konnte. Der Fahrtwind war brutal, ich konnte den Motor kaum hören und wusste nicht mehr, wann ich schalten muss.»

Wilde Szenen hat Maurer an der Isle of Man TT 2025 erlebt, wobei diese hier wohl noch unter „business as usual“ geht.

Rekordhalter Michael Dunlop erhöhte sein Konto auf 33-TT-Rennsiege. Bild: BMW
Senior-TT-Showdown abgesagt
Das grosse Finale, die Senior TT am Samstag, musste wegen unbeständigem Wetter immer weiter in den Abend geschoben werden. Nach der Entscheidung der Kürzung von sechs auf vier Runden wurde das wichtigste Rennen schliesslich ganz abgesagt; Die Fahrer waren sich nach der Besichtigungsrunde einig, dass der Wind zu stark war, um sicher fahren zu können. «Schade, denn ich bin überzeugt, dass ich meine schnellste Zeit nochmals deutlich hätte verbessern können. Aber am Ende war es die richtige Entscheidung. Wir haben die TT ohne grössere Probleme erfolgreich gemeistert», lautete Maurers Resümee.