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Aegerter: Tiefpunkt und Hoffnung

Dominique Aegerter erreichte in Most einen neuen Tiefpunkt, leitete mit starkem zweitem Rennen aber einen hoffentlich anhaltenden Aufwärtstrend ein. Das Spitzenduo erreichte unterdessen ein neues Level.

Nach dem Tief in Cremona (I) hatte Dominique Aegerter (Yamaha) auch in Most (CZ) grosse Sorgen. Bei nasskalten Bedingungen gab es im ersten Freitraining zahlreiche Stürze, darunter auch ein heftiger von WM-Leader Nicolo Bulega (Ducati). Definitiv nicht die besten Voraussetzungen für Aegerter, um nach seiner Sturzserie von Cremona wieder Vertrauen zu schöpfen. Aegerter bestätigt: «Die Bedingungen waren sehr seltsam und wir hatten Mühe, auf Tempo zu kommen.»

 

Sosehr er sich auch bemühte, Rang 19 war für Dominique Aegerter in den Trainings und der Superpole in Most das höchste der Gefühle.

 

Der Sonnenschein am Samstag entschärfte die Situation. Nach zwei 19. Plätzen am Freitag klassierte sich Aegerter im dritten Freitraining aber lediglich auf dem 21. Rang. In der Superpole verlor er 1,4 Sekunden auf die Bestzeit von Toprak Razgatlioglu (BMW) und enttäuschte mit dem 19. Rang. «Leider haben wir nicht den Schritt gemacht, den wir uns erhofft haben. Es war eine meiner schlechtesten Superpole-Sessions, die ich je gefahren bin. Das war sehr enttäuschend, und ich stehe in der Startaufstellung sehr weit hinten. Das Team hat aber alles unternommen, um mir zu helfen, ein besseres Gefühl fürs Rennen zu bekommen.»

Dennoch Punkte in Rennen 1

Im Rennen am Samstag konnte sich der 34-Jährige aus der vorletzten Startreihe aber immerhin noch auf Rang 13 vorkämpfen. «Wenigstens haben wir am Nachmittag drei Punkte geholt», versucht sich Aegerter zu trösten. «Aber wir müssen uns weiter verbessern. Ich bin enttäuscht von den Ergebnissen. Wir werden bis in die Nacht hinein hart arbeiten und dann hoffentlich gut schlafen.»

 

Aegerter Most 2025

Die Enttäuschung war für Dominique Aegerter in Most gross.

 

Im Warm-up am Sonntag hätte Aegerter einiges ausprobieren wollten, doch die Strecke war von den nächtlichen Regenfällen noch nass. Aegerter ging als einer von wenigen dennoch raus, brach aber bald ab. «Das Warm-up war nutzlos, wir mussten den Test der Anpassungen auf das Superpole-Rennen verschieben. Dort fehlte mir aber von Anfang an das Gefühl und das Vertrauen.» Und so kam der einzige Schweizer im Superbike-Zirkus auch im Superpole-Rennen nicht über die enttäuschende 19. Position hinaus und musste so auch das zweite Rennen aus der siebten Reihe in Angriff nehmen.

 

Erfolgreiche Anpassungen

Für Rennen 2 wurden im GRT-Team von Aegerter nochmals einige Anpassungen am Chassis vorgenommen – mit Erfolg: «Das Motorrad fühlte sich wieder besser an und ich konnte so fahren, wie ich das wollte.» Aegerter setzte sich in zahlreichen Duellen durch, machte insgesamt acht Plätze gut und kam schliesslich auf Rang 11 ins Ziel. Auf seinen fünftplatzierten Teamkollegen Remy Gardner (Yamaha), war der Abstand mit 9 Sekunden nicht mehr so gross.

 

Aegerter Most

Dominique Aegerter konnte sich in Most in Rennen 2 steigern und landete zahlreiche Überholmanöver.

 

«Dass wir auf das Duo an der Spitze fast 30 Sekunden verlieren, ist aber schon bedenklich. Wir sind weit davon entfernt, unsere Vorsätze zu erfüllen. Hoffentlich können wir das gute Gefühl, das wir hier erarbeitet haben, mitnehmen. In zwei Wochen werden wir wichtige Tests in Misano haben. Ich hoffe, dort können wir weitere Fortschritte machen und dass Yamaha dort auch Chassis- und Motor-Updates bringen wird, damit wir in vier Wochen in Misano wieder angreifen und gute Leistungen zeigen können. Es sind keine einfachen Zeiten gerade, doch ich gebe nicht auf und danke an alle, die hinter mir stehen. Es wird wieder besser kommen», zeigt sich der enttäuschte Aegerter weiterhin kämpferisch.

 

WM-Duell: Andere Welt

Weltmeister Razgatlioglu und WM-Leader Bulega fuhren in Most ihr eigenes Rennen fernab der Verfolger. Der von seinem Freitags-Sturz noch gezeichnete Bulega schnappte sich in Rennen 1 den Holeshot und konnte Razgatlioglu fünf Runden in Schach halten. Doch dann setzte sich der Türke in Kurve 1 auf der Bremse durch und fuhr in der Folge eine Sechs-Sekunden-Lücke zum Italiener heraus. Am Rennsonntag hatte der Dreifachsieger von Cremona wieder sichtlich mehr Vertrauen gefunden und lieferte sich in der Superpole einen heftigen Schlagabtausch um die Führung. Bei einem Angriff auf Razgatlioglu verbremste er sich aber, musste in der Schikane gerade aus und sich in der Folge erneut mit Rang 2 begnügen.

 

WM-Leader Nicolo Bulega (11) setzte sich bei jedem Start durch, wurde aber von Weltmeister Toprak Razgatlioglu (verdeckt), gejagt und bezwungen. In Rennen 2 feierte der Italiener aber ein Comeback.

 

 

In Rennen 2 fuhr zunächst wieder Bulega voraus. Wieder kam es zu einem Schlagabtausch. Nach einem grandiosen Überholmanöver von Razgatlioglu zwischen Kurve 1 und 2 setzte sich der Weltmeister an der vorne rund eine Sekunde ab. Doch Ducatis-Speerspitze gab sich nicht geschlagen, schloss die Lücke in den letzten Runden und bezwang den BMW-Piloten schliesslich auf der Zielgeraden um mickrige 0,027 Sekunden. Danilo Petrucci (Ducati) holte sich drei dritte Plätze, verlor auf das Spitzenduo in Rennen 2 aber mehr als 16 Sekunden!

 

Resultate

Superbike-WM, Most (CZ)

Rennen 1

Superpole-Rennen

Rennen 2

WM-Stand

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