Dominique Aegerter hat seine Fehler vom Saisonauftakt mehr als wett gemacht und verwandelte seinen 17-Punkte-Rückstand in einen 8-Punkte-Vorsprung. Mit dem Sieg in Le Mans übernahm Aegerter die Führung im MotoE-Weltcup.

Für Dominique Aegerter hatte die Saison in Jerez (E) nicht optimal begonnen. Dort hatte er nach Rang 2 durch einen ärgerliche Fehler ein zweites Podest verschenkt. Eric Granado war unterdessen mit zwei Laufsiegen fehlerfrei geblieben, so dass Aegerter mit 17 Punkten Rückstand auf den Brasilianer nach Le Mans reiste.

War der 31-jährige Schweizer in Jerez nicht über Startplatz 5 hinausgekommen, verpasste er in Le Mans die Pole-Position-Zeit von Mattia Casadei um lediglich 0,001 Sekunden!

Nach grösseren Rückständen in den Freitrainings war Dominique Aegerters Qualifying-Runde in Le Mans fast perfekt!

Schwierige erste Runden

In Rennen 1 war Aegerter nicht optimal von Startposition 2 weggekommen und schon auf den ersten Meter auf Rang 4 hinter Casadei, Kevin Zannoni und Hikari Okubo zurückgefallen. Aegerter: „Ich hatte dann einige gröbere Slides und brauchte einige Runden, bis ich mich wieder hundertprozentig wohl auf dem Motorrad fühlte. In dieser Phase habe ich viel auf die Spitzengruppe verloren. Aber spätestens ab der vierten Runde war das Vertrauen wieder da. Von da an konnte ich richtig pushen.“

Nach anfänglichen Slides fand Aegerter das Vertrauen wieder und schloss auf.

Aegerter konnte die Lücke zum drittplatzierten Okubo schliessen und überholte den Japaner in der vorletzten von lediglich 8 Runden. Ans Spitzenduo kam Aegerter nicht mehr bis auf Schlagdistanz ran, erbte aber Rang 2 von Zannoni, der in der letzten Kurve noch übers Vorderrad stürzte. Da Granado nicht recht auf Touren kam und sich mit Rang 7 begnügen musste, machte Aegerter mit Rang 2 hinter Casadei schon mal 11 Punkte wett.

Jordi Torres, der Weltcup-Sieger der letzten beiden Jahre, war bereits in der ersten Runde gestürzt, musste das Rennen aufgeben und fehlte auch in Rennen 2.

Erster Sieg 2022

Auch beim Start zu Rennen 2 waren Aegerters Konkurrenten besser weggekommen. Der Schweizer reihte sich erneut auf Rang 4 hinter Casadei, Zannoni und Okubo ein. Casadei riss an der Spitze schnell eine Lücke auf, während Aegerter Runde um Runde in der Anfahrt auf die Schikane einen Platz gut machte. Bis der Schweizer in der dritten Runde die erste Verfolgerposition übernommen hatte, war Casadei an der Spitze bereits knapp 2 Sekunden enteilt.

Domi Aegerter kämpfte sich in Le Mans im zweiten Rennen rasch auf die erste Verfolgerposition und machte sich auf die Aufholjagd.

Doch Aegerter kämpfte sich noch ran und setzte in der letzten Runde vor der Schikane zum Angriff auf die Führung an. Der Supersport-Weltmeister setzte sich gegen Leader Casadei durch und wehte dessen folgende Konterversuche sicher ab. Aegerter: „Ich wusste, dass meine Pace besser war. Obwohl ich in jeder Runde ans Limit ging, konnte ich ihn erst einige Kurven vor der Ziellinie überholen. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, als Erster aus der letzten Kurve zu kommen und die karierte Flagge als Sieger zu sehen. Dieser Sieg ist immens wichtig für die Meisterschaft, denn mit diesen 25 Punkten haben wir die Gesamtführung übernommen.“

Aegerter hat nun bereits 8 Punkte Vorsprung auf Granado, der in Rennen 2 nicht über Rang 5 hinausgekommen ist.

Nach der Führung in der Supersport-WM hat der Domifighter nun also auch die Weltcup-Führung in der MotoE-Serie übernommen. Vielleicht kappt es ja 2022 mit dem angestrebten Sieg in beiden Serien.

Resultate

Rennen 1
Rennen 2
Weltcup-Stand nach 4 von 14 Rennen