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Alpen-Mautgebühren

Vor Antritt einer Reise ins Ausland sollte man sich mit den unterschiedlichen Vorschriften, Verkehrsregeln und Mautgebühren in den Ziel-Reiseländern vertraut machen.

In vielen Ländern wird für das Benutzen von Autobahnen, Schnellstrassen, Brücken oder Tunnels Geld verlangt. In einigen Innenstädten wird sogar schon eine Citymaut erhoben, mitunter muss auch für das Befahren von Umweltzonen bezahlt werden.

Zwei verschiedene Mautsysteme

Bei den Mautgebühren lohnt es, etwas genauer hinzuschauen, denn die Reglements weichen in etlichen Ländern zum Teil deutlich voneinander ab. Grundsätzlich gibt es in Europa zwei verschiedene Mautsysteme: Da ist zum einen die zeitbezogene Maut, die über eine Vignette, in Österreich mehr oder weniger liebevoll „Pickerl“ genannt, entrichtet wird. Daneben sind in anderen Ländern streckenbezogene Mautforderungen zu begleichen, bei denen die Beträge abhängig von Strasse oder Streckenabschnitt variieren.

Streckenbezogene Maut in neun Ländern

Neun Länder in der EU verlangen eine solche streckenbezogene Maut: In Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien werden die Verkehrsteilnehmer je nach zurückgelegten Kilometern zur Kasse gebeten. Gleiches gilt für die Nicht-EU-Länder Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, die Türkei und Weissrussland. Diese Mautsysteme sind jedoch nicht überall durchgängig, was bedeutet, dass es auch kostenfreie Autobahn- und Schnellstrassenabschnitte gibt. Für die mautpflichtigen Bereiche entrichtet man hier seinen Obolus entweder beim Ein- oder beim Ausfahren an den dafür vorgesehenen Mautstationen.

Mautgebühren in den Alpen. Foto: ampnet/ADAC.

29,90 Euro für den Mont-Blanc-Tunnel

Diese Fahrtunterbrechungen entfallen in jenen acht Ländern, wo das Recht zum Befahren von Autobahnen oder Schnellstrassen mit einer zeitlich begrenzten Vignette erworben werden muss. Dies ist in Bulgarien, Österreich, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn der Fall. Einige europäische Länder verlangen zudem gesonderte Mautgebühren für Brücken, Tunnel und Pässe, wie etwa Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden. Dabei können zum Beispiel je nach Länge eines Tunnels von 5,50 Euro für den österreichischen Bosruck-Tunnel (5509 Meter) bis zu 29,90 Euro (für Motorräder, ein Weg) für den 11,6 Kilometer langen Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien fällig werden.

Zwingend vorher registrieren

Der Fortschritt der Digitalisierung macht auch vor der Maut nicht Halt und so gibt es auf Europas Strassen ebenfalls elektronische Bezahlsysteme. Wie der ADAC berichtet, werden in Ungarn die Gebühren inzwischen komplett elektronisch registriert und abgebucht: Dort müssen sich Autofahrer vor dem Befahren der betreffenden Strecken online registrieren und eine sogenannte E-Vignette kaufen. Auch Portugal und Polen setzen demnach auf verschiedenen Streckenabschnitten elektronische Bezahlsysteme ein, bei denen die gefahrenen Kilometer über einen zu erwerbenden „Transponder“ registriert werden. In Ungarn, Rumänien und der Slowakei hingegen benötigen Autofahrer eine elektronische E-Vignette. Und auch Österreich führt jetzt das „digitale Pickerl“ ein.

Drohende Bussen ohne Vignette

Gleich nach welchem System die Autofahrer in den europäischen Nachbarländern zur Kasse gebeten werden, in einem Punkt ähneln sie sich überwiegend: Verstösse gegen die Maut-Regeln können teuer werden. Der ADAC ermittelte für Slowenien eine Höchststrafe von bis zu 800 Euro, wenn im Auto keine Vignette vorhanden oder diese nicht richtig angebracht ist. Im Vergleich dazu ist Österreich mit Bußgeldern ab 120 Euro noch geradezu „billig“. In der Schweiz kassiert die Polizei 200 Schweizer Franken Busse, wenn sie jemanden ohne Vignette auf der Autobahn erwischt. Alle Automobilverbände empfehlen vor diesem Hintergrund, sich vor Reiseantritt genau über die zu entrichtenden Mautzahlungen zu informieren und auch entsprechend vorzubereiten: Etwa indem man ausreichend Kleingeld zurechtlegt, damit es am immer seltener werdenden „Mauthäuschen“ nicht zu unnötigen Problemen kommt.

Link: Mautgebühren in den Alpen ADAC

Quelle: ampnet/Sm

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