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Dakar: Monnin kommt durch!

Der Neuenburger Nicolas Monnin (Honda) hat es nach all den Strapazen geschafft und feiert an der Dakar seine erste Zielankunft. Sam Sunderland (GasGas) gewinnt knapp vor Paolo Quintanilla (Honda).

Der Schweizer Rallye-Routinier Nicolas Monnin (Honda) ist ein Kämpfer! Nicht umsonst hatte sich der Judoka (Schwarzgurt) einst Rang 3 an der Sumo-Europameisterschaft erkämpft. Seither ist «Sumo» der Übername des 52-jährigen Neuenburgers. Sein grosses Ziel ist seit langem, an der Dakar Rallye das Ziel zu erreichen. 2016 war der Rallye-Routinier (10 Rallyes) an der Dakar in Südamerika durch einen Sturz früh ausgeschieden. Dieses Jahr versuchte er es an der Dakar in Saudi-Arabien erneut.

 

Monnin kämpft mit der Wüste und der Technik

Um seinen Traum von der Zielankunft nicht fahrlässig aufs Spiel zu setzten, ging Monnin die Dakar über 12 Etappen und gut 8000 km, davon über die Hälfte gezeitet (Spezial), zaghaft an und zügelte seinen Ehrgeiz immer wieder. Monnin: «Ich bin bewusst nicht zu viel Risiko eingegangen und zügelte die Lust. Die Landschaften waren einfach grandios. Es gab viele schnelle Passagen, aber auch grosse Dünen, verrückte steinige Passagen und grössere Herausforderungen in Sachen Navigation.» Monnin klassierte sich jeweils um Rang 120 der 150 Starter und kam ­zunächst ohne grössere Zwischenfälle durch.

 

Nach kleineren Stürzen wurde es auf Etappe 5 erstmals brenzlig: In der Spezial brach ein Anschluss in der Benzinversorgung. Der Schweizer musste reparieren, um nicht alles Benzin zu verlieren.

Am Ruhetag belegte Monnin mit einer Sonderprüfungszeit von 34 Stunden den 118. Rang.

 

Nicolas Monnin blieb mit technischen Problemen mehrfach stehen. Bild: Rally Zone.

 

Auf der neunten Etappe schien das Ende nahe: «Das war mein schlimmster Tag an der Dakar!», erklärte der Schweizer. Die Honda stellte immer wieder ab und liess sich nur noch mit Hilfe eines Überbrückungskabels mit einem anderen Töff starten. Wiederholt blieb Monnin stehen. «Ich bin sehr vorsichtig gefahren, um nicht zu stürzen und vor allem um den Motor nicht abzuwürgen.» Doch es passierte wieder.

 

Schliesslich kam ihm der Rennleiter mit dem Helikopter zu Hilfe. 1400 Meter vor dem Ziel der Sonderprüfung war dann endgültig fertig, Monnin musste schieben, rackerte sich ab und schaffte es ins Ziel der Sonderprüfung. Per Helikopter ging es zurück ins Biwak, wo ein neuer Motor eingebaut wurde, und Monnin blieb mit sieben Stunden Strafzeit in der Wertung.

 

Nicolas Monnin kämpft sich durch die unglaubliche Kulisse Saudi-Arabiens. Bild: Rally Zone

 

Mit dem Prix Courage für seinen Einsatz geehrt nahm Monnin die letzten Etappen in Angriff. Ob das Problem mit dem Motorwechsel gelöst ist war zunächst unklar, doch die Befürchtungen legten sich. Monnin schaffte es nach zwei langen Etappen schliesslich auf auf der letzten Etappe bis ins Ziel und vollendete seinen Traum nach zwölf Etappen und total über 78 Stunden Sonderprüfungszeit – ziemlich genau doppelt so lange wie die Spitze – auf Rang 113.

 

 

Monnin: «Es ist geschafft, ich bin angekommen. Die Emotionen sind gewaltig! Die letzte Etappe war in Sachen Navigation noch ziemlich knifflig. Aber ich habe mich gut geschlagen und sogar einen kleinen Zug von Piloten geschaffen, die mir gefolgt sind. Es war cool! Ich mag, es zu navigieren.» Es ist vollbracht!

 

Erster Sieg für GasGas

Sam Sunderland (GasGas) hatte die Dakar über weite Strecken angeführt, doch die Konkurrenz war ihm stets auf den Fersen. Matthias Walkner (KTM) und Adrien Van Beveren (Yamaha) verdrängten den Briten kurzfristig von der Spitze, liessen sich dann aber zu Fehlern verleiten.

 

Sunderland hatte die Dakar lange angeführt und vor der letzten Etappe die Führung wieder übernommen. Bild: Rally Zone

 

Sunderland hatte sich auf Etappe 11 wieder an die Spitze gesetzt. Pablo Quintanilla (Honda), der auf der zweiten Etappe 30 min verloren hatte, lag aber nur 7 min hinter dem Briten. Mit dem letzten Etappensieg schloss der Chilene noch bis auf 3 min zu Sunderland auf, musste sich aber mit Rang 2 begnügen. Walkner fiel auf Rang 3, Van Beveren auf Rang 4 zurück.

 

Sam Sunderland wir im Ziel als Sieger vor Quintanilla Pablo (links) und Matthias Walkner Matthias (rechts) gefeiert. Bild: Florent Gooden / DPPI

 

Alle Resultate auf der Homepage der Dakar.

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