No Broken Bones - Punto de encuentro de motos en la región vinícola de Zúrich

Bei Flaach im Zürcher Weinland ist mit «No Broken Bones» eine köstliche Mischung aus Bekleidungs-Tempel mit ausgesuchter Ware, Bar mit exquisitem Kaffee, Museum mit spannenden Vintage-Trouvaillen sowie ungezwungenem Töff-Treff entstanden.
Was gibt es Schöneres, als gemütlich draussen zu sitzen und einen erstklassigen Kaffee zu trinken, während der eigene Töff direkt neben dir steht? Dazu noch Benzingespräche, eine grosse Auswahl cooler Klamotten, der eine oder andere heisse Umbau, der dem Auge schmeichelt, sowie ansprechende Literatur. Entdeckt haben wir dieses gediegene Arrangement namens «No Broken Bones» (NBB) durch Zufall, als wir bei Sam Brüngger bzw. der benachbarten Gespannservice GmbH ein Leih-Gespann ausgefasst haben. Doch wie kam es zu dieser «Perle im Zürcher Weinland»?
Den gebürtigen Neuenburger Jean-Pierre Haldimann zog es im Jahr 2013 aus Liebe von Oensingen in den Raum Winterthur, wo er sich schnell mit einem Kollegen seiner Partnerin Isabella verbrüderte. Die Rede ist vom oben erwähnten Sam, in dessen Betrieb Jean-Pierre – von allen JP genannt – an den Samstagen auszuhelfen begann. Unter dem Label «GS Customs» begannen die beiden bald Umbauten zu realisieren. Gleichzeitig reifte die Idee, auf dem grossen Vorplatz einen zum Kaffee umfunktionierten Schiffscontainer aufzustellen.
Gesagt, getan, doch der 46-jährige gelernte Maschinenmechaniker fand keine Ruhe: «Du hilfst jedem, du bist überall dabei … Wieso machst du nicht etwas Eigenes, fragte ich mich. Und als im Sommer 2023 die Halle neben dem Gespannservice frei wurde, musste ich einfach zuschlagen», erinnert sich JP, der erst 2017 vom Motorrad-Virus befallen wurde. Der Besitzer einer zum Café Racer umgebauten Royal Enfield GT 650 war zu jener Zeit gesundheitlich angeschlagen. Er hatte einen schweren Covid-Verlauf zu verdauen, stand als Servicetechniker unter Dauerstrom und verlor irgendwann den Antrieb. «Da habe ich realisiert, dass ich etwas ändern muss, und ich machte mich auf die Suche nach einem Ausgleich, einer neuen Motivation. So kam die Idee in mir auf, aus der Mischung aus Töff, gutem Kaffee, Vintage-Trouvaillen und Töffbekleidung etwas auf die Beine zu stellen», erinnert sich JP.
Das «Dream Team»
Haldimann wusste, dass er einen entsprechenden Betrieb auf die Beine stellen kann. Er wollte dabei aber nicht auf die Expertise seiner Kollegen verzichten. Etwa auf jene seines Compagnons Roger Sandmeier, mit dem er No Broken Bones als 50-Prozent-Partner betreibt. «Roger ist die Software, ich die Hardware», umschreibt JP die Rollenverteilung. Als IT-Spezialist kümmert sich Sandmeier um den Online-Shop, über den die Bekleidung verkauft wird, er hat das Kassen- und das Multimedia-System aufgebaut, und er ist ein Kaffee-Nerd.
Während der Pandemie hat er aus langer Weile damit begonnen, an Kaffee-Rezepturen zu feilen. Unter dem Label «Motoriker Coffee» lässt er seither bei einem Fachbetrieb in Winterthur seinen Kaffee rösten und konfektioniert diesen pfiffig in Öldosen. Sechs Sorten stehen im Sortiment, und dieser Kaffee wird – nach wie vor aus dem Schiffscontainer, der mit der Eröffnung in den Innenraum gezügelt wurde – bei NBB verkauft und serviert. Neben den Dekostücken, die JP und Roger zusammengetragen haben, schmücken auch einige Artefakte von Cyrill Landolt den Laden. Er ist Fahrlehrer (Wyland Fahrschule; bei ihm hat sich JP zum Töfffahrer «ausbilden» lassen), betreibt mit «Vintage Things» einen Store für Fundstücke aus vergangenen Tagen und wurde zu einem guten Freund.
Das Ziel
«Zu Beginn wollte ich einfach einen coolen Platz für mich schaffen. Aber ich hatte schon damals die Hoffnung, dass sich um unsere Location ein Treffpunkt bilden würde. Und so haben wir inzwischen am Freitagnachmittag und am Samstag geöffnet. Wir organisieren u.a. Konzerte, Open-Air-Kinos sowie Ausfahrten, womit wir eine tolle Community aufbauen konnten. Wir sind kostendeckend, betreiben No Broken Bones aber nach wie vor als Hobby und gehen weiter unseren regulären Jobs nach. Natürlich wäre es schön, voll davon leben zu können. Realistisch betrachtet ist das im hart umkämpften Bekleidungs-Business aber schwierig», sagt JP und ergänzt: «Uns geht es bei NBB primär um den Spass an der Sache. Und genau so soll es bleiben.»