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Grizzly stellt mit einer Yamaha neuen Guinness-Höhen-Weltrekord auf

Das Grizzly Race Team hat mit einer Yamaha WR 450 und einem Can-Am Maverick zwei neue Guinness-Höhen-Weltrekorde aufgestellt. Ohne zusätzlichen Sauerstoff ging es auf den 6900 Meter hohen Ojos del Salado in Chile.

Nach zweijähriger Vorbereitung setzten der Töff-Abenteurer und -rekordfahrer Grisu Grizzly alias Urs Pedraita und sein Race Team im Februar 2020 das „High Altitude Extreme Project 2020“ auf dem Ojos del Salado in Chile erfolgreich um. Inzwischen sind Grizzly und seine Teammitglieder heimgekehrt – wohlauf und überglücklich über die immerhin zwei von drei angestrebten Guinness-Höhen-Weltrekorde!

Höchster aktiver Vulkan der Erde

Am 5. Februar sind die Abenteurer mit drei von der Hostettler AG zur Verfügung gestellten Yamaha WR 450, einem Dodge RAM von der Marco Schweizer AG und einem Can-Am Maverick von der Friedli Fahrzeuge AG zum Ojos del Salado aufgebrochen. Der Ojos del Salado ist mit 6893 Metern der höchste Berg Chiles und der zweithöchste Gipfel Südamerikas. Zudem handelt es sich dabei um den höchsten aktiven Vulkan der Erde.

Die Rekorde brechen

Die Challenge: Die bestehenden Guinness-Höhen-Weltrekorde in den Kategorien Motorrad und Auto zu brechen und mit dem Can-Am Maverick Turbo den ersten Höhenrekord in der SxS-Kategorie („Side by Side“) überhaupt aufzustellen. Den bisherigen Motorrad-Höhenrekord stellte 2015 der Chilene Gianfranco Bianchi ebenso am Ojos del Salado auf. Mit Sauerstoff-Unterstützung erreichte er damals auf einer Suzuki RMZ 450 mit Einspritzung 6471,2 Meter über Meer. Der Auto-Höhenrekord wurde am selben Schauplatz am 21. April 2007 von den Chilenen Gonzalo Bravo und Eduardo Canales mit einem modifizierten 1986er Suzuki Samurai erreicht: 6688 Meter über Meer.

Vier Schweizer und ein Russe

Am Montag, 17. Februar 2020, war es so weit: Nach intensiven Tagen der Akklimatisierung und Vorbereitung mit diversen Erkundungsfahrten brachen die Fahrer zur Rekordjagd auf. Neben Urs Pedraita waren das Adrian Burkert aus Ottenbach und Jiří Zak aus Affoltern am Albis auf den Yamahas, im Side-by-Side Yan Zinger aus Russland und im Pick-up Marco Schweizer aus Hedingen. Lokale Bergführer, die angemietet wurden, standen unterstützend zur Seite und Guinnes-Zeugen waren ebenso mit dabei, um sicherzustellen, dass beim Aufstellen bzw. Festhalten des Rekords alles mit rechten Dingen zu und her ging.

Ein Mann der Tat: Grisu Grizzly an seinem High Altitude Extreme Project 2020. Foto: Grizzly Race Team

Ohne Zusatz-Sauerstoff

Für besonderen Nervenkitzel bei den Fahrern sorgte, dass trotz der sehr sauerstoffarmen Höhenluft keiner mit Sauerstoffunterstützung fuhr. Urs Pedraita: „Es bestand permanent die Gefahr plötzlicher Lungen- oder Gehirnödeme. Auch die Angst, plötzlich keine Luft mehr zu bekommen und ohnmächtig zu werden, war gross und zehrte zudem an unseren Kräften. Es war also nicht nur eine riesige körperliche, sondern auch eine mentale Belastung.“ Für den Notfall wäre selbstverständlich Sauestoff da gewesen und auch alle Fahrzeuge wären für den Einsatz entsprechend vorbereitet gewesen, doch kamen auch die Verbrennungsmotoren ohne dieses Hilfsmittel aus.

Die neuen Guinness-Rekorde!

Auf zuvor abgegangenem und mit Schweizer-Fähnli abgestecktem Pfad durch Sand, Gesteinsbrocken und über Eis gelang es schliesslich Jiří, den bisherigen Motorrad-Rekord zu schlagen: Er erreichte eine Höhe von 6546 Metern. Yan erreichte mit dem Side-by-Side 6089 Meter und Marco kam mit dem Pick-up immerhin auf 5989 Meter. Ein Defekt am Automatikgetriebe verhinderte den allradgetriebenen Wagen am Weiterkraxeln.

Live-Dokumentation

Die Rekordfahrten wurden von einem professionellen Fotografen und einem Kameramann begleitet, die das Abenteuer dokumentierten. Nun soll das Abenteuer in einem eindrücklichen Film verewigt werden.

Zum nördlichsten Festland-Punkt der Erde

Kaum ist der Triumph gefeiert, denkt Grizzly bereits an die nächsten Herausforderungen und seine künftigen Projekte. „Nun möchte ich weg von den Rekorden, hin zu den Erst-Durchfahrten: Ich möchte Orte erreichen, an denen noch nie jemand zuvor mit einem Fahrzeug war. Konkret soll mein nächsts Abenteuer an den nördlichsten Festland-Punkt der Erde, das Kap Tscheljuskin, gehen. Dabei müssen wir 5000 Kilometer Tundra durchqueren – im Winter, bei minus 70 Grad – weil es im Sommer zu sumpfig ist…“. Wann genau es losgehen wird, weiss der Abenteurer noch nicht. „Bald“, sagt er aber. „Wir sind schon seit einem halben Jahr am Vorbereiten. Ich schliesse nächsten oder übernächsten Winter nicht aus.“

Grizzly Adventure Tours

Und eine Teilnahme an der Dakar-Rallye käme für Grizzly auch in Frage. Ausserdem ist es sein fester Plan, künftig auch anderen Menschen solch besondere Erlebnisse zu ermöglichen. Bereits 2021 oder 2022 möchte er die Grizzly Adventure Tours lancieren. „Von diesen Touren, werden wir alle Teilnehmer wieder sicher nach Hause bringen. Aber wir werden sie aus ihrem Wohlfühlbereich, hin zu ihren Grenzen führen. Gruppenkuscheln wird da nicht angesagt sein.“

Grizzly Race Team: High Altitude Extreme Project 2020. Foto: Grizzly Race Team

 

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