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Judith Seeberger: ostwärts oder Wodka findet man einfacher als Benzin

Immer ostwärts führt Judith Seeberger die Idee, den bei ihrem 50. Geburtstagsfest gesammelten Betrag für ein Schweizer Hilfswerk in Nepal mit dem Motorrad zu überbringen…

Es ist Ostermontag 2019, und nach den wochenlangen Vorbereitungen ist es für Judith Seeberger nun endlich Zeit, loszufahren – immer ostwärts. Für die nächsten sechs Monate heisst es für sie nun nur noch: ich und meine «SuzyBlue».

In der Türkei macht Judith Seeberger (Bild) mit einem Belgier Abstecher in die Pampa über ausgewaschene Feldwege.

In der Türkei macht Judith Seeberger mit einem Belgier Abstecher in die Pampa über ausgewaschene Feldwege.

Diesmal nur zur «Durchreise»

Es ist ein spezielles Gefühl: ein bisschen Traurigkeit, die Liebsten so lange nicht zu sehen, aber natürlich auch sehr viel Vorfreude auf das kommende Abenteuer. Ich fahre also schnurstracks nach Ancona in Italien, wo mich die Fähre ohne Probleme nach Igoumenitsa bringt. Griechenland ist herrlich zum Fahren, und es sind kaum Touristen anzutreffen. Eine perfekte Woche also, um wieder in den «Reisemodus» zu kommen. Wie meist zu Anfang bin ich zügig unterwegs, es zieht mich ostwärts. Einzig bei den «hängenden Klöstern von Meteora» mache ich einen Tag Halt und treffe abends am Meer die Motorradreisegruppe von Muztoo, die auf dem Weg nach Kirgistan ist. Ein cooler Abend unter Gleichgesinnten; am nächsten Morgen trennen sich aber unsere Wege bereits wieder, da sie für die Strecke nach Kirgistan gerade mal einen Monat Zeit haben, ich dann doch etwas entspannter unterwegs bin.

Türkei – vielfältig und faszinierend

Aber auch ich gelange bereits nach einer Woche zur türkischen Grenze, und nach einem kurzen Abstecher zu den vielen Monumenten aus dem Ersten Weltkrieg bringt mich die Fähre von Gallipoli nach Canakkale und somit zum Tor zur Südtürkei. Quasi im Vorbeifahren besuche ich so berühmte antike Stätten wie «Troja» und den «Tempel von Pergamon». Dazu dann noch wenig Verkehr, herrliches Frühlingswetter, prima Strassen und Kurven satt, oftmals der Küste entlang. Mein Motorradherz schlägt reihenweise Purzelbäume. Schon bald verlasse ich die Küste und schlängle mich auf tollen Bergsträsschen nach Kappadokien respektive finde in Göreme eine abenteuerliche Fels- Lodge zum Übernachten. Ich verprasse das Abschiedsgeschenk meiner Arbeitskollegen am nächsten Tag mit einer Sonnen-Aufgangs-Ballonfahrt; ein zwar teures, aber unvergessliches und spektakuläres Abenteuer.

Der 2150 m hohe, zum Taurusgebirge gehörende Mount Nemrut in der Südost- Türkei (u. l.). König Antiochos I. (69-36 v. Chr.) errichtete hier eine Kombination aus Grabstätte und Heiligtum. Zu sehen sind Zeus und weitere wichtige Götter.

Der 2150 m hohe, zum Taurusgebirge gehörende Mount Nemrut in der Südost- Türkei (u. l.). König Antiochos I. (69-36 v. Chr.) errichtete hier eine Kombination aus Grabstätte und Heiligtum. Zu sehen sind Zeus und weitere wichtige Götter.

Flexibilität ist Trumpf, wenn es ostwärts geht

In Göreme treffe ich dann auch Jürgen, einen belgischen Motorradfahrer, den ich im Sommer 2017 auf dem Weg zum Nordkap kennen gelernt hatte. Wir werden in Richtung Georgien ein paar Tage gemeinsam ostwärts fahren. Unseren ursprünglichen Plan, zusammen durch Armenien, den Iran und Turkmenistan zu fahren, mussten wir leider fallenlassen, da der Iran im April kurzfristig entschieden hatte, keine Motorräder mit mehr als 250 ccm ins Land zu lassen. Sehr schade, aber genau das macht diese Art von Reisen aus: flexibel sein, sich den Gegebenheiten anpassen und das Beste draus machen.

Unten rechts: Der vom Fluss Euphrat gespiesene Keban-Stausee ist mit 687 km2 der zweitgrösste Stausee der Türkei. Unzählige tolle, kurvenreiche Strassen führen durch diese Gegend.

Der vom Fluss Euphrat gespiesene Keban-Stausee ist mit 687 km2 der zweitgrösste Stausee der Türkei. Unzählige tolle, kurvenreiche Strassen führen durch diese Gegend.

Wir fahren kleine und kleinste Feldwege, Bergsträsschen und umrunden gewaltige Stauseen – teilweise richtige kleine Offroad-Passagen. Highlights sind dabei sicher die D915 – eingestuft als eine der gefährlichsten Strassen der Welt – und der «Dark Canyon» bei Kemalyie. Abends stellen wir unsere Zelte im Nirgendwo auf. Die Südosttürkei ist ein wahres Offroad-Eldorado. Da ich alleine sonst eher nicht so unterwegs bin, geniesse ich diese etwas abenteuerlichere Zeit, bis wir dann am Schwarzen Meer ankommen, umso mehr.

Die Strassen sind tagsüber im ganzen Land – «dank» Ramadan – quasi wie leergefegt; erst nach Sonnenuntergang treffen sich die Einheimischen zum Abendessen in den Restaurants. Je nach Ortschaft sind sie dann bis weit nach Mitternacht mit den ganzen Familien unterwegs, und es herrscht eine ausgelassene, fröhliche Stimmung.

Georgien – das Land der Teigtaschen und Klöster

Ich fahre nun wieder alleine weiter ostwärts und gelange schon bald zur Hauptstadt Georgiens, nach Tblisi oder Tiflis, wie wir sagen. Unterwegs mache ich immer wieder mal Halt bei einem der unzähligen, teilweise sehr gut erhaltenen Klöster, für die Georgien weitherum bekannt ist. In Tiflis lohnt sich ein Aufenthalt definitiv, bietet die Hauptstadt doch eine Supermischung von herrlicher Altstadt und moderner Grossstadt. Georgien hat eine unglaubliche leckere Landesküche, und so bin ich froh, als ich mit Tommy, einem deutschen Motorradfahrer, ins Gebirge fahre.

Georgien: Die 70 km lange Schotterstrasse nach Omalo im Tusheti-Nationalpark (u. r.) über den 2862 m hohen Abano-Pass ist ein richtiges Offroad-Abenteuer.

Georgien: Die 70 km lange Schotterstrasse nach Omalo im Tusheti-Nationalpark über den 2862 m hohen Abano-Pass ist ein richtiges Offroad-Abenteuer.

Dort verbrenne ich auf den anstrengenden und teilweise doch recht anspruchsvollen Bergstrassen nach Shatili und den Pässen mit teilweise über 2500 m ü. M. genug Energie, um das Bier und die feinen Teigtaschen ohne schlechtes Gewissen geniessen zu können. Leider bleibt uns aber aufgrund der teilweise noch tiefverschneiten Passagen die spektakuläre Fahrt runter nach Omalo im Tusheti-Nationalpark verwehrt. Unterwegs begegnen wir aber vielen Hirten, die mit ihren Schafen, Kühen und Pferden bereits auf dem Weg zur Sommeralp sind. Ein langer und beschwerlicher Weg, für die aber zumeist sehr ärmlich lebende Bevölkerung einfach Teil ihres Lebens.

Der brennende Berg

Da Tommys Motorrad in Georgien zugelassen ist, darf er nicht nach Aserbaidschan einreisen. Deshalb fahre ich bereits wieder ohne Begleitung weiter. Für Aserbaidschan habe ich das Visum online gelöst und bin so doch etwas aufgeregt: Ob das an der Grenze dann auch wirklich klappt? Aber ich habe überhaupt keine Probleme. Die Grenzbeamten amüsieren sich köstlich über mich allein reisende «ältere» Dame auf dem Motorrad.

Ich hatte Aserbaidschan auf meiner ursprünglichen Reiseroute nicht eingeplant und lasse mich daher ziemlich spontan in Richtung Baku treiben. Auf der Fahrt dahin besuche ich ein paar spannende historische Stätten. So zum Beispiel den «brennenden Berg» und die «Schlammvulkane». Allen Unkenrufen zum Trotz gerate ich in keine Polizeikontrolle – ist die Polizei in Aserbaidschan doch berühmt-berüchtigt für ihre «Abzockerei» der Touristen.

Judith Seeberger wartet auf ein Frachtschiff

In Baku angekommen, sind nebst der wunderschönen Altstadt natürlich die «Flame Towers» gerade in der Nacht absolut sehenswert. Ich verbringe aber meine Zeit in Baku – auch berühmt für den Formel-1-Kurs mitten durch die Stadt – nicht nur mit Rumstöbern, sondern vor allem damit herauszufinden, wann denn nun genau ein Fracht-Schiff rüber nach Kasachstan fährt. Es gibt keinen genauen Fahrplan. Als ich die Meldung bekomme, dass ein Schiff angelegt hat, düse ich mit drei anderen Motorradreisenden zum Hafen von Alat, wo wir nochmals zwei Tage in der brütenden Hitze und ohne wirkliche Infrastruktur ausharren, bis wir mit den vielen LKWs aufs Schiff dürfen. Unterkunft und Verpflegung sind zwar sehr einfach, aber wir gelangen problemlos innert 24 Stunden nach Kuryk, dem neuen Fährhafen in der Nähe von Aktau.

Alat, der Fracht-Fährhafen in der Nähe von Baku, wo wir bei bis zu 40° Celsius und ohne entsprechende Infrastruktur zwei Tage auf die LKW-Fähre warten, um über das Kaspische Meer zu gelangen.

Alat, der Fracht-Fährhafen in der Nähe von Baku, wo wir bei bis zu 40° Celsius und ohne entsprechende Infrastruktur zwei Tage auf die LKW-Fähre warten, um über das Kaspische Meer zu gelangen.

In Kasachstan sind die Einreisebestimmungen zwar sehr rigoros, und unser Gepäck wird genaustens untersucht und geröntgt, aber auch hier läuft alles reibungslos. Mit der Begrüssung in der jeweiligen Landessprache, einem Lächeln und viel Geduld haben sich bisher alle Grenzübergänge als völlig stressfrei gezeigt.

Vorerst zu viert ziehen wir nun los. Kasachstan fällt als Erstes vor allem durch seine unendliche Weite auf. Weit und breit keine Hügel, wilde Kamele und die speziellen Friedhöfe der Kasachen sind die einzigen Lichtblicke unterwegs.

Wodka findet man einfacher als Benzin

Je weiter ostwärts fahren und je näher wir der usbekischen Grenze kommen, desto desolater werden die Strassenverhältnisse. Staub, Sand, unzählige teilweise sehr tiefe Schlaglöcher, gepaart mit unsäglicher Hitze – das Thermometer zeigt meist weit über 40 Grad Celsius – machen diesen Teil der Reise sehr anstrengend. Von der Grenze bis zum ersten Dorf sind es gut 400 Kilometer – immer geradeaus und keine Tankstelle weit und breit. Eine Panne wünscht sich hier keiner von uns. Nie hat ein kühles Bier besser geschmeckt als am Ende des ersten Tages in Usbekistan.

Die 400 km lange, gerade Strasse zwischen Kasachstan und Usbekistan ist durchsetzt mit unzähligen, teils massiven Schlaglöchern. Das ist das perfekte Terrain für die Suzuki DRZ400 von Judith Seeberger.

Die 400 km lange, gerade Strasse zwischen Kasachstan und Usbekistan ist durchsetzt mit unzähligen, teils massiven Schlaglöchern. Das ist das perfekte Terrain für die Suzuki DRZ400 von Judith Seeberger.

Obwohl alle «Stan»-Länder mehrheitlich muslimisch sind, haben die langen Jahre unter russischer Herrschaft in vielerlei Hinsicht ihre Spuren hinterlassen. Es ist definitiv einfacher, Bier und Wodka zu finden als ansatzweise anständiges Benzin!

Usbekistan: Geschrumpfter Aralsee

Wir gönnen uns trotz der Hitze aber noch einen Abstecher zum Aralsee – beziehungsweise dem, was davon noch übrig ist. Von den ursprünglichen 68 000 Quadratkilometern sind gerade noch 8000 übrig, und das innerhalb von 60 Jahren. Der berühmte Schiffsfriedhof bei Muinak zeigt unbarmherzig auf, was der Klimawandel und der monströse Missbrauch des Wassers für die Landwirtschaft auslösen.

Ich will später in Osh bei Muztoo meine Reifen wechseln, und daher zieht es mich nun nordostwärts in Richtung Kirgistan; die anderen Reisenden fahren aber zuerst nach Tadschikistan auf den berühmten Pamir Highway. Daher bin ich ab Nukus erneut alleine unterwegs und besuche die faszinierenden historischen Städte Khiva, Bukhara und Samarkand. Ich könnte wohl tagelang durch diese Städte spazieren. Die vielen Märkte, diese unglaublichen Bauwerke wie die Ragistan in Samarkand, die verschiedensten Medressen oder das Kalon-Minarett in Bukhara lassen mich die Zeit vergessen und in eine andere Welt eintauchen. Unglaublich, was vor allem der Herrscher Timur im 14. Jahrhundert alles erstellen liess und wie weit voraus dieses Land betreffend Wissenschaft und Astronomie war.

Usbekistan: Eine abenteuerliche Ponton-Brücke führt über den ursprünglich 1415 km langen Amudarja-Fluss; der berühmte Schiffsfriedhof bei Muinak ist Zeuge des Versiegens des einst 68 000 km2 grossen Aralsees (l.). Das 47 Meter hohe Kalon-Minarett mit einer der vielen Medressen in Bukhara – wie aus 1001 Nacht.

Usbekistan: Das 47 Meter hohe Kalon-Minarett mit einer der vielen Medressen in Bukhara – wie aus 1001 Nacht.

Bündelweise Geld

Aber diese Zeiten sind definitiv vorbei. Durch den immer noch totalitären Präsidenten und die allgegenwärtige Korruption kommt die normale Bevölkerung mehr schlecht als recht über die Runden. Die Inflation ist gewaltig, und so trage ich bündelweise Geld mit mir rum – 1 Schweizer Franken entspricht ca. 11 000 Usbekischen Sum. Und meist erhält man bei der Bank 1000er-Noten! Allerdings sind die Usbeken extrem freundlich, lassen mir auch immer wieder den Vortritt, wenn ich irgendwo anstehen muss. Sie sind völlig vernarrt in Motorradfahrer. Nicht selten werde ich aus fahrenden Autos heraus fotografiert und gefilmt; nach oben gestreckte Daumen zu sehen, gehört schon bald zum Alltag. Spätestens, wenn sie aber realisieren, dass ich eine Frau bin, wird aus der Freude gar pure Bewunderung – und natürlich auch Verwunderung. Nie aber spüre ich in irgendeiner Form Ablehnung – obwohl meine Art zu reisen für eine usbekische Frau absolut undenkbar wäre und wohl auch nicht toleriert würde.

Kirgistan: Unendlich gross, unendlich schön

In Osh angekommen, fahre ich auf direktem Weg zu Muztoo, wo ich die Reifen wechsle und wieder einmal einen grossen Service machen lasse. Die Werkstatt von Muztoo ist (oder war, denn die Firma hat zwischenzeitlich aufgrund von Covid-19 leider Insolvenz anmelden müssen) ein bekannter Treffpunkt für Motorradreisende, und so verbringe ich dort ein paar spannende Tage mit Fachsimpeln und dem Austausch von Erlebnissen. Mein Freund wird mich weiter ostwärts in Kirgistan besuchen, bevor meine Reise dann weitergeht nach Tadschikistan, China, Pakistan, Nordindien und schlussendlich nach Nepal. Bis dahin habe ich aber schon mal zwei Wochen Zeit, das Land mit dem Motorrad zu erkunden.

Auch das begeistert Judith Seeberger immer wieder an den entferntesten Orten: Trotz Verständigung mit Händen und Füssen hat der Mechaniker den losen Krümmer fachmännisch innert Minuten wieder angeschweisst; Kostenpunkt: 1,50 Franken. Und es hält immer noch...

Auch das begeistert Judith Seeberger immer wieder an den entferntesten Orten: Trotz Verständigung mit Händen und Füssen hat der Mechaniker den losen Krümmer fachmännisch innert Minuten wieder angeschweisst; Kostenpunkt: 1,50 Franken. Und es hält immer noch…

 

Die Schweiz Zentralasiens

Kirgistan wird auch «die Schweiz Zentralasiens» genannt; dies aufgrund der politischen Bemühungen, eine Demokratie aufzubauen und auch der vielen Berge wegen. Kirgistan besteht zu 75 Prozent aus Gebirge, davon Dutzende zwischen 4000 und 7000 Meter hoch. Was ich unterwegs landschaftlich antreffe, verschlägt mir mehr als einmal die Sprache; lässt mich staunend anhalten. Der riesige Issyk-Kul- See, Hügel, Berge und wüstenähnliche Flächen in den verschiedensten Farbtönen – und all das, so weit das Auge reicht.

Die Strassen sind meist nicht asphaltiert, aber gut befahrbar; es hat wenig Verkehr – was aber nicht heisst, dass ich weniger aufmerksam fahren muss. Die Kirgisen absolvieren keine Fahrprüfung und fahren, wo und wie es ihnen passt. Und dies meistens nicht gerade langsam. Ich verbringe ein paar Tage am Song-Kul-See und in Tash Rabat, der ältesten Karawanserei Kirgistans: Jurten-Camps auf über 3000 m ü. M., wo die Kirgisen mit ihren Schafen und Kühen den Sommer verbringen. Da sind sie dann aber meist nicht mehr mit Autos, sondern mit Pferden unterwegs. Ihre Pferde sind ihr ganzer Stolz, und schon die Kleinsten können reiten – vermutlich, bevor sie richtig laufen können.

Weiterreise ostwärts nicht mehr möglich

Zwei Tage, bevor mein Freund ankommt, werde ich – abseits der Strasse stehend – von einem Auto übersehen und mitsamt meinem Motorrad ins Gebüsch bugsiert. Meiner SuzyBlue ist ausser einem abgebrochenen Spiegel und einer aufgerissenen Gepäcktasche nichts passiert. Ich realisiere aber relativ schnell, dass mit meinem linken Knie etwas nicht stimmt. Ich kann zwar selber noch ins Hostel nach Osh fahren, aber am Abend ist dann mein Knie massiv geschwollen und schmerzt bei jeder Bewegung fürchterlich. So endet meine Reise ostwärts abrupt. Ich fliege ich schweren Herzens zurück in die Schweiz, um mein Knie auszukurieren.

Was mir aber bleibt, sind drei Monate mit unvergesslich schönen Begegnungen, beeindruckenden Landschaften und spannenden Routen. Und «dank» meinem Unfall etwas später dann die Reise direkt nach Nepal mit einer überraschenden Wende, die meine Zukunft und mein «Motorradleben» nachhaltig verändern wird …

Text und Bilder: Judith Seeberger

Mehr über Judith Seeberger

Die 1969 geborene diplomierte Hotelière aus Luzern fährt seit 1989 Motorrad. Sie ist meist auf Tourenmaschinen unterwegs. Seit 2012 fährt Judith Seeberger auch offroad, vor allem auf ihren weiten Reisen. Genau dafür hat sie ihr zweites Motorrad, eine Suzuki DRZ400, umgebaut. Judith: «Ich liebe es, Menschen, Kulturen und Länder auf dem Töff kennen zu lernen: Bisher in Nord-, Zentral- und Südamerika, Europa, in den Balkanländern, in Skandinavien, Nepal … und hoffentlich in Zukunft noch an vielen weiteren Orten.»

 

Nachdem Judith Seeberger 2019 die Classic-Tour mitgefahren ist, Teil des Teams von easy-rider-tours und ist heute vor allem als Tourguide/Organisatorin der Europa-Touren (Andalusien, Albanien, Bulgarien) tätig. Zudem fährt sie, wenn möglich, regelmässig als Tourguide die Classic- und auch die Mädels­touren in Nepal; die anderen, spannenden Nepal-Touren werden von Stephan Thiemann – dem Kopf des Teams – ­geführt. easy-rider-tours besteht aus einem kleinen, aber feinen Team von fünf ­motorradverrückten Menschen, die vor allem eins wollen: Motorrad fahren und dabei gleichgesinnten Bikern Land und Leute näher bringen. «Von Bikern für Biker» wird hier eins zu eins gelebt. Mehr Infos über die verschiedenen ­Touren gibt’s unter: www.easy-rider-tours.com

Weitere Links:

https://seebergerjudith.blogspot.com/

https://www.motorbike-tour.com/

Auch hier fur Judith Seeberger mit: «ch2021via» – die Tour zum Frauenstimmrecht

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