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Wie geschmiert

Der Pflegemittel-Profi S100 hat sein «Weisses Kettenspray» rundumerneuert.

Der Blick hinter die Laborkulissen offenbart, welchen hohen Anforderungen der schmierende Alleskönner gerecht werden muss und wie komplex seine Erprobung ist.Kettensprayssind wahre Wunderwerke der Technik. Denn sie müssen unter den widrigsten Bedingungen (Kälte, Hitze, Druck, Nässe, Salz, Schmutz) via Schmierung Verschleiss vorbeugen, in die hintersten Winkel der Antriebskette kriechen, sie müssen nachhaltig haften und die Sekundärantriebskomponenten auch noch vor Korrosion schützen. Mit dem richtigen Produkt und der korrekten Anwendung lässt sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Antriebskette ohne Weiteres verdoppeln. Bis 30 000 Kilometer macht eine Dicht­ringkette mit, die Hingabe erfährt.Es ist kein Geheimnis, dass TÖFF beim Thema Kettenpflege seit Jahren primär auf das Produkt «Weisses Kettenspray» der Dr. O.K. Wack Chemie GmbH setzt. Der deutsche Spezialist von Premium-Pflegemitteln, dessen Töff-Produkte in der Linie «S100» zusammengefasst sind, bringt nun fürs nächste Jahr eine komplett überarbeitete und deutlich leistungsfähigere Version seines 1996 erstmals angebotenen Klassikers. Wie «S100 Weisses Kettenspray 2.0», das im Oktober im Rahmen der Intermot offiziell lanciert wird, im Labor erprobt wurde, welche Tests es durchlaufen musste, und wie es im Vergleich zu ausgewählten Mitbewerbern abgeschnitten hat, konnten wir am Hauptsitz der Dr. O.K. Wack Chemie GmbH in Ingolstadt selber beobachten. Vorweg: Was wir zu Gesicht bekamen, war eindrücklich!Verschleissschutz: die zentrale DimensionZur Ermittlung der Belastbarkeit von Kettensprays kommen heute primär Tests nach Brugger-Norm zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein älteres Prüfverfahren, das speziell bei der Reproduzierbarkeit Defizite aufweist. Damit wollten sich die Verantwortlichen bei S100 im Rahmen der Entwicklung ihres neuen Kettensprays nicht zufriedengeben, weshalb sie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mannheim ein spezielles Prüfgerät zur Ermittlung der Güte des Kettenspray-Verschleissschutzes entwickelt haben. Bei diesem Tribometer wird das Kettenspray gleichmässig auf eine Prüfwalze aufgetragen und 10 Minuten abgelüftet. Die Walze wird dann am Rotier-Antriebsmechanismus des Tribometers befestigt, wonach ein Prüfkörper in Form eines unbehandelten, metallischen Zylinders mit einer definierten, konstanten Kraft auf die Prüfwalze abgesenkt wird. Beim 30 Sekunden dauernden Prüfzyklus rotiert nun die Walze mit einer definierten Drehzahl und reibt – geschützt vom Schmierfilm – am Prüfkörper, wobei die Parameter Temperatur, Reifungskoeffizient und Verschleiss am Prüfkörper ermittelt werden.Bei der Temperatur stellte sich heraus, dass sich bei «S100 Weisses Kettenspray 2.0» gegenüber dem prämierten Vorgänger weniger Hitze entwickelte (21-97 C gegenüber 25-141 C). Der Reibungskoeffizient lag ebenfalls deutlich tiefer (0,08 versus 0,15; Durchschnittswert über 30 Sekunden), und beim Verschleiss wurde mit 2,8 mm2 gegenüber 7,5 mm2 am Prüfkörper eine deutlich kleinere Fläche in Mitleidenschaft gezogen. Unter dem Strich wurde der Verschleissschutz also um das Vierfache verbessert, wobei hier auch die Performance der Langzeitschmierung mitberücksichtigt wurde. Der Tribometer wird hierbei so lange laufen gelassen, bis an der Reibstelle 100 C gemessen werden. Bei den getesteten Mitbewerberprodukten soll dieser Wert im Schnitt binnen 20 Minuten erreicht worden sein; bei «S100 Weisses Kettenspray 2.0» wurde der Test nach einer Stunde und max. 60 C abgebrochen.Gegen Korrosion und AbschleudernWeitere Dimensionen zur Ermittlung der Performance eines Kettensprays sind die Kriechfähigkeit, der Korro­sionsschutz und die Beständigkeit gegen Abschleudern. Bei der Kriechfähigkeit bieten die meisten Produkte am Markt sehr gute Werte, weshalb wir diesen Test nicht weiter beleuchten. Anders ist dies beim Korrosionsschutz. Hier werden Eisenplättchen 24 Stunden in einer gequirlten Fünfprozent-Kochsalzlösung gebadet, wonach die Korrosionsfläche ermittelt wird. Das Bild unten links spricht hier für sich. Beim Abschleudertest wird Kettenspray gleichmässig auf einer kreisförmigen Platte abgerakelt und wiederum 10 min abgelüftet. Die Platte wird dann mit einer Rotiermaschine zentrifugiert, wobei die Menge an abgeschleudertem Kettenfett eruiert wird (0,02 g bei S100 Weisses Kettenspray 2.0).

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