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Lärmfahrverbote – motosuisse: „Für Schweizer Töff-Demos ist es zu früh“

Lärmfahrverbote

In Österreich sind die ersten Lärmfahrverbote in Kraft. In Deutschland wird über Fahrverbote diskutiert, und auch in der Schweiz gibt es einen Vorstoss für ein Fahrverbot für „laute“ Töff. Überall formt sich unterdessen Widerstand aus der Motorradfahrerschaft, auch in der Schweiz werden Demos geplant. Nun meldet sich der Schweizer Branchenverband motosuisse zu Wort und ist der Meinung: „Für Schweizer Töff-Demos ist es zu früh.“

Der Schweizer Motorrad-Branchenverband „motosuisse“ spricht sich gegen Töff-Demos zum aktuellen Zeitpunkt aus. Dies, da es aktuell in der Schweiz weder Streckensperrungen noch willkürlich festgesetzte Lärmvorschriften oder Lärmfahrverbote gäbe. „Die Situation ist in keinerlei Hinsicht mit derjenigen in Österreich und Deutschland vergleichbar. Für Kampfmassnahmen besteht deshalb aus unserer Sicht weder Anlass, Dringlichkeit noch Bedarf“, schreibt motosuisse in einer Medienmitteilung.

 

Der Branchenverband ist von einer Demonstration also ganz und gar nicht angetan. Diese würde aus seiner Sicht nicht nur nichts bringen, sondern könnte gar kontraproduktiv sein. Gerade in Corona-Zeiten würden Gross-Demos dem Ansehen der Töfffahrer in der Schweizer Bevölkerung schaden. „Wir distanzieren uns grundsätzlich von unüberlegt und kurzfristig angesetzten privaten Initiativen, insbesondere in dieser schwierigen Covid-19-Zeit“, so motosuisse.

Politischer Weg

Natürlich will motosuisse Fahrverbote aber auch nicht einfach hinnehmen, sieht die Lösung aber im politischen Weg. „Sollten Forderungen nach Streckensperrungen oder neuen Lärmvorschriften auftreten, befürwortet motosuisse den demokratischen, politischen Weg. Dies bezieht sich aktuell auf die beiden dieses Jahr von der Aargauer SP-Politikerin Gabriela Suter eingereichten parlamentarischen Initiativen, die ein generelles Fahrverbot von Motorrädern mit einem Standpegel von 95 Dezibel sowie den Einsatz von Lärmradargeräten verlangen.“

 

Protestmassnahmen und Demonstrationen seien erst angebracht, wenn alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft seien – „und bis dahin dauert es noch lange“. Ein Grossanlass wie beispielsweise die Demonstration gegen Visio Zero 2003 bedürfe dann aber auch umfangreicher Planung und Zusammenarbeit mit den Behörden.

 

Was meint ihr? Sind Demos zum jetzigen Zeitpunkt der richtige Weg, oder könnten sie den Anliegen der Töfffahrer gar schaden?

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