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Lieferengpässe bei neuen Motorrädern

Wer aktuell ein neues Motorrad kaufen will, muss sich oft in Geduld üben. Der Grund sind Lieferengpässe bei diversen Herstellern. Die Hintergründe.

 

Aktuell sind bei zahlreichen Motorradherstellern diverse Modellneuheiten der Saison 2021 noch nicht oder nur in geringen Mengen verfügbar. Für die Lieferengpässe sind grundsätzlich zwei zentrale Prozesse verantwortlich. Erstens: Die weltweite Industrie-Maschinerie wurde heruntergefahren und braucht Zeit, bis sie wieder hochgefahren ist. Zweitens: die Flaschenhalsproblematik beim weltweiten Logistiknetz. Hier, die Details:

 

Grund 1: Kapazitäten und Lieferketten

Anfang 2020 wurden im Zuge der weltweiten Lockdowns die ursprünglich geplanten Warenimporte drastisch heruntergefahren bzw. komplett eingestellt. In der Folge schraubten die Hersteller in ihren Werken die Produktionskapazitäten herunter. Dies wiederum führte zu Stornierungen der Hersteller-Bestellungen bei ihren Zulieferern. Also mussten auch letztere ihre Kapazitäten reduzieren, unter Umständen Personal entlassen, oder sie schlitterten gar in die Insolvenz.

 

Bis diese global verkettete Maschinerie nun wieder Fahrt aufnimmt, braucht es Zeit. Je nachdem viel Zeit. Erst recht, wenn ein Zulieferer seine Tore schliessen musste und sich die Hersteller jetzt nach Alternativen für die betroffenen Komponenten umsehen müssen.

 

Grund 2: Weltweites Logistiknetz als Flaschenhals

Mit der Lockerung der Restriktionen stieg die Nachfrage nach Produkten –auch von Motorrädern (gerade in der Schweiz!) – global wieder rasant an, was uns zum zweiten grossen Problem führt: dem logistischen Transport in die Zielmärkte. Denn die Kapazitäten des weltweites Logistiknetzwerks sind begrenzt. Es gibt zurzeit beispielsweise schlicht zu wenig Schiffs-Container, was im Zuge der grossen Nachfrage dazu führt, dass die Preise für das Verschiffen von Waren (und Luftfracht) aktuell durch die Decke gehen. Besonders stark betroffen sind aufgrund der langen Überseedistanzen aus Europa betrachtet also die asiatischen Hersteller – und für uns speziell relevant jene aus Japan.

 

EU-Produktionen weniger stark betroffen

Entspannter präsentiert sich die Situation bezüglich Verfügbarkeit aktuell bei Fabrikanten, die im EU-Raum produzieren. Denn der Transport erfolgt hier via Lastwagen oder über die Schiene.

 

Allerdings bleibt die Problematik der Zulieferer auch hier bestehen. Mehr oder weniger unisono heisst es von den in der EU fertigenden Herstellern: «Wir sind aktuell gemäss Plan auf Kurs, wenngleich auf dünnem Eis.»

 

Detailliertere Infos, Stimmen und weiterführende Fakten zu den aktuellen Lieferengpässen sind in den neusten Ausgaben von TÖFF-Magazin und Moto Sport Schweiz nachzulesen.

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