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Peter Fonda ist tot

Peter Fonda – der Held des Road-Movie schlechthin ist tot.

Im Hollywood-Klassiker und Bikerfilm „Easy Rider“ wurde Peter Fonda 1969 als Motorradfreak Wyatt auf der Maschine „Captain America“ zum Idol der Hippie-Bewegung und Helden des Neuen Hollywoods. Der dazugehörige Hit „Born to be wild“ gehört noch heute zum musikalischen Repertoire jeder gut geführten Bikerkneipe.

 

„Easy Rider“ war die Hymne der rebellischen Gegenkultur, stand für den Aufbruch, wunderbar zusammengehalten vom Rock´n´Roll-Soundtrack der Zeit: Steppenwolf, Jimi Hendrix, den Byrds, Roger McGuinn, The Band. Der Film handelt vom Traum der Freiheit – damals, als die Biker noch mehr waren als nur willige, kritiklose Konsumenten und  sogar die Grundfesten des etablierten Systems erschütterten: Die 68er erkundeten neue Wege der Selbstfindung. Dem Zwang zum Konformismus setzten sie individuelle Freiheit entgegen. Nicht selten landeten sie dabei aber in hierarchisch organisierten Hippie-Kommunen oder streng reglementierten Wohngemeinschaften.

 

Billy und Wyatt fahren mit dem Motorrad durchs Land, von Los Angeles nach New Orleans zum Mardi Gras, um die Essenz von Amerika zu erleben. Kurz vor Ende des Films fällt ein kryptischer Satz am Lagerfeuer: Billy: „Geschafft, geschafft, wir haben es geschafft. Wir sind reich, Wyatt. Jetzt können wir uns in Florida in die Sonne legen, Mister. Darum dreht sich doch alles, Du weisst doch. Man sieht zu, dass man ans grosse Geld kommt und dann ist man frei.“

 

Billy und Wyatt werden am Ende von ihren Harleys geschossen. Und natürlich stellt sich die Frage, ob sich an dem im Film Easy Rider dargestellten gesellschaftlichen Klima irgendetwas verändert hat, wenn heute Rassisten im gleichen Geiste wie die schiessenden und lachenden Rednecks in „Easy Rider“ Menschen töten? „Easy Rider“ bleibt auch nach einem halben Jahrhundert schmerzhaft aktuell.

 

 

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