Phommara: Mit Krücken in die WM-Punkte

Lenoxx Phommara hatte alles unternommen, um diese Saison durchzustarten, verletzte sich aber am ersten Rennwochenende. Keine fünf Wochen nach seiner Fuss-OP kehrte er an Krücken nach Jerez zurück und überraschte im JuniorGP mit einer beachtlichen Performance.
Hoch motiviert und erstmals gut vorbereitet war Lenoxx Phommara in die Saison 2025 gestiegen. Sowohl im Red Bull Rookies Cup als auch im JuniorGP hat er sich viel vorgenommen. Bereits am ersten Rennwochenende brach sich der 18-Jährige im Qualifying zum Rookies Cup in Jerez (E) bei einem Sturz jedoch den Fuss. Phommara wurde gleich in Barcelona (E) bei Dr. Mir operiert und bereitete sich seither in der Schweiz auf eine baldige Rückkehr vor.

An Krücken meldete sich Phommara in der MTA-Box zum Dienst im Junior GP in Jerez.
Am vergangenen Wochenende hatte Phommara für die zweite Runde des JuniorGP von den Ärzten wieder grünes Licht bekommen. Fünf Wochen nach seinem Unfall in Jerez wagte er sich in Jerez wieder auf seine Moto3-KTM.
Schmerzen, Erschöpfung und Probleme in Linkskurven
Mit den Gehstöcken humpelte er zum Motorrad und tastete sich wieder ans Limit. „Ich kämpfe noch mit Schmerzen, dem Vertrauen und dem Feeling fürs Motorrad. Die Temperaturen von 38 Grad machen es auch nicht einfacher“, erklärte Phommara nach dem ersten Tag zurück auf seinem Renner erschöpft. „Da ich keinen Druck auf die Raste geben kann, verliere ich speziell in Linkskurven noch viel Zeit, da lenkt der Töff nicht recht ein.“
Für eine schnelle Runde biss Phommara im Qualifying 1 auf die Zähne. Er erhöhte trotz Schmerzen den Druck auf den operierten Fuss und schaffte es prompt ins Qualifying 2, in dem um die Positionen in den vorderen sechs Startreihen gefahren wird. Dort konnte sich der Schweizer allerdings nicht mehr verbessern, zeigte sich mit Startplatz 18 für die Verhältnisse aber recht zufrieden.

Phommara biss im Qualifying in Jerez auf die Zähne und schaffte es überraschend ins Q2.
Phommara beisst sich durch
Im ersten Rennen kämpfte Phommara in einer Gruppe um Rang 17, fuhr deutlich schnellere Rundenzeiten als am Samstag und erreichte das Ziel auf dem 18. Rang. Phommara: „Wir fuhren mehr als eine Sekunde schneller als in den Trainings. Ich pushte voll und fühlte mich gut. Die letzten Runden war ich dann allerdings erschöpft. Nach dem Rennen war ich völlig am Ende, hatte Schmerzen und lag nur noch im Team-Truck am Hochlagern und Kühlen. Für Rennen 2 wollte ich nichts mehr riskieren und das Rennen fertig fahren, denn ich hatte bereits alles erreicht, was ich wollte.“

Jerez war für Lenoxx Phommara ein Test. Er wollte auf Durchkommen fahren, doch der Racer in ihm schlief erwachte gleich nach dem Start.
Fortschritte mit Handicap
Beim Start zu Rennen 2 stach Phommara voll in die erste Kurve und hatte von da an nur noch ‚Angriff‘ im Kopf. Er kämpfte in einer grossen Verfolgergruppe um Rang 14 und konnte als Spitzenreiter der Gruppe die zwei WM-Punkte schliesslich auch tatsächlich einfahren. Phommara: „Ich fühlte mich super! Weil ich mich mega darauf fokussieren musste, nicht zu stürzen, habe ich ein gutes Gefühl für den Töff aufgebaut. Ich pushte ständig, fuhr aber stets kontrolliert und fühlte das Limit. Dass es trotz der immer stärker werdenden Schmerzen zu Punkten gereicht hat, ist unglaublich. Denn ich bin noch nicht fit, da gibt es also definitiv noch grosses Potenzial“, strahlte Phommara nach dem Rennwochenende erschöpft.
Am kommenden Wochenende geht es für ihn in Aragon (E) gleich weiter mit der nächsten Runde des Red Bull Rookies Cups im Rahmenprogramm des MotoGP.
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