Phommara: Moto3-WM bei alten Freunden

Lenoxx Phommara konnte bei SIC58 als Ersatzfahrer einspringen. Dabei hat ihm sicher geholfen, dass er seine Karriere bereits im SIC Junior-Team von Paolo Simoncelli gestartet hat und Luca Pasini einst sein Teamchef war. Bei seiner WM-Premiere hat er begeistert. Wie weiter?
Normalerweise kämpft Lenoxx Phommara (18) im Red Bull MotoGP Rookies Cup und der Junioren-WM auf einer KTM um Punkte. Für den Sachsenring (D) und Brünn (CZ) erhielt der Ostschweizer die Chance, in der Moto3-WM den verletzten Luca Lunetta im Team SIC58 Squadra Corse zu ersetzen.
Phommaras Anfänge bei SIC
Vor über zehn Jahren war Phommara bereits im SIC Junior-Team von Paolo Simoncelli in der italienischen MiniGP-Serie angetreten und hatte dort gegen Lunetta gekämpft. Durch den Rookies Cup haben die Phommaras im MotoGP Zugang zum inneren Zirkel und wurden so auch bei Paolo Simoncelli und ihrem früheren Teamchef Luca Pasini, der bei SIC58 arbeitet, vorstellig. «So waren wir bei Teamchef Paolo Simoncelli auf dem Radar und als sich Lunetta verletzte, kam das Angebot. Dass unser neuer Sponsor Metcam auch eine enge Verbindung zu SIC58 hat, war sicher auch hilfreich», erklärt Vater Sergio Phommara. Nachdem die Freigabe vom Rookies-Cup, in dem Phommara auf dem Sachsenring angetreten wäre, gekommen war, wurde alles aufgegleist, so dass Phommara in den SIC-Teamfarben seinen ersten WM-Einsatz antreten konnte.

Lenoxx Phommara war überrascht, wie sehr sich die Moto3-Honda von seiner gewohnten KTM unterscheidet? Bild: Reinhold Trescher
Erste Meter auf der Moto3-Honda
«Ich wurde mega herzlich im Team aufgenommen und fühlte mich sehr wohl», schwärmt Phommara. «Als ich erstmals auf der Honda sass, stellten sich die Unterschiede zur KTM grösser als erwartet heraus. Das Handling ist komplett anders und es kann nicht gleichermassen aggressiv in die Kurven hinein gebremst werden.» Nachdem Phommara am Freitag seinen Rückstand auf die Spitze auf 3,5 Sekunden reduzieren konnte, baute er am Samstag im Nassen schnell ein gutes Gefühl auf: «Im Freitraining verlor ich auf die Bestzeit nur 1,5 Sekunden, klassierte mich auf Rang 16 und wollte um den Einzug ins Q2 kämpfen.

Phommara nahm im SIC58-Team rasch richtig Fahrt auf und überzeugte bei seinem ersten Einsatz. Bild: Reinhold Trescher
Im Q1 drängte mich jedoch ein Konkurrent auf die weisse Linie raus, wo ich dann stürzte.» So musste der Schweizer im Rennen von ganz hinten starten, verlor durch einen Fehler bald den Anschluss und nutzte das Rennen, um sein Gefühl für die Honda weiter zu verbessern. Phommara fuhr bei der Premiere Rang 17 ein, 16 Sekunden hinter Landsmann Noah Dettwiler (KTM).
Abflug in Brünn
In Brünn konnte der 18-Jährige seinen Rückstand weiter verkürzen, kämpfte aber wie alle Honda-Piloten mit dem Setup. Während die Konkurrenz dafür offenbar eine Lösung fand, wurde der Schweizer auch im Rennen noch von Chattering eingebremst. Nach einem guten Start verlor er durch einen Fehler seine Position in der Verfolgergruppe und flog nach fünf Runden durch einen Highsider ab. «Ich war mit dem Setup am Limit, habe mich beim Sturz aber glücklicherweise nicht verletzt. Ich habe viel gelernt und bin von der Spitze gar nicht so weit weg», zieht Phommara ein positives Résumé.

Wiedersehen: Lenoxx Phommara trat in der CIV MiniGP vor 10 Jahren für Paolo Simoncelli (l.) an. Könnte er dort allenfalls wieder fix unterkommen? Bild: Reinhold Trescher
Wegweisend für die Zukunft?
Lenoxx Phommara hat bei seinem Einstand in der Moto3-WM definitiv überzeugt. «Das Verhältnis mit Simoncelli, der vom Einstand von Lenoxx begeistert war, ist sehr positiv. Unser Traumszenario wäre natürlich beim Team SIC58, das für 2026 voraussichtlich zwei neue Fahrer braucht, unterzukommen. Ein entsprechender Entscheid wird frühestens im September fallen», erklärt Sergio Phommara.