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Randy Krummenacher: Trennung von MV Agusta

Der Wechsel von Supersport-Titelverteidiger Randy Krummenacher von Yamaha zu MV Agusta war für den Schweizer offenbar kein glücklicher Zug. Denn am Wochenende hat der 30-Jährige Betrugsvorwürfe und die fristlose Kündigung ausgesprochen!

 

Am 1./2. August hätte für Randy Krummenacher die in Phillip Island (AUS) mit einem Nuller lancierte Supersport-WM mit zwei Rennen in Jerez (E) fortgesetzt werden sollen. Doch der Weltmeister wird die MV Agusta mit der Nummer 1 nicht mehr fahren und somit seine Titelverteidigung vorzeitig abbrechen.

 

Bereits bei den letzten Tests in Misano (I) hatte Krummenacher seiner Enttäuschung Kund getan und gemeint: «Ich wäre froh, wenn mir der Töff beim Aufholen mehr helfen würde. Die Entwicklung ist in der Krise stillgestanden.»

 

 

 

Krummenacher klagt an

In einer Pressemitteilung begründet der Zürcher Oberländer seine die Trennung von MV Agusta Reparto Corse (MVRC S.r.l) mit schwerwiegenden Versäumnissen des Unternehmens, die sich negativ auf seine Leistung, seine Professionalität, seinen Ruf aber auch seine persönliche Sicherheit auswirkten.

 

Zudem reichte er bei MVRC eine formelle Beschwerde mit allen Gründen für die Kündigung ein. Krummenacher wirft dem Team nämlich technische Unregelmässigkeiten vor! Sein Rennmotorrad sein also nicht regelkonform! Das meldete er auch gleichzeitig bei der für die technischen Überwachung zuständigen Stelle der FIM. Die wird aber erst im Rahmen des nächsten Rennens etwas unternehmen können – bis dann werden alle „Unregelmässigkeiten“ aber wohl beseitigt worden sein.

 

 

Fairness geht vor

Krummenacher erklärt : «Es ist keine angenehme Situation und ich sehe mich mit einer Entscheidung konfrontiert, die ich nie habe treffen wollen. Ich wollte erneut um den Weltmeistertitel kämpfen, doch leider gibt es keine Grundlagen mehr, um dieses Projekt gemeinsam mit der MV Agusta Reparto Corse weiter zu verfolgen. Ich musste diese Entscheidung treffen, um meine Integrität in moralischer und beruflicher Hinsicht sowie meine Sicherheit zu wahren. In meiner Karriere bin ich immer den Weg der Fairness gegangen und habe mich jeder Situation, auch der schwierigsten, mit ganzer Kraft gestellt. Dieses Mal sah ich mich jedoch zu der Entscheidung gezwungen.»

 

 

Krummenacher angeklagt

Das MV Agusta Werk hat mit einer Pressemitteilung umgehend reagiert, sich sehr überrascht gezeigt und erklärt, dass MVRC kein Werksteam, sondern ein absolut unabhängiges Privatteam sei. Warnsignale habe es vorher keine gegeben. MV Agusta habe keinen Vertrag mit Randy Krummenacher, wolle aber selbst eine Untersuchung einleiten. Zudem würden auch rechtliche Schritte in Erwägung gezogen, um das Image und den Ruf von MV Agusta zu schützen.

 

Und auch MVRC selbst hat rechtliche Schritte angekündigt.

 

 

Fährt Krummi 2020 noch?

Es wird noch dauern bis die Angelegenheit abgeschlossen ist. Das Timing der Kündigung, drei Wochen vor den nächsten Rennen scheint ungünstig. Es war wohl im Hinblick auf einen Teamwechsel so lange vor dem Saison-Restart in Jerez gewählt worden.

 

Bis alle Fakten und die Rechtslage geklärt sind, wird Randy Krummenacher wohl aber keine Rennen fahren, auch wenn er bei diversen Teams auf der Wunschliste steht. Man dürfte nach seinem starken Test auf der Superbike-Ducati gar auf einen Einsatz beim Barni-Team als Ersatzfahrer für den noch verletzten Leon Camier hoffen – drei intensive Wochen werden zeigen, wie realistisch dieser Traum ist.

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