Supermoto Lignières: Tschupp erstmals geschlagen

Der bisher ungeschlagene SM-Leader Raoul Tschupp wurde am Supermoto in Lignières auf die Probe gestellt und geschlagen. Dennoch träumt der Routinier inzwischen vom Titelgewinn.
Regenschauer sorgt für Chaos
Ein Regenschauer vor dem Zeittraining am Samstag sorgte für Aufregung. Schnell wechselten alle auf Regenreifen. Krasniqi sicherte sich die Pole-Position vor Luca Maldoff (KTM), Haenggeli und Tschupp. Bärtschi, der keinen zweiten Radsatz besitzt, musste die Reifen wechseln, kam zu spät zum Zeittraining und holte sich Startplatz 7.

Julien Haenggeli (77) brach in Lignières bereits im Qualirennen die Siegesserie von Raoul Tschupp.
Heisser Start und Fehler
Startplatz 1 liegt in Lignières auf der Innenbahn zur ersten 90°-Kurve, die vom Trainingsschnellsten also mit einem engeren Radius, sprich nicht so schnell durchfahren werden kann. Tschupp war deshalb mit Startplatz 3 nicht unzufrieden. Beim Start zu Rennen 1 schob er sich bis zum Scheitelpunkt tatsächlich bereits neben Leader Haenggeli der allerdings nicht zurücksteckte, sodass es am Kurvenausgang richtig eng wurde. Tschupp musste kurz durchs Kies, konnte aber Rang 2 vor Romanens und Krasniqi verteidigen.

Qualirace-Sieger Julien Haenggeli (77) konnte sich in Rennen 1 beim Start von der Pole-Position gegen Raoul Tschupp (42) durchsetzen. Dahinter Mathieu Romanens (38), Mitja Krasniqi (verdeckt), Luca Maldoff (10) Yannick Bärtschi (931).
Haenggeli behauptete sich an der Spitze, bis ihm in Runde 3 das Vorderrad im Offroadteil wegrutschte und der Freiburger stürzte. Tschupp übernahm die Führung, wurde aber bald von Krasniqi, der Romanens am Ende der Omega-Kurve bezwungen hatte, bedrängt. Schliesslich brachte Tschupp den Sieg knapp vor Krasniqi und Romanens ins Ziel. Haenggeli, der beim Sturz hinter den sensationell gestarteten Bärtschi auf Rang 5 zurückgefallen war, bedrängte den Meister von 2022, kämpfte hart um Rang 4, musste sich aber geschlagen geben.
- Raoul Tschupp (42) musste sich zuletzt hart gegen die Angriffe von Mitja Krasniqi (8) wehren, brachten den Sieg aber über die Ziellinie.
- Julien Haenggeli (77) war bei seinem Sturz hinter Yannick Bärtschi (931) zurückgefallen, machte dem Innerschweizer zuletzt ordentlich Druck, musste sich schliesslich aber mit Rang 5 geschlagen geben.
Tschupp macht Boden gut
Beim Start zu Rennen 2 war Tschupp noch besser losgefahren, zog gleich auf die enge Linie und übernahm die Führung vor Romanens, Haenggeli, Krasniqi und dem sensationell gestarteten Bärtschi. Haenggeli drängte sich nach zwei Runden an Romanens vorbei und schloss mit Rundenbestzeiten zu Tschupp auf. Vor dem grossen Sprung rettete Haenggeli einen Hinterradrutscher, verlor dabei aber den Anschluss zu Tschupp, der fehlerfrei einen weiteren Sieg einfuhr. Krasniqi, der sich an Romanens vorbeigebremst hatte, konnte vom Fehler nicht profitieren, sodass Haenggeli mit schleichendem Plattfuss noch Rang 2 vor Krasniqi ins Ziel rettete. Romanens, der inzwischen von Bärtschi bedrängt wurde, stürzte beim Überrunden in der letzten Runde und wurde hinter Bärtschi Fünfter. Mit Respektabstand folgten Maldoff, Alex Zanetta (KTM) und Jay Colin Ingold (Yamaha).
- Dreikampf um die erste Verfolgerposition: Julien Haenggeli vor Mathieu Romanens und Mitja Krasniqi.
- Yannick Bärtschi schloss mit tollem Start und eindrücklicher Sprungtechnik zu Krasniqi und Haenggeli auf.
Tschupp baute mit seinen Siegen den Vorsprung auf Haenggeli auf 25 Punkte aus und träumt vom Titel: «Julien ist ultrastark, doch für mich hätte es bisher nicht besser laufen können. Der Titel wäre schön, um allen, die mich unterstützen, etwas zurückzugeben.» Im Kampf um Position 3 in der SM hat sich Krasniqi (136 Punkte) gegen Romanens (128) und Bärtschi (122) durchgesetzt. Am letzten August- und dem ersten September-Wochenende fallen am Supermoto in Frauenfeld TG und Altstätten SG die Würfel.
Resultate
Supermoto-SM, Lignières NE

SM-Leader Raoul Tschupp strahlt nach dem erneuten Doppelsieg am Supermoto in Lignières.