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Triumph Thruxton RS – jetzt mit Testvideo!

Vier Jahre nach der Lancierung spendiert Triumph seinem bildschönen Café Racer Thruxton ein «RS»-Update. Die Neue aus Hinckley ist stärker, leichter und sicherer als das in Pension schreitende R-Modell.

Die Thruxton war bereits eine Erfolgsgeschichte, noch bevor sie in den Märkten dieser Welt eingeführt wurde. Allein in der Schweiz gingen Anfang 2016 über 130 Festbestellungen des optisch mehr als gelungenen Triumph-Neoklassikers ein. Wobei keiner dieser Käufer bei Unterzeichnung des Kaufvertrags auch nur einen Meter mit dem Bike gefahren war. Ab dem dritten Jahr begann die Thruxton-Nachfrage allerdings zu sinken, weshalb Triumph aktiv wurde und ab Februar 2020 die in Schwarz und Graumatt-Schwarz für 17‘000 Franken erhältliche Thruxton RS bringen wird.

 

Leichter, stärker, zugänglicher

Der 1200-ccm-Paralleltwin wurde acht PS stärker (105 statt 97 PS) und drehfreudiger. Wie das? In erster Linie über die Einführung einer leichteren Kurbelwelle mit um 20 Prozent reduziertem Trägheitsmoment. Hinzu kommen ein abgespeckter Alternator, neu gezeichnete Ein- und Auslasskanäle, schärfere Steuerzeiten, mehr Ventilhub sowie eine Steigerung der Verdichtung von 11 auf 12:1.

 

All dies führt dazu, dass der stärkste je von Triumph gebaute Serien-Twin auch schneller hochdreht und das nutzbare Drehzahlband zudem um 500/min ausgedehnt werden konnte. Gleichzeitig liegt das Drehmomentmaximum (unverändert 112 Nm) des Euro-5-konformen Achtventilers neu 700 Umdrehungen früher an.

 

Die Gewichtsreduktion um satte sechs Kilo (197 kg trocken) ist beim Alternator, bei der leichteren Kupplung, der neuen Ausgleichswelle, der Batterie, den Magnesium-Zylinderkopfdeckeln und den dünnwandigeren Motorabdeckungen zu finden.

 

Bei der Elektronik hat neu jeder Riding-Mode (Rain, Road und Sport) ein spezifisches Mapping für die Traktionskontrolle erhalten, und die neue Abstimmung der Einspritzung verspricht einen sanfteren Übergang vom Schiebe- in den Lastbetrieb.

 

Triumph Thruxton RS Motor

Der 1200er-Reihentwin wurde acht PS stärker, drehfreudiger, und die Traktionskontrolle arbeitet neu effizienter. Schön, dass der Sound trotz Euro 5 mächtig geblieben ist.

 

Neuerungen technischer Natur gibt es schliesslich bei den Reifen, wo noch sportlichere Metzeler Racetec RR zum Einsatz kommen. Verzögert wird neu via M50-Monoblocs von Brembo.

 

Die dunkle Seite

Es versteht sich von selbst, dass Triumph auch die Optik etwas aufgepeppt hat. Prinzipiell wurde alles am nach wie vor piekfein verarbeiteten Bike eine Spur dunkler, was sich etwa an den schwarz eloxierten Rädern (statt Chrom) und den schwarzen Federn (statt gelb) der einstellbaren Öhlins-Federbeine wiederspiegelt.

 

Beide Farbvarianten sind ab Februar 2020 für 17’000 Franken zu haben.

 

Sound und Ergonomie passen

Die Strassen in der portugiesischen Algarve sind (und bleiben) nass, also wähle ich vorerst den Rain-Modus. Schön, dass sich am vollmundig-dumpfen Twin-Bollern trotz Euro 5 nichts geändert hat. Ergonomisch fällt die RS braver aus, als es das Auge suggeriert. Tatsächlich sitzt man dank den «Clip-on»-Lenkern mit grosszügigen Auslegern verhältnismässig aufrecht – wie auf einem sportlichen Naked-Bike.

 

Regen? Kein Problem!

Motorseitig gefällt der massige Druck der Thruxton heute wie gestern, wobei das Bike in der Mitte nun noch etwas mehr Zunder zu entfachen scheint. Einziger Wermutstropfen: Zwischen 5000 und 6000/min treten – zumindest an unserer Testmaschine – hochfrequente Vibes im Bereich des Gesässes auf, was an den gewichtsreduzierten Ausgleichswellen liegen könnte.

 

Ansonsten dreht die RS vehement, aber doch sehr linear und damit kontrollierbar hoch. Einen grossen Schritt nach vorn attestieren wir Triumph bei der Ansprache, die jetzt speziell im Sport-Modus spürbar sanfter ausfällt.

 

 

Viel Lob gibt‘s schliesslich für die Traktionskontrolle, die bei schwierigen Verhältnissen, wie wir sie heute vorfinden, ein mehr als willkommenes Sicherheitsfeature darstellt. Sie regelt sanft, arbeitet sehr effizient und bremst einen nicht ein.

 

Beim (unveränderten) Fahrwerk blieb alles beim guten Alten. Handling und Stabilität stehen in einem süffigen Gleichgewicht zueinander, wobei die (auch bei Nässe erstaunlich gut funktionierenden) Metzeler-Gummis der RS ein noch leichteres Handling entlocken.

 

Info: https://de.triumphmotorcycles.ch

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