Valentin Guillod: Rang 9 in den USA

Valentin Guillod bestritt als Privatier in den USA die Pro Motocross Serie, klassierte sich sensationell auf Rang 9 und qualifizierte sich für die hoch dotierten Play-offs der Super-Motocross-WM.
Es ist der Traum fast jedes ambitionierten Motocrossers, mal in den USA unter den grossen Stars bei Motocross- oder Supercross-Rennen anzutreten. Da zu bestehen, ist allerdings nur den Besten gegönnt.
Nachdem der Freiburger Valentin Guillod (32) für 2025 keinen Platz in einem Werksteam gefunden hatte, machte er als Privatier mit einer serienmässigen Yamaha in der WM mit Topresultaten auf sich aufmerksam. Doch der Traum, so wenigstens als Ersatzfahrer von einem Werksteam berücksichtigt zu werden, platze. Nach dem beim Heim-GP in Frauenfeld TG zugezogenen Schlüsselbeinbruch kehrte er nicht mehr in die WM zurück.
Guillod verwirklicht sich USA-Traum
Guillod setzte alles auf eine andere Karte: «Ich gehe in die USA, um mir einen Kindheitstraum zu erfüllen», erklärte er im Interview mit Radio Fibourg. «Da beginne ich bei Null. Die Idee ist, Spass zu haben und mich weiter zu steigern.» Dabei zeigte sich Guillod zuversichtlich, auch in der AMA MX450-Serie Plätze in den Top-10 erreichen zu können.
Finanziell war der Schritt eine Herausforderung, die sich jedoch auszahlen könnte. Denn während in der WM die Teams den Fahrern Gehälter bezahlen, gibt es in den USA für die Fahrer Qualifikationsprämien, Resultateprämien und sogar Boni von den Herstellern. Für Privatfahrer ist es also deutlich einfacher.
Die Realisierbarkeit des Traums war also von guten Resultaten abhängig. Guillod konnte in den USA einen Deal mit dem Rock River Racing Team eingehen. Sie stellen ihr für die Rennen und fürs Training je ein Motorrad zur Verfügung, kümmern sich um den Transport zu den Rennen und nahmen ihn in die Teamstruktur auf. Dabei konnte Guillod weiterhin mit meinen privaten Sponsoren auftreten.
Sensationeller Auftakt
Obwohl der Westschweizer anfangs noch verletzungsgeschwächt antrat, qualifizierte er sich beim Auftaktrennen auf dem Fox
Raceway in Pala (USA) bereits mit Rang 16 unter 61 Fahrern und fuhr in den Rennen stark auf die Plätze 10 und 13 vo. Damit reihte er sich in der Meisterschaft direkt auf Rang 11 ein und wurde ein erstes Mal mit dem ‹Privateer Power Award› ausgezeichnet – weitere sollten folgen.
Weitere Highlights folgten etwa in Thunder Valley (Colorado), wo Guillod als 17-Jähriger bereits am Motocross of Nations angetreten war. 15 Jahre später kämpfte er sich dort nach einem Rang 14 auf der Serien-Yamaha in Rennen 2 unter anderem an Weltmeister Jorge Prado (Kawasaki) vorbei auf den sensationellen achten Platz vor.
Guillod qualifizierte sich für jedes einzelne Rennen, klassierte sich nur selten knapp ausserhalb der Top-15, verlor in der Meisterschaft dank Konstanz aber nie den Anschluss zu den Top-10. Nach Rang 17 in Rennen 1 reihte sich Guillod in Redbud in Rennen 2 mit einem grandiosem Start an Position 3 ein. Seine Yamaha verlor aber bald Öl und blieb dann mit Motorschaden stehen.
Im Spring Creek MX Park in Millville MN fuhr Guillod nach Rang 10 im zweiten Rennen sensationell auf den sechsten Platz. Damit
klassierte er sich in der Tageswertung auf dem achten Rang. Guillod: «Mit einem Serienmotorrad zwischen den Werksmaschinen
inmitten dieser Spitzenfahrer, die mich zum Träumen bringen, zu fahren, ist unglaublich.» Dabei verpasste er Rang 5 in der Tageswertung um lediglich einen Punkt. Guillod etablierte sich immer mehr und rückte auch in der Meisterschaft in die Top 10 vor.
Mit Rang 10 im Tagesklassement auf dem Unadilla MX Park (NY) und Rang 10 beim Finale im Budds Creek MX Park (MD) sicherte sich Guillod zum dritten Mal den Privateer Power Award und schloss die Meisterschaft sensationell auf Rang 9 ab.
Der Traum geht weiter
In der kombinierten Super-Motocross-Wertung verbesserte sich Guillod auf Zwischenrang 18. Damit hat er sich als einer der ersten 20 Fahrer direkt für die lukrativen SMX-Playoffs am 6. und 13. September und das grosse WM-Finale in Las Vegas vom 21. September qualifiziert. Guillod trainiert bereits fleissig Supercross-Sprungkombinationen und -Rhythmussektionen.
Knapp zwei Wochen später wird Guillod mit Jeremy Seewer und Nico Greutmann für die Schweiz bei Motocross of Nations auf dem ihm inzwischen bestens bekannten Ironman Raceway um Ruhm und Ehre kämpfen.