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59 Prozent regen sich über das Fahrverhalten der anderen auf

Töff Führerschein

Nach einer Studie regen sich 59 Prozent der Autofahrer in der Schweiz regelmässig über das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer auf.

Über das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer kann man sich prächtig auslassen. Vor allem dann, wenn es viele Regeln und Gesetzte gibt und im allgemeinen Bewusstsein eine strenge Einhaltenserwartung vorherrscht. Ob zu schnell oder zu langsam, zu wenig Abstand oder zu viel, nur mit Tagfahrlicht statt Abblendlicht in der Dämmerung oder bei Regen unterwegs, beim Spurwechsel nur einmal geblinkt statt dreimal (oder gar nicht)… Es gibt ja so vieles, das wir an den anderen Verkehrsteilnehmern kritisieren können.

GfK-Studie

Tatsache ist, dass wir im alltäglichen Strassenverkehr oftmals unterschiedlichen Stress- und Gefahrensituationen ausgesetzt sind, die die Fahrsicherheit gefährden (können). Wie die Autofahrer in der Schweiz zum Thema Fahrsicherheit stehen, hat nun eine repräsentative GfK-Online-Umfrage im Auftrag des Technologieunternehmens Continental Suisse SA untersucht.

 

41,3 Prozent der Umfrageteilnehmer fahren bis zu 10’000 Kilometer im Jahr. Eine Strecke, die viel Zeit lässt, am Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer Anstoss zu nehmen. So regen sich 59,2 Prozent der Autofahrer in der Schweiz regelmässig über das Fahrverhalten anderer Fahrer auf. In der Westschweiz ist der Anteil der verärgerten Autofahrer sogar noch grösser (67,4 Prozent). Doch worin genau sehen die befragten Autofahrer für sich selbst die grösste Gefahr durch das Agieren anderer Autofahrer?

Mangelnde Aufmerksamkeit

Für 81,9 Prozent der Befragten ist die mangelnde Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer eine der grössten Gefahrenquellen. Zum Beispiel, wenn diese durch ihr Smartphone, Kopfhörer oder ähnliches abgelenkt sind. Am zweithäufigsten wird nachlässiges Verkehrsverhalten (76,4 Prozent) genannt. Also wenn z. B. ein anderer Fahrer auf das Abbiegeblinken verzichtet, ohne Licht fährt oder Mindestabstände nicht einhält. Doch auch fehlende Rücksichtnahme wird von vielen als Gefahrenquelle genannt (75,6 Prozent).

 

Darüber hinaus schätzen die Befragten bei anderen Verkehrsteilnehmer als (eher) grosse Gefahr ein: Selbstüberschätzung (71,3 Prozent), überhöhte Geschwindigkeit (69,8 Prozent), Alkohol- und Drogenkonsum (65,2 Prozent), mangelndes Verkehrswissen (60,7 Prozent) z. B. fehlende Kenntnisse zu Vorfahrtsregelungen, Verkehrsschildern oder ähnlichem sowie Überholmanöver (60,5 Prozent). Über eine mögliche Gefährdung durch die Fahrtauglichkeit der Fahrzeuge anderer Verkehrsteilnehmer machen sich hingegen mit Abstand die wenigsten Gedanken (46,9 Prozent).

 

Durch die mangelnde Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer sehen sich Autofahrer in der Schweiz besonders gefährdet.

Durch die mangelnde Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer sehen sich Autofahrer in der Schweiz besonders gefährdet.

 

60 Tote wegen Unachtsamkeit

Die Sorge vor mangelnder Aufmerksamkeit ist laut Continental durchaus berechtigt. Denn fast jeder vierte Autofahrer in der Schweiz (24,7 Prozent) gebe zu, schon einmal während der Fahrt von seinem Smartphone abgelenkt gewesen zu sein. Eine vermeintlich kleine Unaufmerksamkeit, die schwere Folgen haben kann. Denn in der Schweiz würden jährlich rund 60 Menschen aufgrund von Unachtsamkeit und Ablenkung getötet und 1100 schwer verletzt. Dementsprechend drohen Sanktionen: Wer am Steuer mit dem Handy telefoniert, riskiert eine Ordnungsbusse von Fr. 100.– und wer das Smartphone anderweitig bedient, muss sogar mit einem Entzug des Führerausweises oder gar einer Freiheitsstrafe rechnen.

Und mein eigenes Fahrverhalten?

Gefahrenlehre, Vorfahrtsregelungen und Verkehrszeichenkunde… In der Fahrschule werden die Prüflinge mit dem Wissen ausgestattet, das ihnen helfen soll, sich auch in herausfordernden Situationen richtig zu verhalten. Doch wie präsent ist dieses Wissen? 50,9 Prozent der befragten Autofahrer in der Schweiz sagen von sich, dass sie sowohl die Theorie- als auch die Praxisprüfung bestehen würden, müssten sie diese aus dem Stegreif erneut ablegen. In der Westschweiz sind es sogar 57,7 Prozent. Das erneute erfolgreiche Ablegen der Praxisprüfung trauen sich einzig 26,5 Prozent zu. Nur die Theorieprüfung meistern zu können, glauben lediglich 3,6 Prozent. 6,6 Prozent sagen handkehrum von sich, dass sie weder die Theorie- noch die Praxisprüfung erneut erfolgreich absolvieren könnten.

 

In der Schweiz glaubt jeder Zweite, die Führerscheinprüfung erneut aus dem Stegreif bestehen zu können.

In der Schweiz glaubt jeder Zweite, die Führerscheinprüfung erneut aus dem Stegreif bestehen zu können.

 

www.continental-reifen.ch

 

Artikel: Reifen aus PET-Flaschen: www.moto.ch/reifen-aus-pet-flaschen

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