Domi Aegerter: Pokale in Assen

Dominique Aegerter überbrückte die sechswöchige Sommerpause der Superbike-WM mit einem Renneinsatz in der Internationalen Deutschen Meisterschaft in Assen (NL) und feierte mit dem niederländischen Team SWPN grosse Erfolge.
„Rennen zu fahren, ist das beste Traning“, ist Dominique Aegerter, der in der Superbike-WM noch bis Ende Saison im GRT-Team für Yamaha antritt, überzeugt. Da der österreichische IDM-Stammfahrer Jan Mohr verletzungsbedingt in Assen im SWPN-Team nicht antreten konnte, ergab sich für den 34-jährigen Schweizer eine willkommene Gelegenheit, die aktuelle Sommerpause mit etwas Renntraining zu verkürzen. Was ihn dort erwarten würde, war dem Schweizer allerdings nicht klar, denn Mohrs bestes Resultat auf der Yamaha R1 war 2025 bisher ein achter Rang.
Aegerter dominiert Trainings
Das Wochenende begann vielversprechend: „Das Team verfügt über eine solide Basis für das Motorrad. Sowohl in den freien Trainings am Freitag als auch im FP3 am Samstag fuhr ich die schnellste Zeit. Die Abstände waren gering und meine Pace war sehr konstant. Zuvor mussten wir jedoch in der ersten Session einige Anpassungen am Motorrad vornehmen, beispielsweise an der Sitzposition und der Elektronik. Glücklicherweise werden die gleichen Reifen wie in der WSBK verwendet, und ich kenne Pirelli gut. Insgesamt unterscheidet sich das Motorrad sehr von meinem Yamaha-Superbike. Andererseits kenne ich Assen sehr gut, obwohl es einen Abschnitt gibt, der anders gefahren wird als in der Superbike-WM“, zeigte sich Aegerter zuversichtlich. In der Superpole war nur Lukas Tulovic (Ducati) knapp 0,1 Sekunden schneller.

Dominique Aegerter kam in der IDM mit der R1 des SWPN-Teams nach einigen Anpassungen gut zurecht und dominierte die Trainings knapp.
Ende einer langen Durststrecke
Am Sonntag begann es vor Rennen 1 leicht zu tröpfeln. An der Spitze bedrängte Aegerter Meisterschaftsleader Tulovic ständig, kämpfte sich nach zehn Runden vorbei und holte sich schliesslich den Sieg mit rund 4 Sekunden Vorsprung. Aegerter strahlte: „Eine starke Leistung nach nur zwei Tagen Zusammenarbeit. Ich freue mich sehr für das Team und natürlich für Yamaha, denn sie mussten seit den Erfolgen von Jonas Folger im Jahr 2020 auf einen Sieg in der IDM warten.“ Aber auch Aegerter selbst hatte seit 2022, als er in der Supersport-WM seinen zweiten Titel einfahren konnte, keinen Sieg mehr eingefahren.

Domi Aegerter (Yamaha) holte sich an der IDM in Assen in Rennen 1 den Sieg vor dem WM-erfahrenen Meisterschaftsleader Lukas Tulovic (Ducati) und Bálint Kovács (BMW).
Rang 2 trotz Leistungsdefizit
Dominique Aegerter und sein Team hatten für Rennen 2 offenbar nicht die optimale Reifenwahl getroffen, so dass der Schweizer in der Anfangsphase einige Plätze verlor. „Es war schwierig, die Positionen wieder zurückzukämpfen. Die Yamaha ist auch in dieser Meisterschaft nicht die Schnellste. So war es schwierig, die Konkurrenz zu überholen. Schliesslich konnte ich mich doch wieder auf Rang 2 vorkämpfen. Da war Tulovic aber schon zu weit weg. In der IDM dauern die Rennen nur 15 Runden. Wenn ich normalerweise richtig in Fahrt komme, sind die Rennen also schon vorbei. Dennoch war es für mich und das Team eine tolle Sache. Es war definitiv ein gutes Training!“

Als sich Aegerter auf Position 2 vorgekämpft hatte, war Meister Tulovic bereits zu weit weg.