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Bruno Lelli: Fazit nach drei Jahren Leitung BMW Motorrad

In den drei Jahren an der Spitze von BMW Motorrad Schweiz musste Bruno Lelli manche Hürde meistern. Fünf Fragen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

 

Traditionsgemäss werden im BMW-Konzern die Führungskräfte nach drei Jahren für eine neue Aufgabe nominiert. So auch im Fall von Bruno Lelli, der am 1. April 2021 das Zepter des Leiters BMW Motorrad Schweiz an Christoph Ernst übergeben wird. Kurz vor Lellis Wechsel haben wir ihn um ein Resümee zu seiner jüngsten Amtszeit bei BMW Motorrad gebeten.

 

moto.ch: Pandemie, vorübergehende Werksschliessung, kollektive Unsicherheit und dann ein noch nie gesehener Motorrad-Boom mit enormen Belastungsspitzen für Werk, Importeur und Fachhandel. Ein Jahr wie 2020 haben wir alle noch nie erlebt. Wie ist es BMW Motorrad in der Schweiz ergangen?

 

Bruno Lelli: Insgesamt können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken. Wir hatten einen sehr guten Start, und noch im Februar befanden wir uns deutlich über Vorjahresniveau. Dann kam der Lockdown – und unser Werk in Berlin war für sechs Wochen geschlossen. Schon bald hatten wir bei einigen wichtigen Modellen Lieferengpässe und konnten die grosse Nachfrage nicht mehr vollständig bedienen. Doch in der zweiten Jahreshälfte konnten wir den Rückstand deutlich aufholen. Und zum Jahresende konnten wir unsere Marktposition bei Motorrädern über 500 ccm sogar erfolgreich verteidigen.

 

Neue Live- und Digitalformate treten bei BMW Motorrad künftig verstärkt an die Stelle traditioneller Messeauftritte, liess das BMW-Management kürzlich verlauten. Kann man schon abschätzen, welche Folgen diese Neuausrichtung der Kommunikationsstrategie auf den Markenauftritt in der Schweiz haben wird?

 

In der Kommunikation legen wir unseren Schwerpunkt aktuell klar auf digitale Formate. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Grossveranstaltungen im Moment nur schwer planbar sind. Trotzdem: Wir glauben, dass man die Faszination Motorrad nicht ausschliesslich über digitale Kanäle vermitteln kann. Deshalb werden wir dieses Jahr auch an einigen Motorradevents anzutreffen sein, wenn diese stattfinden können.

 

Apropos Strategie: BMW Motorrad versteht sich ja nicht mehr «nur» als Hersteller und Lieferant von Motorrädern. Man spricht von Reise-, Miet- und neuartigen Finanzierungsangeboten. Von Zukunftsvisionen im Sinne der vernetzten Mobilität usw. Wohin wird die Reise gehen?

 

BMW Motorrad verkauft nicht bloss technisch hervorragende Motorräder, wir verkaufen auch Erlebnisse. Deshalb möchten wir in den kommenden Jahren unser Angebot an Dienstleistungen, Reisen und Lifestyle-Produkten ausbauen. Ein Beispiel dafür ist die Rent-a-Ride-Plattform, mit der man auf der ganzen Welt einfach und flexibel ein Motorrad mieten kann. Ob Weltreise mit der R 1250 GS Adventure oder neue Mobilitätslösungen für das urbane Umfeld – wir wollen mit unseren Produkten alle Motorradfans erreichen und innovative Lösungen anbieten. Gerade im Urban-Mobility-Segment dürfen wir einige spannende technische Neuheiten erwarten, wie bereits das E-Roller-Konzept Definition CE 04 zeigt.

 

Wie sieht deine Prognose für 2021 aus?

 

Wir erwarten, dass der Boom aufgrund der neuen Führerscheinregelung nun ein wenig abflachen wird. Was bleiben wird, ist die Faszination für Motorräder. Der Stellenwert von Zweirädern für die individuelle Mobilität ist seit letztem Jahr nachhaltig gestiegen. BMW Motorrad Schweiz ist erfolgreich ins neue Jahr gestartet, und wir haben dieses Jahr eine attraktive Modellpalette mit vielen spannenden Neuheiten. Damit kann die Saison starten.

 

Worauf freust du dich am meisten?

 

Ich freue mich darauf, im Frühling die neuen Modelle testen zu können – und natürlich auf die neue Motorradsaison!

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