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„Eine riesige Umstellung“ – Marcel Brenner über die Langstrecke im Team Bolliger

Marcel Brenner Team Bolliger

In der Saison 2023 fährt Marcel Brenner zum ersten Mal mit dem Team Bolliger die Langstrecken-WM. Wir haben am motofestival mit dem Berner über die neue Herausforderung gesprochen.

„Die mentale Umstellung ist am schwierigsten“, kommentiert Marcel Brenner die neue Herausforderung in der Langstrecken-WM. Der junge Berner fährt 2023 zum ersten Mal die Langstrecken-WM mit dem Team Bolliger. „Bis jetzt bin ich erst ein 12-Stunden-Rennen gefahren, Le Mans wird in Sachen 24-Stunden-Rennen also eine Premiere“, so Brenner.

 

Neu sind für den letztjährigen WSSP-Piloten aber auch die langen Einsätze am Stück. Während ein klassisches Supersport- oder Moto2-Rennen kaum je länger als 30 Minuten dauert, sind die Fahrer in der Langstrecken-WM im Schnitt 50 Minuten im Sattel. „Hier kommt der Kopf ins Spiel. Zuerst dachte ich, ich könne dies nie durchstehen, aber dann beisst du auf die Zähne und es geht.“

Mit Sicherheit am Limit

Kann man so lange wirklich Vollgas geben? Ja und nein, erklärt Brenner: „Natürlich bist du da eigentlich auch immer am Limit unterwegs, aber an dem Limit, bei dem das Risiko eines Sturzes möglichst gering ist“, erklärt der Rennfahrer. Und Teamchef Kevin Bolliger ergänzt: „Es bringt uns nichts, wenn wir die schnellsten Runden fahren, dann aber mit einem Sturz eine halbe Stunde verlieren.“ Das macht Sinn. Getreu dem Motto: Wer gewinnen will, muss erstmal ins Ziel kommen.

 

So schätzt Brenner denn auch, dass er im Rennen pro Runde wohl eine bis eineinhalb Sekunden langsamer unterwegs sein wird als im Qualifying. „Dort kann man auch mal ein bisschen etwas riskieren, um eine schnelle Runde rauszuhauen. Im Rennen geht’s dann vor allem darum, konstant schnell zu sein.“

Und die Supersport-WM?

Brenner wirkt motiviert und zuversichtlich, und auch Kevin Bolliger schaut freudig auf die nächsten Rennen: „Ich glaube, wir haben dieses Jahr ein echt starkes Fahrertrio, und erhoffen uns viel von den nächsten Rennen.“ Am Speed sollte es diesbezüglich auch Marcel Brenner nicht mangeln, konnte er in den letzten zwei Saisons wenn es gut lief doch auch in die Top-10 der Supersport-WM fahren. „Dazu musste aber einfach alles passen, was es leider zu oft nicht tat.“

 

Brenner würde indes neben der Langstrecken-WM gerne wieder in der Supersport-WM antreten. „Leider hat es für diese Saison jetzt nicht geklappt, ich kann jetzt nur hoffen, irgendwo als Ersatzfahrer reinzukommen.“ Gescheitert ist das Projekt SSP 2023 wie so oft im Motorsport am Geld: „Ich war mit verschiedenen Teams im Gespräch, hätte aber einfach zu viel Geld mitbringen müssen.“

 

Wir sind gespannt, wohin der Weg des sympathischen Rennfahrers ihn führt, und freuen uns bereits auf die Einsätze des Team Bolliger in der Langstrecken-WM. Wer Marcel Brenner oder das Team Bolliger am motofestival besuchen möchte, kann dies in der Action-Halle 2.0 noch bis am Sonntag 26. Februar tun.

 

Marcel Brenner Team Bolliger

Marcel Brenner ist am motofestival bei den Boxenstopps des Team Bolliger sowie mit einem Stand präsent.

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