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Indian FTR 1200 S – jetzt mit Testvideo!

Die neue Indian FTR 1200 S, die wir in und um Santa Monica in Kalifornien gefahren sind, reizt nicht nur mit ihrem vom Flat-Track-Racer FTR 750 inspirierten Look, sondern auch mit ihrer Performance.

Die nackten Zahlen beeindrucken schon einmal: 120 PS und inzwischen nicht mehr ganz 120 sondern 115 Nm Drehmoment aus einem 60-Grad-V2-Motor mit vier Ventilen pro Zylinder. Für ein fahrfertig 231 kg wiegendes Strassenmotorrad klingt das durchaus nach ordentlich Spass. Insbesondere das massige Drehmoment sorgt dank einem konstant hohen, flachen Verlauf für einen mächtigen Antritt aus dem Stand.

Sprintstärke

Bereits auf den ersten Kilometern durch Santa Monica lernen wir die Sprintstärke der FTR 1200 S zu schätzen, denn, wenn Ampeln auf Grün schalten, dann geben die Amis praktisch immer kräftig Gas, beinahe so, als starteten sie zum Viertelmeilenrennen. Gut, dass die Kupplung gut dosierbar und dank „Assist-Funktion“ nicht zu streng ist. Die sechs Gänge flutschen prima rein, die Abstufung passt. Auch später noch im hügeligen Kurvenparadies. Hier bedauern wir, dass es den Quickshifter noch nicht einmal als Zubehör gibt. Er sei aber in Arbeit, so die Verantwortlichen.

Wenn schon, denn schon

Glücklicherweise findet die erste Test-Fahrt auf dem S-Modell statt, das im Unterschied zur Standardversion über einen farbigen TFT-Touchscreen sowie ein einstellbares Fahrwerk verfügt. Wir finden: wenn schon, denn schon. Den Aufpreis von 1500 Franken (17’490 Franken fürs S-Modell, 15’990 Franken für die Basis) sollte man investieren. Die Anzeige bietet im Fahrbetrieb eine gute Ablesbarkeit, sowohl im sportlicheren als auch im touristischeren Modus und – ganz US-typisch – sogar einen eingebauten Kompass und eine USB-Buchse.

Bis ans Limit

Mit der FTR lässt sich im geeigneten Asphaltterrain ein flotter Zahn fahren. Nach dem Drehmoment-Bumms folgt nahtlos die Power oben raus, die ihr Maximum bei über 8200 Umdrehungen erreicht. Das Fahrwerk macht auf den unterschiedlichsten Strassen gut mit, bietet ausreichend Komfortreserven und hält die Maschine auch bei zügig durcheilten welligen Passagen gut und ohne allzugrosses Aufschaukeln auf Kurs. Und wenn man nun tatsächlich die S-Version wählt, könnte man bei Bedarf sogar noch feintuning betreiben.

Flat-Track-Pneus

Neben der generellen Optik sind besonders auch die Reifen und die Dimensionen an den Indian-Flat-Tracker angelehnt: Es handelt sich um Dunlop-Pneus namens DT3 Flat Track, die Dunlop in Kooperation mit Indian speziell für die FTR 1200 entwickelt hat. Ihr grobes Profil erweckt den Eindruck, damit gleich am nächsten Erdrennen teilnehmen zu können. Natürlich sind sie aber für den Strasseneinsatz ausgelegt und bieten entsprechend guten Grip. Der aufgrund des grossen Negativ-Anteils im Profil allerdings schon an seine Grenzen gebracht werden kann.

Assistenzsysteme

Keine Sorge: reisst die Haftung mal ab, greift sofort die schräglagentaugliche Traktionskontrolle ein und beim zu heftigen Griff am Gas die Wheelie-Kontrolle. Beim Bremsen das ABS, bei dem es sich jedoch nicht um ein Kurven-ABS handelt. Das S-Modell bietet dem Fahrer ausserdem drei verschiedene Fahrmodi (Standard, Sport und Rain), welche Einfluss auf die Gasannahme und die Traktionskontrolle haben. Die Brembo-Stopper verrichten einen guten Dienst: Sie sind feinfühlig dosierbar, bieten einen klaren Druckpunkt und packen bei Bedarf mächtig zu.

Fazit:

Die Indian FTR 1200 S ist ein cooles Motorrad, mit dem Indian neue Wege befährt. Das Motto „der Flat Tracker für die Strasse“ ist dabei glaubwürdig, da Indian tatsächlich aktuell einige Erfolge in dieser vornehmlich in den USA beliebten Sportart verbuchen kann und auch schon in früheren Jahren erfolgreich war. Offen lassen wir derzeit noch, mit welchen Bikes sich ein Vergleich am besten eignet oder aufdrängt. Vielleicht mit der Ducati Monster 1200, die aber eine ganze Spur sportlicher ist? Vielleicht eher mit der Scrambler 1100, die jedoch leistungsmässig deutlich unterlegen ist..? Oder doch eher mit der Triumph Thruxton? Demnächst erfahrt ihr auf unseren Kanälen mehr dazu.

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