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Mehrheit gegen Verbrennerverbot

Eine Mehrheit in Deutschland ist gegen ein Verbrennerverbot. Dies hat eine Umfrage des Meinungsvorschungsinstituts forsa ergeben.

Ende Juni hat das Meinungsforschungsinstitut forsa die Einstellung der Bevölkerung in Deutschland zu synthetischen Kraftstoffen (e-Fuels), zur Elektromobilität sowie zu weiteren verkehrspolitischen Themen abgefragt. Dabei findet sich für ein EU-Neuzulassungsverbot von Benzinern und Dieselfahrzeugen ab 2035, über das die Kommission nach dem Einspruch der Umweltminister noch einmal beraten soll, keine Mehrheit.

58 Prozent gegen Verbrennerverbot

Demnach begrüssen nur 39 Prozent der Befragten, wenn in Europa keine neuen Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zugelassen werden dürften. 58 Prozent der Befragten stimmen dem nicht zu. Ein mittel- oder langfristiges generelles Verbot für Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor wird sogar von knapp zwei Dritteln (63 Prozent) der Bevölkerung abgelehnt. Das teilte der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen Uniti mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat.

Angst vor unbezahlbarer Mobilität

74 Prozent der Befragten befürchten ausserdem, dass Deutschland beim Bau von E-Autos von Rohstoffimporten aus China abhängig wird. 53 Prozent erwarten den Verlust von Arbeitsplätzen in der deutschen Automobilindustrie, wenn Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verboten werden. Und 54 Prozent der Menschen in Deutschland sorgen sich, dass Elektromobilität bei steigenden Strompreisen für sie nicht bezahlbar sein wird.

Alle technischen Lösungen unterstützen

89 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die deutsche Bundesregierung im Strassenverkehr alle technischen Lösungen beim Erreichen der Klimaziele in gleicher Weise unterstützen sollte. Nur noch 51 Prozent finden es richtig, dass Deutschland die Elektromobilität jährlich mit vielen Milliarden Euro fördert. Vergleichswerte der forsa-Befragungen aus dem Juni 2021: 58 Prozent sowie vom November 2021: 54 Prozent.

Für synthetische Kraftstoffe

78 Prozent der Befragten, die ein Fahrzeug mit Benzin- oder Dieselmotor oder Hybridantrieb im Haushalt haben, gaben an, sich vorstellen zu können, synthetische Kraftstoffe zu nutzen. Dabei stehen Anhänger der Grünen mit 90 Prozent der Nutzung von e-Fuels am aufgeschlossensten gegenüber. Vor die Wahl zwischen ein Diesel- oder Benzinauto, das mit klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen betankt wird, oder ein Elektroauto gestellt, würden sich 58 Prozent der Befragten für das mit e-Fuels betriebene Fahrzeug entscheiden. 30 Prozent würden das rein elektrisch betriebene wählen (der Rest machte keine Angaben oder fährt gar nicht Auto).

Verbrennerverbot birgt Risiken

„Die Menschen in Deutschland haben offenkundig ein feines Gespür für die grossen Risiken, die mit einer Abkehr vom Verbrennungsmotor und mit einem Fokus allein auf die E-Mobilität verbunden wären. Wer den Verbrennungsmotor – und dass trotz der Option, diesen CO2-neutral mit e-Fuels zu betreiben – verbieten und einzig auf die Elektromobilität setzen möchte, verabschiedet sich von der bezahlbaren individuellen Mobilität für Jedermann und begibt sich in eine Rohstoffabhängigkeit“, kommentiert Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn die Umfrageergebnisse. Der Verband fordert daher die Bundesregierung auf, sich aktiv in die noch laufenden Verhandlungen einzubringen. (aum)

Quelle: ampnet

 

Link zur forsa-Studie: forsa-Umfrage: Keine Mehrheit für EU-Neuzulassungsverbot von Verbrenner- Pkw

Link zum Artikel: Elektro-Motorrad: Zahlen lügen nicht

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