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Moto Guzzi V100 Mandello: 115 PS und Wasserkühlung

Moto Guzzi feierte seinen 100. Geburtstag auf der EICMA 2021 mit weiteren Infos zur bereits im September dieses Jahres erstmals gezeigten, brandneuen und für Guzzi-Verhältnisse zweifellos revolutionären V100 Mandello. Wasserkühlung, viel Elektronik und ein zeitgemässes Design werden die Traditionsmarke in Zukunft nicht nur für Nostalgiker interessant machen.

 

Der komplett neue, wassergekühlte V2 mit 1042 cm³ Hubraum erhielt um 90 Grad gedrehte Zylinderköpfe. Seine Positionierung und Linienführung erinnern optisch ein wenig an die – der Töffgott habe sie selig – «Güllepumpe», die legendäre Honda CX 500, die ab 1978 in diversen Varianten (sogar als Turbo-Version) die Töffgemeinde entweder entzückte oder abschreckte.

 

 

Mehr Raum für den Fahrer

Der Clou der 90°-Drehung der Zylinderköpfe ist vor allem geometrischer Natur. Die Auspuffkrümmer sind nun nach unten gerichtet, die Einlasstrakte befinden sich oberhalb der Köpfe. Damit konnte die Baulänge des Motors massiv reduziert werden (Guzzi gibt 103 mm an). Damit steht für die Fahrerknie bedeutend mehr Raum zur Verfügung als beim bisherigen Guzzi-V2-Motorendesign. Die Sitzposition kann nun auch näher an den Lenker rücken.

115 PS, 105 Nm, DOHC, 4V, Kardan

Dank Wasserkühlung, Vierventiltechnik mit je zwei obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwellen und modernster Elektronik sind auch im Vergleich zur Konkurrenz zeitgemässe Leistungswerte mit an Bord. 115 PS und 105 Nm werden angegeben. Damit ist man nicht Spitzenreiter, aber im Vergleich etwa zu den bisherigen 80 PS der V85TT steigt Guzzi mit der V100 Mandello in eine ungleich höhere Liga auf. Insbesondere Guzzi-Fans, die gerne zu zweit unterwegs sind, werden den PS- und Newtonmeter-Boost freudig begrüssen. Ein Kardan-Antrieb zum Hinterrad ist bei einer Guzzi selbstverständlich.

 

 

IMU, Kurven-ABS und Kurven-Licht

Damit nicht genug. Die V100 Mandello ist dank einer erstmals verwendeten Sechsachsen-IMU (Inertial Measurement Unit) kübelweise mit Assistenzsystemen ausgestattet: Kurven-ABS, semiaktives Fahrwerk, Quickshifter, vier Fahrmodi und einstellbare Motorschleppmomentregelung gehören zum Repertoire.

Optional mit semiaktivem Fahrwerk

Rundum setzt Guzzi auf LED-Technik, inklusive adaptivem Kurvenlicht. Das 5-Zoll-TFT-Display ist Smartphone-kompatibel. Auf Wunsch gibt’s sogar ein semiaktives Öhlins Smart EC 2.0-Aufhängungssystem.

Adaptive Windabweiser

Der Stahlrohrrahmen verfügt über ein einzelnes, seitlich an der Schwinge montiertes Federbein, während als Vorderradführung eine Up-Side-Down-Gabel dient. Interessant: Die V100 Mandello ist mit einem neuartigen, adaptiven aerodynamischen System ausgerüstet. Dieses passt die Position der Windabweiser an den Seiten des 17,5-Liter-Tanks je nach Geschwindigkeit und Fahrmodus automatisch an. Die «Flaps» aus dem Flugzeugbau halten also Einzug im Motorradbau.

 

 

Markteinführung noch offen

Ob die ganze Bescherung serienmässig mit an Bord ist oder zumindest teilweise optional geordert werden muss, ist noch nicht klar. Auch Infos über geplante Modellvarianten, deren Preise und Verfügbarkeit gibt es noch nicht.

 

Vor Mitte 2022 ist jedoch kaum mit einem Verkaufsstart zu rechnen. Echte Guzzisti werden sich geduldig zeigen, denn sie haben lange genug auf ein kräftiges, modernes und in allen Belangen zeitgemässes Bike gewartet. Die am Markt bereits erfolgreiche V85TT war offenbar nur eine Art Vorspiel.

 

Die bessere, geräumigere Ergonomie dank des verkürzten Motors ist deutlich zu sehen.

 

 

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