Kevin Brumann machte im Schlamm von Agueda (P) fette Beute. Jeremy Seewer stürzte mehrfach und Roman Febvre ist erstmals seit 2021 wieder WM-Leader.

Beim MXGP von Portugal in Agueda (P) konnte Titelfavorit Tim Gajser (Honda) wegen seiner Schulterverletzung, die er sich beim Sturz in Frauenfeld TG zugezogen hatte, nicht antreten. Mit den Siegen im Qualirennen und den beiden Rennläufen holte sich Frauenfeld-Sieger Lucas Coenen (KTM) im schlammigen Agueda die vollen Punkte. Romain Febvre (Kawasaki) fuhr in den von unzähligen Stürzen beeinflussten Rennen jeweils Rang 2 ein und entriss damit Gajser die WM-Führung. Damit holte sich der Franzose erstmals seit 2021 wieder das Red Plate.

Lucas Coenen holte sich beim MXGP von Agueda die volle Punktzahl und feierte auf dem Podest zwischen dem neuen WM-Leader Romain Febvre (l.) und Ruben Fernandez (r.).

Seewer: Probleme im Schlamm

Vor dem Qualirennen am Samstag veränderten starke Regenfälle die Piste dramatisch. Jeremy Seewer (Ducati) rutschte nach einem tollen Start (P4) in der dritten Runde aus, stand auf, landete mit verdreckter Brille aber gleich wieder neben der Strecke. Doch der Schweizer kämpfte sich von Position 20 wieder beachtlich auf Rang 9 vor.

Jeremy Seewer (91) erwischte im Qualirennen am MXGP in Agueda (P) einen guten Start und war zunächst Vierter.

In Rennen 1 reihte sich Seewer an siebter Position ein, rutschte durch einige Fehler dann aber aus den Top 15. Er konnte sich knapp einer Überrundung entziehen und erreichte das Ziel schliesslich als Fünfzehnter.

In Rennen 2 kämpfte Seewer bis fast zum Schluss in den Top 10, musste sich nach Schnitzern dann aber mit Rang 11 begnügen. Seewer: „Wir haben Punkte geholt und nichts Verrücktes gemacht. Natürlich möchte ich weiter vorn dabei sein, aber wir wissen, wie Schlammrennen sind; manchmal läuft, manchmal nicht. Alle hatten zu kämpfen. Normalerweise haben wir solche Bedingungen einmal im Jahr statt, aber es scheint, als müssten wir uns daran gewöhnen. Wir müssen uns unter diesen Bedingungen verbessern. Trotzdem bin ich zufrieden, denn wir haben unter normalen Bedingungen einen Schritt gemacht. Ich bin viel zuversichtlicher und überzeugt, dass wir bald einige gute Ergebnisse einfahren können.“

Die schmierigen Bedingungen in Agueda bereiteten Jeremy Seewer mit der Ducati Mühe.

Brumann fährt neues Bestresultat ein

Kevin Brumann (Husqvarna) hat schon mehrfach bewiesen, dass er im Schlamm stark performt. Im Qualirennen reihte sich der Aargauer weit vorne ein und erlaubte sich kaum Fehler, während von den Spitzenpiloten einer nach dem anderen strauchelte. Schliesslich wurde der 21-Jährige fantastischer Vierter.

Kevin Brumann blühte bei den schwierigen Bedingungen in Agueda sichtlich auf.

In Rennen 1 hatte sich Brumann direkt hinter Seewer auf Rang 8 eingereiht, profitierte wiederholt von Fehlern seines Landsmanns, hielt sich lange in den Top-10, wurde zuletzt aber durch einen Sturz doch auf Rang 17 zurückgeworfen. In Rennen 2 gelang der Start nicht optimal: Position 14, doch Brumann bewies unter schwersten Bedingungen Konstanz und kam als 14. ins Ziel. So machte er in Agueda mit total 18 WM-Punkten gleiche Beute wie Seewer!