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Vespa GTV 300 Sei Giorni

Vespa GTV 300 Sei Giorni

Bei ihrem Anblick kriegen die echten Vespa-Freaks feuchte Hände: Die neue GTV Sei Giorni mit 300-cm3-­Single und Retro-Styling ist eine Reminiszenz an die längst vergangenen Sporterfolge der Marke.

Für Enduro-Freaks sind die «Six Days»-Geländefahrten einer der Höhepunkte der Offroad-Saison. In der Nachkriegszeit waren sie auch einer der wichtigsten Gradmesser für die Zuverlässigkeit der damaligen Gefährte. 1951 räumte Vespa mit ihrem erst fünf Jahre jungen Stahlblech-Vehikel mit heftig getuntem 125-cm3- Zweitakter neun Goldmedaillen und den Gesamtsieg ab – gegen die Töffkonkurrenz. Kein Wunder, wird dieser sportliche Erfolg immer wieder zu Marketingzwecken prominent ins Scheinwerferlicht der Vespa gerückt.Und das darf wörtlich genommen werden, denn der tief unten auf dem Vorderradschutzblech montierte, schon fast organisch geformte Scheinwerfer ist eines der zentralen Designelemente der neuen GTV 300 Sei Giorni. Hinzu kommen ein offen sichtbarer Stahlrohrlenker statt der üblichen Plastikeinheit, neue Bedienungselemente, eine kleine Cockpitverkleidung, vier mal die aufgeklebte Startnummer 6, ein sportlich ­gestylter (Zweipersonen-)Sattel, ein paar dezent-rote Verzierungen sowie ein Typenschild mit der Produktionsnummer. Das war’s dann schon mit den Unterschieden zur Basis-Version GTS 300.

Für stressfreie Stunden

MSS durfte die CHF 6995.– teure, ab sofort erhältliche «Sei Giorni» einen Tag über Teile der heute ­asphaltierten Six-Days-Originalstrecke von 1951 bei Varese (I), wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, scheuchen (Geheimtipp: Passo del Cuvi­gnone!). Der 21,2-PS-Viertakter und das ­ultrakomfortable Fahrwerk machten jeden Stress mit, dank Bewegungsfreiheit für die Beine und ­Getriebeautomatik waren wir auch nach Stunden noch topfit. Erst ab 90 km/h wünscht man sich mehr Sport bzw. Power. Piaggio hätte gern den 350er-Single von den gros­sen Beverly-Modellen mit zehn PS mehr eingebaut, doch dafür hätte Vespa eine neue Karosserie bauen müssen. Das war dann etwas zu viel des Aufwands. 

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