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Walking Dead – die schleichende Majorität der Idioten

Smartphones im Verkehr: Was mit einigen wenigen Unbelehrbaren begann, entwickelt sich nun zum Wahnsinn im grossen Massstab. Ein gefährlicher Bullshit der mittlerweile anscheinend sogar von der Polizei als Normalität akzeptiert wird.

 

Die Ignoranz hat eine Eigendynamik entwickelt, die – wie es scheint – nicht mehr zu bändigen ist. Ein Blick in die Mails, mal eben Whatsapp checken, ein Game zum Zeitvertreib – der Missbrauch von Handys im Strassenverkehr nimmt ungebremst zu. Während Männer tatsächlich eher durch Musikhören abgelenkt sind, ist es bei Frauen häufiger  die Tipperei auf dem Smartphone! Zur Frage, wie viele Personen in der Schweiz abhängig von ihrem Smartphone sind, gibt es wenige statistische Angaben. Rund 70 000 Schweizer gelten als internetabhängig, man schätzt, dass rund die Hälfte davon – mindestens zeitweise – auch smartphonesüchtig ist. Fakt ist: Die ganze Abhängigkeitsthematik verlagert sich zunehmend von stationären Geräten hin zu mobilen Geräten – und damit in den öffentlichen Raum.  SRF Einstein: 70 000 Smartphone-Süchtige

Über alle Städte und Altersgruppen hinweg tippten knapp 8 Prozent beim Überqueren der Strasse Texte in ihr Gerät ein. Weitere 2,6 Prozent telefonierten, und rund 1,4 Prozent taten beides gleichzeitig. Rund 5 Prozent hörten vermutlich Musik. „Wie auch zu erwarten war, benutzten jüngere Fussgänger tendenziell häufiger das Smartphone als ältere – wobei mit über 22 Prozent die intensivste Nutzung in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren zu beobachten war“… Diesen Sachverhalt ermittelte die deutsche Dekra.

Generation HD (Head Down = Kopf runter) – das alles wird in Zukunft wohl noch viel verrückter, denn: Mehr als 60 Prozent der Neun- bis Zehnjährigen können sich weniger als eine halbe Stunde ohne Nutzung von digitalen Medien beschäftigen. Eine ganze Generation trägt den Kopf andauernd gesenkt, den Blick fest aufs Smartphone oder Tablet gerichtet.

 

 

 

 

Die Smartphone-Zombies (Smombies)

Die Smombies (Kunstwort aus “Smartphone” und “Zombie”, also lebenden Toten), setzen auch hierzulande mit dem Blick aufs Display zu jeder Unzeit nicht nur ihr eigenes Menschenleben im Strassenverkehr aufs Spiel – sie halten diesen Wahnsinn für Lebensqualität und fühlen sich in ihrem hirnlosen „Head-Down-Blindflug“ durch die Öffentlichkeit meist sogar noch im Recht und erst recht als Opfer.

 

 

 

 

Die idiotensichere Innenstadt…

… mit flächendeckender Tempo-30-Zone, Bodenampeln und gepolsterten Laternenpfosten – oder doch lieber nur eine Grossbestellung Zwangsjacken?

Alles für die Majorität der Idioten – also für  jene Personen, die mit starr aufs Smartphone-Display gerichtetem Blick im öffentlichen Raum ohne auf ihre Umgebung zu achten, schlafwandeln: In Holland hat man sogar eine neue Ampelform für solche Vollpfosten getestet. Durch das Licht am Boden werden Smombies, die achtlos und auf ihr Handy starrend die Strasse überqueren wollen, vorgewarnt. In London sind Laternenmasten schon vor Jahren teils gepolstert worden, um Menschen, die sich auch beim Gehen nicht vom Handybildschirm lösen können, zu schützen. Schlimmeres soll so vermieden werden (z.B. eine Gehirnerschütterung wo gar keines ist).

 

 

 

 

 

 

Smombies – der Film: Kollektiver Wahnsinn zum totlachen

Ist der Smartphone-Wahnsinn noch zu stoppen?

 

 

 

 

 

 

Der ganz normale Smartphonealltag auf der Strasse – ich kann es nicht mehr App!

Der Wahnsinn wird schleichend zur neuen Normalität. Die Pathologien der digitalen Medien – was vor zehn Jahren noch unvorstellbar war, vor fünf Jahren als wenig wahrscheinlich galt, ist heute quasi schon alltäglich.

 

Kennen Sie das?

Sie sind in der Stadt mit dem Motorrad unterwegs und es stürzt sich wieder einmal so ein voll verkabelter, laufender Smartphone-Vollpfosten mit  Ohrstöpsel ohne auch nur eine Sekunde den Kopf zu heben oder gar auf den Verkehr zu achten wie ein Kamikaze auf den Fussgängerstreifen …

Es geht noch schlimmer: Mütter, die tippend ihren Kinderwagen über die Strasse schieben …

 

Kennen Sie das?

Sie sind auf der Autobahn mit dem Motorrad unterwegs und plötzlich fängt der PW vor Ihnen an Schlangenlinien zu fahren. Ein High-Speed-Smartphoneglotzer. Diesmal am SMS-schreiben bei 120 km/h …  (Richtet man bei einer Autofahrt bei diesem Tempo den Blick auch nur zwei Sekunden lang auf sein Smaprtphone-Display, dann befindet man sich während 67 Metern im Blindflug).

 

Kennen Sie das?

Sie sind mit dem Velo unterwegs und ihre Fahrt auf dem Radweg ist ein einziger Slalom, will man nicht mit so einem A….. mit Ohrenstöpseln und iPhone am Arm kollidieren. Klingeln nützt nichts. Die hören nichts, die sehen nichts! Die sind unberechenbar wie Kleinkinder. Sie ignorieren, was im realen Leben passiert. Oft hilft nur noch anhalten. Definitiv krankhaft, wenn sich Leute gar nicht mehr fürdas Leben um sich herum interessieren.

 

Kennen sie das?

Sie stehen mit dem Töff am Rotlicht, neben Ihnen hält eine E-Bikerin die mit dem Kopfhörer Musik hört. An der Kreuzung wartet auch ein Streifenwagen und es passiert   – genau – N I C H T S!

 

Kennen Sie das?

Sie schlendern durch die Fussgängerzone und werden von jemandem angerempelt, der in sein Smartphone starrt und Sie deswegen nicht gesehen hat – oder: Sie gehen durch die Fussgängerzone und rempeln jemanden an, den Sie nicht gesehen haben, weil Sie genau wie ich, wegen dieses Artikels gerade in ihr dämliches  Smartphone starren.

 

 

Gut jeder fünfte Unfall mit Personenschäden in der Schweiz ist auf das Phänomen ‚Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer‘ zurückzuführen. Der Versicherer Axa geht davon aus, dass die Handynutzung während der Autofahrt dabei eine grosse Rolle spielt.

Smartphones – die neue Gefahr im Strassenverkehr

 

 

Wo ist die bfu wenn man sie mal brauchen könnte?

Walking Dead – Smartphone-Benutzung mit schrecklichen Folgen: Es ist dringend an der Zeit, dass sich unsere bfu-Sicherheitsgurus mal damit auseinandersetzen, wie man mit der zunehmenden Zahl von Handy-Suchtkranken umgeht, die nicht mehr in der Lage sind, ein paar Meter zu gehen, ohne auf ihr Smartphone zu blicken. Auch Aufklärung und Kampagnen täten Not. Und es ist auch dringend an der Zeit, dass unsere Polizei endlich ein Bewusstsein für die Gefahr entwickelt, die von solchem Fehlverhalten ausgeht – und das konsequent verfolgt – auch wenn der Walking Dead täglich längst im kollektiven Massenwahn geschieht.

https://orf.at/v2/stories/2335972

 

 

Mutieren wir bald alle zu depperten Smombies?

Willkommen in der vollkommenen Verdummnis. Keine Ahnung von Nichts, das aber in Echtzeit – hier –
ab Minute 10: Smartphone in der Tasche – Gehirn am Arsch

 

Der ganz normale Smartphone-Wahn:
Hier ein „Augen-Öffner-Video“ von Denzel Washington

 

 

Was seht ihr das? Gibt es noch Chancen zur Heilung? Breitet sich dieser hochvirale, kollektive Smartphone-Wahnsinn immer weiter aus? Oder ist das alles gar nicht so schlimm?

 

P.S.: Ein schlichtes „Früher-war-alles-besser“ verklärt den Blick und lässt ausser Acht, welche Potenziale diese neuen Medien mit sich bringen. Aber man muss kein Technikfeind und kein Reaktionär sein, um sich über die Gefahren zu sorgen, die sie ebenso mit sich bringen. Wir Töfffahrer sind da übrigens nicht besser – der Wahnsinn schreitet genauso rasant voran, siehe:

Die Einbindung des Smartphones in das Motorrad

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