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Wildnis in Alaska

Wenn man Alaska – das «Letzte Grenzland» – bereist, gehört etwas Abenteuerlust dazu. Doch alles der Reihe nach…

Alaska ist grösser als Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien zusammen. Aber es hat weniger Einwohner als Frankfurt. Es gibt über 50’000 km Küstenlinie, mehr als drei Millionen Seen, aktive Vulkane und zahllose Gletscher. Was uns auf dieser Tour erwartet, liegt also auf der Hand: Einsamkeit und grandiose Natur am Rande der Zivilisation.

 

Die Teilnehmer dieser Alaska-Tour von Edelweiss Bike Travel sowie der Guide sind startklar. Das Abenteuer kann beginnen!

 

Wildlife Conservation Center

Unser erster Fahrtag führt uns von Gridwood in den Süden von Anchorage auf die wunderschöne Kenai-Halbinsel. Nach einem wolkenverhangenen Morgen klart der Himmel rechtzeitig auf, so dass wir die hohen Gipfel rund um den Turnagain Arm sehen können. Unser erster Halt ist das Wildlife Conservation Center. Hier können wir Fotos von Grizzlybären, Elchen und vielen anderen Tieren machen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Seward, den südlichsten Punkt unserer Tour. Natürlich geht es auch noch in den nahegelegenen Kenai Fjords National Park, bevor wir unser schönes Hotel in Girdwood beziehen.

 

 

Am nächsten Tag gehts über Anchorage wieder in Richtung Norden. Wir halten an, um die einzige und grösste Moschusochsenfarm der Welt zu besuchen. Dort erleben wir eine schöne und sehr informative Führung über diese majestätischen Tiere. Dabei erfahren wir, dass ihr Winterfell die wärmste Faser unseres Planeten darstellt. Nach einer beeindruckenden Fahrt durch herrliche Landschaft am Vormittag kehren wir in der Hatcher Pass Lodge zu einem leckeren Mittagessen ein. Gesättigt nehmen wir danach auf einer Schotterstrasse in Richtung Westen den Hatcher Pass in Angriff. Die Aussicht auf die typische Landschaft Alaskas vor den Toren von Anchorage ist atemberaubend.

 

Typische Wild- West-Häuser gibts überall in Talkeetna.

 

Schliesslich erreichen wir unser Etappenziel für die Nacht in Talkeetna. Das Stadtzentrum steht mit seinen Gebäuden aus den frühen 1900er Jahren auf der Liste der National Historic Places. Talkeetna ist bei Bergsteigern und Wanderern bekannt als Ausgangspunkt für Expeditionen zum Denali sowie zum Denali-Nationalpark.

Wildwest- und Goldgräberstadt

An unserem dritten Tag legen wir einen Rasttag ein. So können wir uns ganz der Kultur und Natur widmen. Talkeetna ist eine Wildwest- und Goldgräberstadt wie aus dem Bilderbuch, genau der richtige Ort, um unseren freien Tag zu verbringen. Hier können wir perfekt die Denali-Bergkette geniessen, die sich direkt vor unserer Unterkunft entfaltet. Der kleine Ort mit rund 900 Einwohnern liegt an den zusammenlaufenden Flüssen Susitna, Chulitna und Talkeetna. Als 1892 auf dem Grund des Susitna River Gold gefunden wurde, kamen Goldsucher in die Region. Und 1915 wählte US-Präsident Woodrow Wilson Talkeetna als Hauptquartier für den Bau der Alaska-Eisenbahn.

 

Die berühmte Alaska- Eisenbahn.

 

Nachdem wir zwei Tage lang gehofft hatten, den höchsten Berg Nordamerikas zu sehen, haben wir heute Morgen endlich Glück. Der Denali ragt in den dunkelblauen Himmel – was für ein unglaublicher Anblick! Wir schwingen uns auf unsere Motorräder und fahren direkt in den Denali-Nationalpark. Dort angekommen, beginnt der beeindruckende Berg bereits wieder in den Wolken zu verschwinden. Aber der Nationalpark ist trotzdem einen Besuch wert, denn die Landschaft ist auch ohne Denali wunderschön!

Rentier-Hotdogs

Im Anschluss probieren wir noch ein paar Rentier-Hotdogs, bevor wir in Richtung Fairbanks weiterfahren. Wir halten noch einmal in Nenana. Hier wurde 1923 der „Goldene Nagel“ eingeschlagen, um die Schliessung des Gleisnetzes und Fertigstellung der Eisenbahnlinie von Seward nach Fairbanks zu feiern. Fairbanks, der nördlichste Punkt unserer faszinierenden Motorradtour durch Alaska, ist auch unser Ziel für heute.

 

Der Golden Heart Plaza und die Statue der „unbekannten Familie“ im Zentrum von Fairbanks.

Besuch beim Santa Claus

Bevor wir Fairbanks verlassen, wollen wir noch ein wenig mehr von der zweitgrössten Stadt Alaskas sehen. Also halten wir am Golden Heart Plaza mitten im Zentrum. Blauer Himmel und Sonnenschein machen unseren Spaziergang noch angenehmer! Danach besuchen wir das Fountainhead Automobile Museum. Eine solch vielfältige Sammlung von Autos würde man nirgendwo erwarten und schon gar nicht ganz oben im Norden. Was für ein unglaublicher Ort!

 

Weil wir schon da sind, besuchen wir den Weihnachtsmann am Nordpol oder besser in North Pole, Alaska. Dann schwingen wir uns wieder auf die Motorräder und machen uns auf den Weg zur Alaska Pipeline und zum Endpunkt des Alcan Highway, der 1942 erbauten, 2232 Kilometer langen Strasse zwischen Alaska und Kanada. Wir kommen dann wohlbehalten in Tok an. Was für ein toller Tag mit sehr vielen Eindrücken und Sehenswürdigkeiten.

 

Der Weihnachtsmann und John: Sie sprechen über Motorräder und Abenteuertouren.

 

Am nächsten Tag machen wir uns wieder auf den Weg, nachdem sich die Morgenluft ein wenig erwärmt hat. Wir fahren entlang des Wrangell-St.-Elias-Nationalparks, des grössten Nationalparks der USA. Dabei geniessen wir ein prächtiges Panorama mit wunderschönen, schneebedeckten Bergen entlang des Horizonts.

 

 

Unser heutiges Etappenziel ist Valdez, herrlich am Ufer des Prince William Sound gelegen. Jetzt ist es Zeit für das Abendessen, und morgen freuen wir uns auf ein besonderes Highlight …

Bootsfahrt zum Columbia-Gletscher

Unseren zweiten Rasttag verbringen wir in Valdez. Es gibt viele Dinge, die man hier unternehmen kann. Aber wenn man die Gelegenheit hat, sollte man unbedingt eine Bootsfahrt zum Columbia-Gletscher machen!

 

Beeindruckendes Gletschereis.

 

Wir fahren um 10.30 Uhr morgens los und beginnen, den Prince William Sound zu erkunden. Nachdem wir den Terminal der Alaska Pipeline passiert haben, halten wir Ausschau nach Wildtieren. Und wir finden sie: Seeotter, Robben, Weisskopfseeadler, Papageientaucher und viele mehr …

 

Der absolute Höhepunkt dieses Ausfluges und auch dieser Tour ist der Blick auf den Columbia-Gletscher. Das Eis schimmert in allen Farben blau und weiss und ragt mehr als 480 Meter aus dem eisigen Wasser. Das ist ein absolutes Einmal-im-Leben-Erlebnis!

 

Toller Aussichtspunkt auf dem Thomson Pass.

 

Es gibt nur eine Strasse, die nach Valdez führt, also müssen wir sie auch auf dem Rückweg nehmen. Aber das ist eine der Fahrten, bei der man das Hinund Zurückfahren wirklich zu schätzen lernt! Wenn man Valdez durch den Keystone Canyon mit seinen wunderschönen Wasserfällen verlässt und weiter zum Thomson Pass hinaufsteigt, sieht man die wunderbare Landschaft, Berge, Täler, Bäume sowie Flüsse aus einer anderen Perspektive. Und das ist einfach atemberaubend.

Kleine Hütten in der Wildnis

In Glennallen fahren wir in Richtung Westen zum Lake Louise, wo wir einen malerischen Kaffeestopp direkt am Seeufer einlegen. Weiter geht es in das Tal des Matanuska River und wir erreichen unsere Unterkunft für die folgende Nacht, etwas ausserhalb der Stadt, mitten im Nirgendwo. Kleine Hütten in der Wildnis Alaskas und ein Erdbeer-Rhabarber-Kuchen zum Niederknien, ein weiterer unvergesslich toller Tag auf dieser wundervollen Motorradreise geht zu Ende.

Unser letzter Fahrtag in Alaska bricht an …

Die Zeit ging viel zu schnell vorbei! Wir verlassen unsere wunderbare Lodge hoch über dem Matanuska-Gletscher am Morgen. Die Temperatur ist noch etwas kühl, aber die Aussicht und die kurvenreiche Strasse entschädigen uns dafür. Anchorage Sobald wir uns Anchorage nähern, stiegen die Temperaturen und sogar die Sonne kommt heraus! Die letzten Stationen unseres Alaska-Abenteuers sind das Museum des berühmten Iditarod-Schlittenhunderennens und natürlich Anchorage Downtown.

 

 

Leider müssen wir dann bereits wieder unsere Motorräder zurückgeben. Eine weitere wunderbare Töffreise ist zu Ende – wie immer auf einer Edelweiss- Tour mit neu gewonnenen Freunden und unzähligen neuen Eindrücken von einem wunderbaren Flecken Erde!

 

Text und Fotos: Marko Bauer, Michael Kreuzmeir

 

Reiseinformationen Alaska

Allgemeines

Alaska, nordwestlich von Kanada, ist der mit 1’718’000 km2 grösste und am dünnsten besiedelte US-Bundesstaat. Er ist bekannt für seine vielfältigen Ebenen, Berge und Wälder mit vielen Wildtieren und kleinen Orten. Der riesige Denali-Nationalpark ist die Heimat des Denali (früher Mount McKinley), Nordamerikas höchster Gipfel. Alaska verfügt über eine längere Küstenlinie als die restlichen 49 US-Bundesstaaten zusammen!

Währung

US-Dollar

Wichtige Infos zur Einreise

Um in die USA einreisen zu können, ist es unerlässlich, vorab online das ESTA-Formular auszufüllen. Dies sollte mindestens 72 Stunden vor Reisebeginn passieren. Ob und welche Visa nötig sind, um die Reiseländer auf dieser Tour zu besuchen, hängt vor allem von der eigenen Nationalität ab. Die Ausstellung eines Visums kann oft mehrere Wochen dauern. https://esta.cbp.dhs.gov/esta/

Reisezeit / Wetter

Die beste Reisezeit für diese Tour ist Mitte August. Wärmeres Wetter, lange Tage und beste Chancen, die wilde Tierwelt Alaskas beobachten zu können, machen diese Zeit perfekt für diesen Trip. Alaska klingt kalt, doch das Klima ist im Sommer eher gemässigt, vor allem nahe der Küste. Normalerweise liegen die Temperaturen auf dieser Tour zwischen 20 und 30° C. An kühleren Tagen zwischen 10 und 20° C.

Tourcharakter

Diese Edelweiss-Tour verläuft auf asphaltierten Strassen, die grösstenteils in gutem Zustand sind. Baustellenbereiche, Parkplätze oder Zufahren zu Hotels u. Ä. können jedoch auch geschottert sein. In Alaska fahren die Autofahrer eher defensiv und ausserhalb der Städte gibt es nur wenig Verkehr. Die Strassen sind meist breit, viele verfügen über einen üppig bemessenen Randstreifen. Die Unterkünfte auf dieser Tour sind sorgfältig ausgewählt und bieten alle Annehmlichkeiten. Manche Unterkünfte befinden sich in historischen Gebäuden mit besonderem Flair und Ambiente.

Kulinarik

Nordamerikanische Restaurants unterscheiden sich in einigen Details von den europäischen. Man wartet üblicherweise im Eingangsbereich, bis man einen Tisch zugewiesen bekommt. Alkoholische Getränke sind nicht in allen Restaurants erhältlich. Eiswasser gibt’s dafür überall kostenlos und das bis zum Abwinken. Nach dem Essen bekommt man meist recht bald und ungefragt die Rechnung serviert, die man dann bei der Bedienung oder beim Verlassen des Lokals an der Kasse bezahlt. In Restaurants ist ein Trinkgeld von 15- 20% obligatorisch. Amerikanisches Servierpersonal bekommt ein niedriges Grundgehalt und lebt somit vom Trinkgeld.

 

Das Edelweiss Bike Travel Programm 2023 ist bereits verfügbar: Edelweiss Bike Travel Programm 2023

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