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Aegerters achter Streich

Domi Aegerter demonstrierte auch in Navarra mit zwei Siegen seine Vormachtstellung in der Supersport-WM. Marcel Brenner sorgte für die Überraschung schlechthin während Randy Krummenacher und Stéphane Frossard Pech hatten.

Von der Poleposition kam Dominique Aegerter (Yamaha) in Rennen 1 zwar schlecht weg und fiel bis auf Position 6 zurück. Doch nach wenigen Runden war der 30-jährige WM-Leader am führenden Titelrivalen Steven Odendaal (Yamaha) dran und setzte sich gegen den Markenkollegen durch.

 

Aegerter nicht zu schlagen

In der Folge fuhr Aegerter an der Spitze sein eigenes Rennen, schüttelte die Verfolger ab und verbuchte seinen siebten Sieg überlegen vor Odendaal und Luca Bernardi (Yamaha) . Damit baute der Oberaargauer seinen Vorsprung in der WM wieder auf 42 Punkte aus.

 

Aegerter (77) setzt sich erneut gegen Titelrivale Odendaal (4) durch, Bernardi (29) vervollständigt das Podest.

 

In Rennen 2 war der Start von Aegerter etwas besser, doch Aegerter verlor erneut drei Plätze. Zwischenzeitlich wurde er von Marcel Brenner (Yamaha) sogar auf Position 5 verwiesen. Doch Aegerter bezwang seinen Landsmann nach längerem Duell wieder. Aegerter schloss mit Rundenrekorden zur Spitze auf und setzte sich nach unzähligen Führungswechseln erneut gegen Odendaal durch. Gerade noch rechtzeitig, denn es kam wieder zu einem Rennabbruch wegen gestürzten Piloten. Hätte Aegerter noch eine Runde länger gebraucht, wäre er als Zweiter gewertet worden.

 

Das Glück des Tüchtigen

Aegerter: „Das war wieder ein perfektes Wochenende: Ich konnte wieder so viele Punkte wie möglich verbuchen, holte mir die Pole Position und fuhr die schnellste Runde. Im zweiten Rennen hatte ich harte Kämpfe, um Plätze gut machen zu können und zu Odendaal aufzuschliessen. Es war nicht einfach, ihn zu überholen, doch einmal an der Spitze fühlte ich mich wieder sehr wohl. Es ist grossartig, dass ich mit dem Ten Kate Team so viele Rennen gewinnen kann. Ich freue mich schon auf Magny-Cours.“ Mit 47 Punkten Vorsprung in der WM und noch zwei ausstehenden Rennen in Frankreich, bevor Aegerter in Barcelona fehlen wird, könnte der Tausendsassa also auch während seinem Einsatz im MotoE-Weltcup in Misano (I) die WM-Führung behalten.

 

Für den ersten Verfolger Odendaal gibts in Navarra zweimal eine kalte Dusche von Aegerter.

 

Brenner liefert Sensation

Marcel Brenner (Yamaha) fuhr bei seinem erst zweiten WM-Einsatz bereits beachtliche Rennen und macht riesige Fortschritte. Am Samstag in Rennen 1 mischte der Berner bereits in den Top 10 mit. Brenner: „Wir sind schon viel näher an der Spitze dran! Doch ich bekam nach einigen Runden grosse Gripprobleme am Vorderrad. Leider stürzte ich dann auch 2 Runden vor Schluss auf Rang 10.“

 

In Rennen 2 lief es besser: Brenner legte einen sensationelle Start hin und reihte sich direkt hinter Aegerter an fünfter Position ein. Frech bezwang er den WM-Leader sogar und verbesserte sich in der Startphase bis auf Position 3!

 

Brenner (25) mischte bereits vorne in der Spitzengruppe mit; hier vor Bernardi (29), Aegerter (77), Cluzel (16) etc.

 

Der Berner kämpfte wacker mit den WM-Spitzenpiloten, konnte sich einige Runden in den Top 5 halten, wurde schliesslich aber bis auf Rang 10 durchgereicht. Dennoch: Brenner markierte bereits sein erstes Top-10-Resultat und verlor auf den letzten Podestplatz nur gerade 5 Sekunden – Bravo!

 

Krummenacher: P6 und Sturz

Randy Krummenacher (Yamaha) hatte in Rennen 1 zwar kein optimales Gefühl für das Motorrad gefunden, kämpfte sich von Startplatz 11 aber immerhin bis auf Rang 6 vor.

 

Krummenacher war mit Rennen 1 zwar nicht gerade zufrieden, Rennen 2 war aber ein Desaster!

 

Nachdem Krummenacher das morgendliche Warm-Up an dritter Position beendet hatte, reihte er sich am Sonntag in Rennen 2 als dritter Schweizer auf Position 11 ein. Der Zürcher Oberländer wurde aber bald von Can Öncü (Kawasaki) aus dem Rennen geholt. Krummenacher: „Ich fühlte mich gut auf dem Motorrad, aber leider wurde ich wortwörtlich umgeworfen und hatte keine andere Wahl, als zurück in die Boxengasse zu fahren, um das Motorrad so gut als möglich reparieren zu lassen. Trotzdem dachte ich, dass es gut wäre, wieder da rauszugehen und die restlichen Runden zu beenden. Doch dann geriet auch noch eine Wespe in meinen Stiefel, stach mich und bereitete mir weitere Unannehmlichkeiten. Trotz allem habe ich eine Rundenzeit von 1’41.857 erreicht. Ich ziehe also ein positives Fazit für dieses Wochenende, weil wir mit meinem Team gut gearbeitet und wichtige Schritte gemacht haben.“

 

Frossard: „unfit“

Stéphane Frossard (Yamaha) war am Samstag nach einem schlechten Start an den Schluss des Feldes zurückgefallen, konnte sich in der Folge aber immerhin noch auf Rang 21 verbessern.

 

Für Stéphane Frossard bleiben die Punkteränge in Navarra in der Ferne.

 

Im Warm-Up am Sonntag stürzte der im Jura wohnhafte Bieler. Mit Nackenschmerzen und einer Fussgelenksverletzung wurde er von den Rennärzten für „unfit“ erklärt. Frossard: „Glücklicherweise scheint alles in Ordnung und nichts gebrochen zu sein. Doch ich werden mich in der Schweiz sicher noch durchchecken lassen. Ich hoffe, in Magny-Cours in knapp zwei Wochen wieder in guter Form antreten zu können.

 

Resultate, Navarra (E)

Rennen 1

Rennen 2

WM-Stand

 

 

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