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Krummenacher: Wilde Slides aber kaum Fahrzeit

Krummenacher MotoE

Randy Krummenacher war 2023 in der MotoE-WM der beste Rookie. Der 33-Jährige blickt auf eine spektakuläre MotoE-Premiere zurück, wechselt 2024 aber von der Kurz- in die Langstrecke!

Noch nie zuvor war Randy Krummenacher eine potentes Elektrobike gefahren. Die Saison 2023 in der neuen, auf Ducati-Motorrädern gefahrenen MotoE-WM, war für den Supersport-Weltmeister von 2019 eine Premiere: «Es war ein Super-Fahrerlebnis. Die Ducati ist eine richtige Rennmaschine. Auch wenn sie schwer ist, war das Fahrgefühl fantastisch. Die Elektronik war unglaublich: Die langgezogenen Kurven in Barcelona fuhren wir bei ordentlichen Schräglagen alle im Slide. Dabei hatte ich den Hahn voll offen gelassen und die Elektronik regelte alles. Doch dazu brauchte es unheimliches Vertrauen!»

 

 

„Zu wenig Fahrzeit!“

Für Krummenacher war die MotoE also eine tolle Erfahrung und dennoch zieht er sich als Rookie des Jahres ganz aus dem MotoGP-Zirkus zurück. «Das Einzige, das mir gar nicht gefallen hat,» erklärt Krummenacher «war, dass man den ganzen Tag warten muss, um sieben Runden zu fahren. Dann müssen die Batterien wieder geladen werden! Ich fahre so gerne Motorrad, dass mich das immer mehr störte. Gleichzeitig gefiel mir mein erster Einsatz am Bol d’Or so gut. Da kam ich richtig viel zum Fahren. Deshalb konzentriere ich mich nur noch auf die Langstrecken-WM mit dem Team Tati Beringer Racing.»

 

Bei seinem Einsatz am Bol d’Or leckte Krummenacher Blut für die Langstrecken-WM. Bild: Niklaus Räz

 

Racing Schule wird wichtiger

In der Langstrecken-WM verdient sich der in Italien wohnhafte Schweizer eine finanzielle Basis. Immer wichtiger wird aber auch seine Twenty One Racing School. „Um davon zu Leben reicht es natürlich noch nicht, das muss es aber auch nicht,“ erklärt der Familienvater.  „Die Zeit, um die Schule hauptberuflich zu betreiben, haben wir gar nicht. Doch wir haben Erfolg mit den Zweitagescamps. Da kommen viele Schweizer, um an ihrem Fahrstil zu feilen. Nachwuchspiloten aus der Schweiz und Italien trainieren bei mir. Unter den Camp-Teilnehmern sind auch immer wieder ehemalige Konkurrenten von mir. So kamen beispielsweise Federico Caricasulo, gegen den ich in der Supersport-WM gefahren bin, oder Andrea Mantovani, gegen den ich in der MotoE-WM angetreten war, zum Training zu mir.»

 

Krummenachers TewntiOne Racing School läuft immer besser.

 

„Kann nicht gratis fahren“

Wegen Überschneidungen mit der MotoE-WM war Krummenacher 2023 nicht in der italienischen Superbike-Meisterschaft angetreten, die er 2022 nach argen Problemen in Bestform beendet hatte. Der Schweizer ist inzwischen zwar wieder mit italienischen Teams im Gespräch: «Meine Yamaha-Kontaktpersonen haben sich aber etwas  zurückgezogen. Zudem kann ich nicht gratis fahren, was ein weiterer Punkt ist, weshalb sich da noch nichts ergeben hat. Falls da nichts zustande kommt, investiere ich die Energie lieber in meine Rennfahrerschule und werde vermehrt auch Coachings auf der Rennstrecke anbieten.»

 

Neben der Langstrecke und der Rennfahrerschule engagiert sich Krummenacher bei Mitas als Reifentester: „Da haben wir hauptsächlich Strassenreifen entwickelt, nun kommen noch Rennstrecken-Reifen hinzu. Das ist sehr interessant für mich. Ausserdem bin ich noch im Gespräch, um auch Federelemente zu testen,» freut sich Krummenacher.

 

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