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Die „klassischen“ 1000er-Naked-Bikes

Naked-Bikes

Nach immerhin doch einem ganzen Jahrzehnt, hat Honda sein 1000er-Naked, die CB 1000 R, auf dieses Jahr überarbeitet und mit komplett neuem Look ins Rennen geschickt. Mit der Top-End-Hyper-Naked-Konkurrenz kann, und will, die Honda allerdings nicht ganz mithalten. Die Ingenieure und Designer der Japaner hatten bei der Planung auch vielmehr die klassischen Naked-Bikes der landeseigenen Konkurrenz, Kawasaki Z 1000 und Suzuki GSX-S 1000 im Visier.

Text: Patrick Schiffmann | Bilder: Daniele CarrozzaFrüher war alles einfacher. Da gab es – natürlich grob vereinfacht gesagt – drei Kategorien bei den Naked-Bikes: Die Kleinen, die 600er und die 1000er. Und in genau diesen Kategorien konnte man diese Maschinen auch miteinander Vergleichen. Doch dann kamen die Europäer: Italien, Deutschland, Österreich. Oder in Marken ausgedrückt: Aprilia, BMW, und KTM. Mit Tuono, S 1000 R und 1290 Super Duke schufen sie praktisch aus dem Stand ein neues Segment – die Hyper-Nakeds. Leistungen jenseits der 160-PS-Marke, Top-Fahrwerke und elektronische Helferlein von Kopf bis Fuss hoben die Maschinen von der Konkurrenz ab. Diese war nun natürlich gefordert. So brachte Ducati eine R-Version der grossen Monster und packte auch dem Basismodell beim Update mehr Pferde zwischen die Räder. Yamaha kam mit der MT-10 und der SP-Version derselbigen. Und die drei anderen grossen Japaner?

Herausforderung abgelehnt

Die nahmen die Herausforderung aus dem Herzen Europas nicht an. Honda, Kawasaki und Suzuki liessen sich vom Wettrüsten nicht beeindrucken und liessen ihre bisherigen Modelle am Markt. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur und teilweise auch beinahe unergründlich. Kawasaki zum Beispiel brachte 2017 die neue Z 900. Eigentlich als Ersatz für die Z 800, doch ebenso nur noch 100 ccm von der „Grossen“ entfernt. Der Grund für eine Z 900 anstelle einer neuen Z 1000 ist dabei wohl der Boom in der oberen Naked-Mittelklasse – ja, auch da gibt’s mehr als nur eine Kategorie, aber das ist ein Thema für eine andere Gelegenheit –, die momentan praktisch durchs Band mehr Umsatz generiert als die ganz Grossen. Bei Honda und Suzuki waren es wohl eher die längeren Entscheidungswege, die den Ausschlag gaben.Nichts desto trotz konnten die drei mit ihrer Strategie durchaus einen gewissen Erfolg verzeichnen. So dass sich Honda eben nun entschieden hat, wieder in dieses Segment zu stossen, und nicht die Hyper-Nakeds anzugreifen. Und spätestens diese Entscheidung führt nun dazu, dass wir das 1000er-Naked-Segment nochmals unterteilen müssen. In Hyper-Nakeds und klassische Nakeds, oder wie sie früher genannt wurden: Streetfighter. (Klar, diese Kategorien sind nicht ganz trennscharf, wie es beispielsweise Triumph mit der Speed Triple RS beweist, die auf Elektronik- und Fahrwerksseite klar zu den Hypers gehören würde, aber mit nicht ganz soviel Leistung aufwartet.)

Japanischer Dreikampf

Das führt uns nun dazu, dass wir die neue Honda CB 1000 R im Vergleich gegen ebendiese klassische, japanische Naked-Konkurrenz antreten liessen. Gegen die Kawasaki Z 1000 R (die R-Version kommt unter anderem mit Öhlins-Fahrwerk) und die Suzuki GSX-S 1000. Sie alle haben zwischen 142 und 150 PS, wiegen zwischen 209 und 221 kg (vollgetankt) und Kosten zwischen 14’450 und 15’300 Franken. Viele Gemeinsamkeiten also: Damit drängt sich ein Vergleich natürlich praktisch auf.Rein optisch hebt sich die neue Honda aber schonmal stark ab. Neo Sports Café nennen die Japaner das Design mit vielen klassischen Formen gemischt mit modernen Einflüssen. Die Kawasaki und die Suzuki können dagegen auch optisch als klassische, sportliche Naked-Bikes eingeordnet werden. Auch bezüglich Sitzposition unterscheidet sich die Neue von den beiden Konkurrentinnen, sie ist vorderradorientierter, höher und somit gefühlt etwas sportlicher.Bei unserem Vergleich haben wir die Drei auch fahrdynamisch auf Herz und Nieren geprüft. Wer dabei die Nase vorn hat, lest ihr in der kommenden Ausgabe von Moto Sport Schweiz (ab 21.06. am Kiosk).

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