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Ducati Multistrada V4: Alle Infos und Preise

Zum ersten Mal sehen wir heute die neue Ducati Multistrada V4 in all ihren Facetten und Details. Wie ihre V2-Vorgängerin bleib die Neue ein veritables Multitool, kann aber weit mehr.

 

Über das erstmals bei einem Serienmotorrad verbaute Radarsystem, das Multistrada-V4-Piloten mit adaptivem Abstandstempomat und einer Toter-Winkel-Warnfunktion unterstützen wird, hatten wir bereits berichtet. Ebenso über das neue V4-Aggregat mit 170 PS, 125 Nm Drehmoment und einem Wartungsintervall für das Ventilspiel von einzigartigen 60’000 km, dessen Ventile nicht mehr desmodromisch gesteuert werden (Zwangssteuerung), sondern via Federn mit Rückschlagventil.

 

Dennoch: Das neue V4-Herz

Im Interesse der Vollständigkeit hier nochmals die wichtigsten Fakten zum 66,7 Kilo leichten V4 Granturismo-Motor mit gegenläufig rotierender Kurbelwelle (optimiert u.a. das Handling): 1158 ccm, 170 PS bei 10’500/min, 125 Nm bei 8750/min. Überarbeitetes Getriebe mit kürzer übersetzem ersten Gang zwecks optimierter Zugänglichkeit bei niedrigen Tempi, Bergauffahrten und Offroad sowie länger übersetztem sechsten Gang für mehr Komfort auf der Autobahn und reduziertem Verbrauch. Letzterer wird übrigens mit 6,5 l angegeben, was bei 22 l Tankvolumen eine theoretische Reichweite von knapp 340 Kilometern ergibt.

 

 

Elektronik: Alles dabei

Heute hat Ducati nun den Schleier über alle verbleibenden Details zur brandneuen Maxi-Enduro aus Borgo Panigale gelüftet, deren Wurzeln bis ins Jahr 2003 zurückreichen (bis dato 110’000 verkaufte Einheiten) und die – in ihrer inzwischen vierten Version – bereits ab Dezember in der Schweiz verfügbar sein wird.

 

In puncto Elektronik ist alles dabei, was man sich nur wünschen kann. Konkret: Leistungsmodi (Sport, Touring, Urban, Enduro), Inertialmesseinheit (IMU); dadurch Kurven-ABS, Wheelie-Control, Schräglagen-affine Traktionskontrolle. Bei der S-Version kommen hinzu: Kurvenlicht, Berganfahrhilfe, semiaktives Fahrwerk von Marzocchi mit neuer «Autoleveling-Funktion». Letztere erkennt die Beladung des Bikes und passt die Nivellierung selbständig an. Ein Reifendruck-Kontrollsystem ist für die neue Multi ebenfalls erhältlich – allerdings als Zubehör.

 

Neues TFT-Display

Käufer des S-Modells werden sich über ein komplett neues 6,5-Zoll-TFT-Display mit Mineralglas (wie bei modernen Smartphones) freuen dürfen (5 Zoll bei der Basis). Durch die Menüs wird hier via neuem Joystick an der linken Lenkerkonsole gezappt. Ebenfalls neu ist das «Ducati Connect-System», das über Bluetooth und Wi-Fi die Handy-App ins Display spiegelt und so Navigation, Anrufe, Musikhören usw. ermöglicht. Und pfiffig: Im oberen Bereich des Tanks wurde zwischen Einfüllstutzen und Sitz ein Fach geschaffen, in dem das Smartphone aufbewahrt und über eine USB-Buchse aufgeladen werden kann. Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite des Cockpits eine 12-V-Steckdose.

 

 

Wie in der Neuzeit üblich, verfügt die Multistrada V4 über einen Transponder-Schlüssel. Soll auch der Tankdeckel via Transponder entriegelt werden, muss die entsprechende Option separat erworben werden.

 

Chassis: Monocoque und Zweiarmschwinge

Zentrale Neuerungen hat das Multistrada-Konzept beim Chassis erfahren. Der klassische Stahlgitterrohrrahmen weicht einem Hybridkonstrukt, das sich aus einem Aluminium-Monocoque mit integriertem Lenkkopf und einem verschraubten und gut sichtbaren Gitterrohr-Heckrahmen zusammensetzt. Fast schon revolutionär erscheint das Umsatteln von der dogmatischen Einarmschwinge auf ein zweistrebiges Pendant. Vorn rollt die Multistrada V4 auf einem 19- hinten auf einem 17-Zoll-Rad an, wobei die S-Modelle mit Aluguss- oder Speichenrädern geordert werden können.

 

Dank des ultrakompakten V4 konnte der Radstand gegenüber der 1260er-V2-Multi um 18 auf 1567 mm reduziert werden, was für ein luftigeres Handling spricht. Die Federwege sind mit 170 bzw. 180 mm üppig bemessen, gleiches gilt für die Bodenfreiheit von 220 mm. Fahrfertig bringt es die Multistrada V4 in der für die Schweiz sicher relevanteren S-Konfiguration auf 243 Kilo.

 

 

Ergonomie und Komfort

Auffällig war im Rahmen der Pressekonferenz, wie oft Ducati den ausgeprägten Offroad-Charakter der Neuen MTS V4 thematisiert hat. Etwa im Zusammenhang mit der schlanken Bauweise und dem entsprechend geringen Schrittbogenmass, das ein solides Abstehen einerseits, aber auch eine optimierte Ergonomie beim Stehen im Gelände anderseits garantieren soll. Das längere und flacher ausgerichtete Sitzkissen ist in zwei Positionen einrastbar – 840 und 860 mm. Im breiten Zubehörsortiment gibt es aber auch Sättel mit 810 respektive 875 mm Sitzhöhe. Die Zuladung der neuen Multistrada V4 wird mit 230 Kilo angegeben.

 

Viel Zeit und Geld hat Ducati in den Bereich «Noise, Vibration and Harshness» (NVH) investiert, mit dem Ziel, Fahrer und Beifahrer ein möglichst angenehmes und stressfreies Fahrerlebnis zu bieten. So wurden – in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Ducati Corse – viele Stunden im Windkanal verbracht, um ein effizienteres, neu mit nur einem Finger höhenverstellbares Windschild zu konstruieren. Die Geräuschkulisse wurde soweit wie möglich reduziert, und es wurden seitliche Deflektoren implementiert, welche via Unterdruck die Abwärme aus dem Motorraum «saugen». Apropos: Im Leerlauf wird die hintere Zylinderbank «deaktiviert». Und wenn wir schon bei der Hitze sind: Wie gehabt wird es im Zubehörsortiment Heizgriffe, neu aber auch beheizbare Sitze für Fahrer und Sozius geben.

 

 

Varianten und Preise

Wie Eingangs erwähnt, wird die Multistrada V4 in der Schweiz bereits ab Dezember verfügbar sein. Das Basis-Modell ist ab 19’990 Franken zu haben. Die S-Version, die gegenüber der Basis (neben den oben bereits genannten Extras) noch 330-mm-Bremsscheiben mit Stylema-Monoblocs, Voll-LED, Ducati Connect und einen bidirektionalen Quickshifter aufweist, gibt es ab 22’590 Franken.

 

Das Besondere ist nun, dass man die Multistrada V4 S ab Werk in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten bestellen kann:

  • Travel (Seitenkoffer, Zentralständer, Heizgriffe, beheizter Sitz): 24’090 Franken
  • Travel & Radar (wie Travel plus Radar): 24’990 Franken
  • Performance (Akrapovic-Titandämpfer, Schutzblech vorn aus Carbon): 23’990 Franken
  • Full (alle bisher genannten Optionen): 26’390 Franken

 

 

Und es gibt neben der Basis und der S neu sogar eine dritte Modellvariante – die V4 S Sport. Sie rollt mit einer speziellen Bemalung an, entspricht sonst aber der V4 S Performance und kostet 24’490 Franken. Wobei es die V4 S Sport zudem in einer «Full»-Ausstattungsvariante geben wird. Die exklusivste Multistrada V4 bringt es so auf 26’890 Franken (mit Speichenrad-Option: 27’690 Franken).

 

 

Info: www.ducati.com

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