Home / Test & Technik  / Einzeltests  / Dunlop RoadSmart IV im Test – massig Grip

Dunlop RoadSmart IV im Test – massig Grip

Dunlop RoadSmart IV

Der Dunlop RoadSmart IV ist ein Sporttouring-Reifen und richtet sich im gesamten Dunlop-Line-up damit wohl an die breiteste und heterogenste Zielgruppe. In der vierten Generation soll er nun alles besser machen, speziell im Nassen.

In insgesamt 21 Dimensionen – sieben fürs Vorder- und 14 fürs Hinterrad – bietet Dunlop den neuen RoadSmart IV an. Zudem gibt’s in den beliebtesten Grössen – 120/70-17 vorne sowie 180/55-17 und 190/55-17 hinten – jeweils noch eine SP-, für leichtere, und eine GT-Version für schwerere Maschinen. Allein daran ist klar zu erkennen, wie breit die Zielgruppe und demnach auch das Einsatzspektrum des neuen Sporttouring-Reifens ist.

 

Dunlop RoadSmart IV

Satte 21 Dimensionen gibt’s vom neuen RoadSmart IV.

 

So wichtig der Reifen für Dunlop ist, so zahlreich sind auch die Neue­rungen: So gibt es ein neues Reifenprofil, eine neue Gummimischung sowie Anpassungen bei der Karkasse, die neu auf die «Single Cord JointLess Belt»­-Technologie setzen kann. Dabei wird der «JointLess Belt», kurz JLB, nicht mehr im Dreierpack, sondern einzeln aufgezogen, was für mehr Stabilität und Feed­back sorgen soll. Auch wurde die Reifenkontur leicht überarbeitet, sodass in Schräglage nun mehr Feedback zum Fahrer durchdringen soll.

 

Wichtigstes Ziel der Entwickler war allerdings die Optimierung des Nassgrip. Dazu wurde das Profil «kantiger» gestaltet und mit mehr Negativprofil ­versehen. Hinten beträgt dieses neu 12,6 statt 10,3 Prozent – vorne sind es 14,2 statt 13,5 Prozent. Zudem kommt eine neue Gummimischung mit einem noch höheren Silica-­Anteil zum Einsatz. Dieser sorgt zwar eigentlich nicht für mehr Grip bei Nässe, aber für mehr Grip bei Kälte. Und es ist die Kälte, die – wenn wir nicht grade von stehendem Wasser und Aquaplaning ausgehen – laut Dunlop hauptsächlich für den Gripverlust bei Nässe zuständig ist.

 

Dunlop RoadSmart IV

Das Handling beim Schritttempo wurde neutraler.

Feedback und Stabilität

Gemäss den internen Tests von Dunlop sorgten all diese Änderungen dafür, dass vor allem die Performance im Nassen deutlich gesteigert werden konnte, während auch im Trockenen kleine Fortschritte erzielt wurden. Zudem soll auch die Laufleistung gesteigert worden sein. Eine genaue Kilometerzahl will ­dabei verständlicherweise niemand nennen, zu viele Variabeln spielen da mit rein. Das Wort «fünfstellig» ist aber schon hier und dort zu hören.

 

So oder so können wir die Laufleistung in nur einem Testtag nicht ausloten. Dafür aber das Handling, das Feedback und den Grip – trotz trockener Witterung auch im Nassen. Denn Dunlop hat uns nicht nur der schönen Landstrassen wegen nach Südfrankreich bestellt, sondern auch, weil hier das riesige konzerneigene Testgelände liegt – inklusive Nasskurs.

 

Doch zuerst geht’s in ziemlich zügigem Tempo auf die Landstrasse. Auf der Honda NT1100 liefert der RoadSmart IV klares Feedback und sorgt auch auf schlechten Strassen und bei hohen Tempi für viel Stabilität und Vertrauen. Grip ist bei der Strassenfahrt kein Thema – weder Traktionskontrolle noch ABS haben viel zu tun.

 

Kurve hinten

Auch auf schweren Tourenmaschinen macht der RoadSmart eine gute Figur.

Vorhersehbar und gutmütig

Ganz anders sieht dies am Nachmittag auf der Nass-Teststrecke aus. Deren Asphalt ist zwar griffig, ­jedoch wird so viel Wasser darübergespült, dass es doch ab und zu rutschig wird. Im Vergleich zu seinem Vorgänger – wir konnten sie nacheinander auf dem gleichen Motorrad testen – rutscht der RoadSmart IV etwas später, vor allem aber vorhersehbarer und ­gutmütiger. Damit sind auch im Nassen anständige Tempi durchaus möglich. Und auch auf der Rennstrecke kommen die Sporttouring-Bikes weit vor dem Reifen an ihren Anschlag – der Grip stimmt.

 

Dunlop RoadSmart IV

Trotz trockener Witterung lässt sich auf der Teststrecke der Nassgrip ausloten.

Review overview