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Neue Kampagne gegen Töfflärm

Lärmkampagne

In der Kampagne «Respekt statt Lärm» rufen uns die Schweizer Motorradverbände auf, unnötigen Lärm zu vermeiden. Tun wir es nicht, steigt die Gefahr von Einschränkungen.

 

Es ist ein Aufruf an uns alle, an die einen aber bestimmt mehr als an die anderen. In der Medienmitteilung zur neu lancierten Kampagne «Respekt statt Lärm» rufen die Schweizer Motorrad- und Motorradfahrerverbände gemeinsam dazu auf, unnötige Belästigung der Bevölkerung zu vermeiden. Das ist eine an sich selbstverständliche und auch eine zeitlose Forderung. Technisch bedingt sind Motorräder nun mal nicht die leisesten Fahrzeuge auf unseren Strassen. In den letzten Jahren mehren sich nun die Anzeichen, dass dies zunehmend auf Unverständnis stösst. In Deutschland werden beliebte Töffstrecken mit Wochenendfahrverboten oder mit Tempo 60 entspasst, im Tirol gilt auf mehreren Abschnitten eine Standgeräuschoberlimite, die inzwischen berühmten 95 dB.

 

Das sagen die Verbände

Doch auch in der Schweiz könnte es enger werden. Vermutlich noch in diesem Jahr wird der Bundesrat Vorschläge präsentieren, wie er die Forderungen einer Motion der nationalrätlichen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) umsetzen will. Die Parlamentarier verlangen ausdrücklich mehr Kontrollen gegen Verkehrslärm und härtere Sanktionen gegen Übeltäter. Dagegen hat die Töffbranche nichts Grundsätzliches einzuwenden. Jörg Bucher, der den Verband der Motorradimporteure (motosuisse) präsidiert: «Dagegen, dass der Gesetzgeber mit geeigneten Massnahmen illegal agierende, unbelehrbare Krawallbrüder aus dem Verkehr ziehen will, haben wir nichts.» Angezeigt halten es die Verbände aber auch, die Bevölkerung mittels bewussten Umganges mit der Gashand milde zu stimmen. Oder wie es Walter Wobmann, Präsident der FMS, formuliert: «Es macht einen grossen Unterschied, ob man mit 3000/min oder mit 10’000/min durchs Dorf fährt.»

 

Es drohen weitere Einschränkungen

Wie weit das Massnahmenpaket gegen Verkehrslärm gehen werde, das derzeit im Departement Sommaruga ausgetüfelt wird, sei schwer abzuschätzen, sagt Nationalrat Wobmann. Und auch die Art der Vorschläge sei noch offen. In einem Lärmbericht des Bundes sei beispielsweise von vermehrten nächtlichen Tempo-30­Beschränkungen die Rede. Dabei geht es primär um städtische Verhältnisse, wo laut Bericht 90 Prozent der Lärmbetroffenen in der Schweiz leben.

 

Lärmkampagne

Gerne suchen Töfffahrer aktive Erholung in der Natur. An diesen schönen Orten – etwa an Passstrassen – ­leben aber auch Menschen, die das stört. Etwa am Benkerjoch (AG) oder am Glaubenbergpass (OW), dessen Anwohner jüngst in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» diesbezüglich ihren Unmut kundtaten.

 

Tempo 60 ausserorts

Doch Wobmann sieht auch die zunehmende Gefahr lokaler Einschränkungen auf Strassen, die uns Töfffahrer besonders interessieren. An Passstrassen wie dem Glaubenberg – auf Obwaldner Seite teils stark besiedelt – oder dem Benkerjoch im Aargau werden Forderungen nach Tempo 60 ausserorts laut. Zuweilen ist auch von ungebührlich klingenden Autos die Rede, meist aber stehen die Motorräder im Fokus. Genau dies, diskriminierende Einschränkungen zulasten der Töfffahrer, lehnen die hinter der Anti-Lärm-Kampagne stehenden Verbände ausdrücklich ab.

 

Zusätzliche Informationen zum Thema Lärm, zur Lärm­kampagne sowie Bestellcoupon für Motorrad-Aufkleber und Flyer: www.respekt-statt-laerm.ch

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