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Aprilia RSV4 RF FW

Für Besitzer einer Aprilia RSV4 und ­solche, die es werden wollen, bietet die Rennabteilung von Aprilia in Noale je nach Einsatzzweck massgeschneiderte Tuning-Kits an. Sei es für die nationale Superstock-Meisterschaft oder einfach nur für Racing for Fun. Wir haben die Aprilia RSV4 RF FW getestet.

Ja, es ist möglich, über Aprilia eine fast echte MotoGP-Maschine zu bestellen. Sie heisst RSV4 FW GP, leistet bei fahrfertig rund 164 kg mehr als 250 PS und kostet die Kleinigkeit von rund 165 000 Euro. Die FW GP ist das Topprodukt in einer Reihe von Kits, die für verschiedene Rennserien von Stocksport bis Superbike und auch darüber passen. Oder für Racing for Fun. Da dies in der Szene noch zu wenig bekannt ist, hat Aprilia einfach mal eine Maschine aufgebaut und stellt sie uns nun für ein paar Turns in Mugello (I) zur Verfügung. Sie wird Aprilia RSV4 RF FW (FW steht für Factory Works) genannt und ist eine Variante für ambitionierte Fun-Racer.

Feinste Zutaten

Der Factory Works-Kit ­reduziert das Gewicht um rund 10 kg und steigert die Motorleistung auf 215 PS. Um das zu erreichen, umfasst das Paket eine Komplettanlage von Akrapovic aus Titan mit Karbon-Endtopf, einen Kunststofftank, der dank dünnerer Wandstärke einen Liter mehr fasst, eine leichtere, gefräste obere Gabelbrücke, eine leichtere Lithium-Ionen-Batterie, eine optimierte ECU, leichtere Kolben mit bloss einem Kolbenring, ­einen geänderten Zylinderkopf mit leicht höherer Verdichtung, polierten Kanälen und Brennkammern sowie den aerodynamischen Winglets auf beiden Seiten der Verkleidung.

Aerodynamik wirkt!

Trotz der höheren Speeds, liegt die Aprilia RSV4 RF FW stets stabil, auch über die sauschnelle Kuppe gegen Ende der Start/Ziel-­Geraden, was auch den Winglets zu zuschreiben ist. Denn ohne diese hätte die Anti-­Wheelie-Kontrolle wohl alle Hände voll zu tun! Und die Stabilität und das Vertrauen beim Anbremsen auf die erste Rechtskurve (San Donato) nach der langen Geraden, wo man von 300 km/h runterbremst, ist extrem überzeugend. Punktgenaue Bremsungen werden dadurch und durch die erstklassige Bremsanlage sehr vereinfacht.Keine Frage, die Performance der RSV4 RF FW ist berauschend, besonders, weil Aprilia die gleiche Standfestigkeit auf der Rennstrecke verspricht wie beim Standardmodell. Wenn man die konservativen Tuningmassnahmen ­betrachtet, ist das glaubhaft, denn die maximale Motordrehzahl wurde nicht ­erhöht.  So gesehen kann es für den schnellen Fun Racer günstiger sein, in den Kit zu investieren, als ein neues Bike zu kaufen, um ganz vorne mit­spielen zu können.Diese Aprilia ist ein echt ­beeindruckender Hobby-Racer, der sofort einen «Haben will»-­Reflex auslöst. Die richtig schnellen Hobby-­Piloten müssen sich oft alle paar Jahre ein neues Bike zulegen, da sie mit ihrem ­bisherigen Renner leistungsmässig oder punkto Fahrassistenzen nicht mehr kompetitiv wären. Mit diesem Kit dürfte die Konkurrenzfähigkeit einer vorhandenen RSV4 auch hinsichtlich der neuen kommenden Supersportler weiterhin gegeben sein, mit dem Vorteil, dass man den Töff schon kennt.Der von MSS gefahrene Factory-Works-Kit kostet 11 700 Euro zzgl. MWST und passt auf die RSV4-Modelle der Jahrgänge 2017 und 2018. Hinzu kommen die Kosten für den Einbau und die Tanklackierung. Alle Teile sind auch einzeln erhältlich, es kann also frei kombiniert und auch weggelassen werden; wer will, kann beispielsweise die Batterie oder den Tank weglassen. Auf www.aprilia.com unter «Racing» und dann «RSV4 FW» erhalten Inte­ressenten weitere Informationen und finden den Kontakt ­(factoryworks@aprilia.it) für Bestellungen.Den ausführlichen Testbericht liest Du in der Ausgabe 18/2018 (vom 13. September 2018) von Moto Sport Schweiz.Text: Lukas RüdinBilder: FALEPHOTO – Alex FarinelliEdit: Désirée Troxler

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