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Smartphone-Apps

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Kaum jemand wird bestreiten, dass es aktuell kein fortschrittlicheres TFT-Cockpitinstrument am Motorrad-Markt gibt als jenes der KTM 1290 Super Adventure S/R: Mit dem brillanten 6,5-Zoll-Display – oder nennen wir die riesige Mattscheibe lieber „Monitor“ – kann in Sachen Helligkeit, Kontrast und grafischer Auflösung derzeit kein anderer Hersteller mithalten. Das Infoterminal wurde in enger Zusammenarbeit mit Elektronik-Gigant Bosch entwickelt, dessen Produktbereich Zweirad im japanischen Yokohama ansässig und seit Gründung im April 2015 mehr als 20 Prozent gewachsen ist.

Für nachfolgende Generationen attraktiv machenBis 2020 will Bosch eine Milliarde Euro Umsatz mit Motorradtechnik erzielen, denn Studien zufolge erwartet man bis dahin ein Produktionsvolumen von mehr als 160 Millionen Zweirädern jährlich; ein Drittel mehr als heute. Um das Motorrad für nachfolgende Generationen attraktiv zu machen, spielt die Smartphone­-Integration eine tragende Rolle, denn alleine vergangenes Jahr wurden weltweit rund 1,4 Milliarden Smartphones verkauft.Vernetzung der Fahrzeuge untereinander Auch die Vernetzung der Fahrzeuge im Strassenverkehr untereinander nimmt zu: Bei Bosch geht man davon aus, dass in zirka zehn Jahren mehr als 70 Prozent aller neu zugelassenen Motorräder direkt oder indirekt miteinander kommunizieren werden.Integrated Connectivity Cluster Zurück zur anfangs erwähnten digitalen Informationszentrale im Cockpit, in Fachsprache „User Inte­grated Connectivity Cluster“ (ICC) genannt: Während KTM in seinen Reiseenduros aktuell nur die grundlegenden Funktionen wie Tempo, Ganganzeige, Fahrzeugwarnmeldungen, Musikplayer-Steuerung und so weiter freischaltet, ist man bei Bosch schon einige Schritte weiter.Android- und iOS-kompatibel: MySpinDie hauseigene ICC-Variante heisst „MySpin“, ist mit Android- und iOS-Smartphones kompatibel und soll in Kürze die Darstellung und Nutzung von Handy-Apps in verschlankter Form auf dem Motorrad erlauben. Wenn zum Beispiel das Benzin auszugehen droht, könnte MySpin im Vorfeld über Tankstellen in der Nähe informieren. Ausserdem können Schräglagenwinkel, Kurvengeschwindigkeit, Wetterinformationen, ein Internetradio oder Navigationssoftware auf dem Cluster angezeigt werden – der pendelnde Blick zwischen GPS-Gerät und Tacho könnte damit der Vergangenheit angehören und laut Bosch so die Fahrsicherheit erhöht werden.Diverse App-PartnerDie möglichen Funktionen gehen noch weiter: Bosch kooperiert für MySpin mit mehreren App-Partnern, deren Anwendungen sich direkt über das Fahrerinformationssystem und eine Lenker-Bedieneinheit steuern lassen. Navi-Rider (www.navirider.com), Genius-Maps (www.mireo.hr), Glympse (www.glympse.com), Calimoto (https://calimoto.eu) oder die Touren-Community-App Rever (https://rever.co) sind erste Beispiele für kompatible Anwendungen, die sofort nach Markteinführung auf das MySpin geladen und während der Fahrt genutzt werden können.Fahrerablenkung vermeidenBosch betont, dass bei der Entwicklung des Systems und der Freigabe von Fremdhersteller-Apps besonders die Vermeidung von Fahrerablenkung im Vordergrund steht. Über Art und Anzahl der zum Download zugelassenen Apps entscheidet am Ende ohnehin der jeweilige Fahrzeug-Hersteller, der die modular anpassbare MySpin-Plattform verbauen soll. MySpin ist bereits serienreif, doch wollte man bei Bosch noch keinen Fahrzeughersteller nennen, der die MySpin-Technologie ab Werk implementieren will. Intensive Verhandlungen seien am laufen, so ein Konzernsprecher. Für unseren ersten statischen Test war der MySpin-­Cluster jedenfalls mit einer BMW-Lenkerarmatur gekoppelt.  

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