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Traum erfüllt – trotz Corona!

Die Corona-Pandemie ist an keinem von uns spurlos vorbeigegangen. Die Leidenschaft fürs Motorradfahren hat sie wohl aber nur bei den wenigsten nach­haltig gebremst. Wir stellen euch hier vier Töfffahrer vor, die sich in der vergangenen Saison trotz Lockdown den Töff-Traum erfüllt haben.

Motorradfahren bedeutet Leidenschaft, ­Lebensgefühl, Emotion und manchmal vielleicht auch Unvernunft. Wer Töff fährt, tut dies in unseren Breitengraden meist, weil sein Herz dafür brennt. Und wenn dieses Feuer erst einmal entfacht ist, lässt es sich so leicht nicht wieder löschen. Auch nicht durch vorübergehend schwierige Zeiten wie die anhaltende ­Corona-Krise.

Vier Töffbegeisterte erzählen

Wir haben in der letzten Saison vier Töff­begeisterte gesucht, die trotz Corona eine der begehrenswerten Saison-Neuheiten ­gekauft haben (s. auch Kurzinfo-Kästen weiter unten):

Gemütlich und Schönwetter

Patric Beer aus Bülach ZH ist der gemütliche Cruiser-Typ, weshalb es ihm Harley-­Davidsons besonders angetan haben. Das Bild zeigt ihn während seines ­Harley-Roadtrips 2018 in den USA, für den er sich extra einen Bart hatte wachsen lassen. Nun freut sich der 58-jährige Frauenarzt, der 2010 das Töffbillett machte, riesig darüber, dass auch noch eine BMW R 18 First Edition in der Garage steht.

„Ich hätte gerne schon mit 18 oder 20 einen Töff gehabt“, erzählt Patric Beer, „aber mein Vater – er war Arzt – hatte es mir verboten.“ Als seine Kinder grösser waren, habe er es sich schliesslich selbst erlaubt, sagt Patric. „Wenn man mit 48 anfängt und gemütlich fahren will, dann ist es eine Harley.“ Bisher war das jedenfalls so … Patric macht kein Geheimnis daraus, Schönwetterfahrer zu sein. Und: „Für mich muss ein Töff schon optisch was hergeben, PS und Geschwindigkeit sind bei mir sekundär.“

Rennstrecke

Mario Rufi auf seiner neuen 2020er Honda CBR1000RR-R Fireblade SP. Der 37-­ Jährige aus Gümligen BE ist beruflich als Product Manager tätig und fährt seit 2012 Motorrad. Mario ist Sportfahrer und hat sich in die neue Honda CBR1000RR-R SP verliebt. Für ihn sind bei einem Motorrad Emotionen – z. B. Design und Sound – genauso wichtig wie verlässliche Technik und Funktionalität, „und dieses Bike hat alles!“.

Ganz anders sieht das bei Mario Rufi und Philipp Gubler aus. Beide fahren auf der Strasse, geben aber regelmässig auch auf der Rennstrecke Gas. Philipp hat seine Kawasaki ZX-10R sogar ausschliesslich für die rund sieben Rennstreckenevents, die er pro Jahr besucht, fit gemacht. „Durch Freunde bin ich vor etwa acht Jahren zur Rennstrecke gekommen.“ Ansonsten ist Philipp ein Ganzjahresfahrer, wie er erzählt. „Ich unternehme gerne Wochenendtouren und fahre mit dem Töff auch zur Arbeit.“ Nur vom ersten Schnee bis etwa Ende Februar steht sein Töff mehrheitlich still.

Philipp Gubler aus Wollerau SZ ist 50 Jahre alt und hat mit 20 seinen ersten Töff – eine Yamaha DT 125 – gekauft. Mit seiner neuen Kawasaki Z H2 Performance Package hat der Steuerexperte in dieser Saison bereits rund 1100 Kilometer gemacht. Im weiteren besitzt er eine Kawasaki ZX-10R, mit der er – seit seine Kinder grösser sind – regelmässig und ausschliesslich auf die Rennstrecke geht.

Mit Respekt

Gabriele Gimigliano hat erst vor drei Jahren begonnen. Dank Direkteinstieg konnte er sich damals gleich auf die angesagte BMW R nineT schwingen. „Vor dem Töfffahren hatte ich immer grossen Respekt, fand es aber eine coole Sache, weshalb ich schliesslich doch angefangen habe. Für mich ist ­Motorradfahren eine ideale Möglichkeit, Motorsport mit der Natur zu verbinden.“

Der 39-jährige Gabriele Gimigliano kommt aus dem aargauischen Muri und ist als Bankangestellter tätig. Das Bild zeigt ihn mit seiner BMW R nineT, mit der er im Februar 2017 auch gleich den Einstieg in die Töffwelt machte. Mit der neuen Ducati Streetfighter V4 S hat er nun das schon länger ersehnte sportlichere Naked-Bike ­gefunden, das rundum seinen Vorstellungen entspricht.

Welche passt?

Gabriele, der sich als sportlichen Strassenfahrer bezeichnet und hauptsächlich an Wochenenden unterwegs ist, sagt: „Ein Jahr nach meiner Prüfung wollte ich ein sportlicheres Bike. Ich fuhr die BMW S 1000 R, die Aprilia Tuono V4 und die Yamaha MT-10 Probe, aber keine wollte mich so richtig überzeugen. Die BMW gefiel mir vom Sound, aber optisch weniger, bei der Tuono waren es gewisse Details, und bei der ­Yamaha war es auch das Design. Ducati fand ich schon immer schön, aber bisher fehlte mir das passende Modell …“

„Froh, entschieden zu haben“

Bei der Streetfighter V4 S brauchte Gabriele nicht einmal eine Probefahrt: „Ich sah sie mir an der Swiss-Moto an und war sofort überzeugt. Zwei Tage später habe ich sie mir bestellt – gerade noch vor dem Lockdown. Während dem Lockdown hätte ich es mir vielleicht anders überlegt. Aber jetzt bin ich froh, mich so schnell entschieden zu haben. Ich finde, das Leben sollte weitergehen wie vorher, und man sollte jetzt alles noch mehr auskosten.“ Seine R nineT wird Gabriele in diesen Tagen gegen die jetzt erst lieferbare Streetfighter V4 S eintauschen.

Tausch nach fünf Jahren

Einen Wechsel gab es auch bei Philipp: Neben ­seiner ZX-10R fuhr er bisher eine Kawasaki Z1000. „Die wurde nun fünfjährig, und ich hätte sie vorführen müssen. Für mich die Gelegenheit, nach etwas Neuem zu schauen. Als der Lockdown bereits begonnen hatte, ging ich die Z H2 probefahren. Nach einer Stunde kehrte ich zurück und dachte: Wow! Ein völlig anderes Fahrgefühl als auf den übrigen Nakeds. Die Beschleunigung hat mir am meisten imponiert. Besonders gefällt mir aber auch das Design und das stimmige Gesamtpaket. Und dass ein bisschen ­Unvernunft in diesem Kompressor-Töff steckt.“

Farben

Die Z H2 gibt’s in Schwarz, Schwarz-Grün und Schwarz-Rot.

Händler überzeugt Fan

Mario Rufi gibt zwar zu, dass ihn auch die Ducati Panigale V4 sehr reizen würde. Doch er ist im Herzen ein Honda-Fan, da stimmt für ihn einfach alles. So auch bei seiner bisherigen Maschine, der Honda CBR1000RR SP2, die er keinesfalls hergibt. Dennoch ist seine aktuelle Freude über seine neue Fireblade ­unbeschreiblich: „Die Schwärmerei meines Händlers hat mich neugierig gemacht. Als ich dann noch eingeladen wurde, mit ihm an die EICMA zu gehen, war es Liebe auf den ersten Blick. Jetzt ist es mein Ziel, die neue Technik schnell zu beherrschen, um sie auf der Strasse wie auf der Rennstrecke optimal zu nutzen. Ausserdem möchte ich mit der neuen Fireblade schöne Momente in meinen Motorradferien erleben.“

Honda CBR1000RR-R Fireblade. Foto: Honda

Gesehen und verliebt

In Patrics Garage wird im November neben der Fat Bob eine BMW R 18 First Edition stehen. An einem BMW-Event hatte er sich spontan in eine R3 verguckt. „Die war leider unverkäuftlich, doch wurde ich auf die R 18 aufmerksam gemacht … Nach meiner Recherche rief ich sofort bei BMW an und sagte: ‚Falls sie so rauskommt, wie der ­Prototyp, will ich diesen Töff bestellen.‘ An der Man’s World sah ich dann den seriennahen Prototypen: Die Chromteile, die offene Kardanwelle, der Doppelauspuff – einfach genial!“ Patric freut sich schon riesig auf entspannte Ausfahrten mit dem neuen, grossvolumig-dumpfen Boxersound: „Von ­Corona lasse ich mir den Spass nicht verderben!“

BMW R 18 First Edition. Lang und tief. Bild: Daniel Kraus/Markus Jahn

BMW R 18 First Edition. Lang und tief. Bild: Daniel Kraus/Markus Jahn

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