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Lesertest auf der Swiss Alpenchallenge: Was bringen Benzinadditive wirklich?

Die Wirksamkeit chemischer Kraftstoffzusätze ist immer gut für Diskussionen. Darum hat die TÖFF-Redaktion 30 Fahrer der Swiss Alpenchallenge die Benzinadditive von Liqui Moly selbst testen lassen.

 

Was ist dran an Zusatzmittelchen, welche die Eigenschaften von Benzin verbessern sollen? «TÖFF sucht Gast-Testfahrer für einen Additivtest.» Diesen Aufruf machten wir während der Swiss Alpenchallenge. Auslöser waren ein Werksbesuch beim Additiv und Schmierstoffhersteller Liqui Moly und der Artikel «Chemiestunde» in TÖFF .

 

«Wer mit unwillig laufenden Motoren zu tun hat, sollte den Motorbike Speed Additive Shooter in den Tank kippen. Die 80-ml-Dose kann bedenkenlos jeder Spritfüllung zugegeben werden, denn das Additiv sorgt für kräftigere Beschleunigung und weichere Gasannahme im Teillastbereich», lautete damals das Credo des Anwendungstechnikers Dietmar Schmid im Interview. Flankierend erklärte der Chefchemiker Dipl. Chem. David Kaiser die Wirkungsweise solcher Zusätze: «Das Motorbike Speed Additive ist kein Oktan-Booster, der nur die Klopffestigkeit des Sprits verbessert. Das Speed-Additiv tritt schon in Aktion, bevor etwas im Brennraum passiert. Erstens mit reinigender Wirkung an den Einspritzdüsen oder im Vergaser. Zweitens, weil das Benzin-Luft-Gemisch durch unseren Zusatz homogene zerstäubt und dadurch die Flammgeschwindigkeit im Brennraum erhöht wird. Ergo haben wir im OT-Bereich einen höheren Verbrennungsdruck, das gibt eine beschleunigte Kolbengeschwindigkeit – und wo spürt man das? Am Durchzug! Aber auch an der weicheren Gasannahme und es hilft auch bei Problemen mit Konstantfahrruckeln.»

 

 

So viel war nach diesem Besuch klar: Was zunächst wie ein Heilsversprechen durch Wunderheilung tönt, ist wissenschaftlich erwiesen. Dass zugesetzte Spezialmoleküle wirken, ist kein Hokuspokus. Viele dieser Additive sind ohnehin und genau deshalb in Treibstoffen und Ölen bereits enthalten. Aber kann die Zugabe eines Benzinzusatzes Effekte auf den Töff haben, die man wirklich spüren kann? Ohne wissenschaftlichen Anspruch, aber getrieben von Neugier wollten wir das in einem Feldversuch mit 30 Alpenchallengern selbst herausfinden. Das Ergebnis? Gut zwei Drittel der Swiss-Alpenchallenge- Teilnehmer konnten keine Effekte nach der Beigabe des Liqui-Moly-Zusatzes feststellen, aber neun Fahrer berichteten von teilweise deutlichen Auswirkungen auf das Fahrverhalten ihres Motorrades.

 

 

Fast 30 Prozent der am Feldversuch im Rahmen der Swiss Alpenchallenge teilnehmenden TÖFF-Leser bestätigen die Wirksamkeit des beigemischten Benzinadditivs! Hier eine Auswahl von sechs Erfahrungsberichten:

 

 

 

Fredi Zurbrügg Yamaha MT-01:

Ich fahre gerne sportlich, aber ich cruise auch gerne mal entspannt. Und ich habe zu Hause noch eine weitere MT-01. Bin halt ein Fan. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Genial. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Der grossvolumige V-Motor läuft schon im Standgas viel ruhiger. Die MT geht sanfter ans Gas und sie ruckelt weniger beim Langsamfahren. In Sachen Leistung kann ich keine Aussage machen. Aber ich werde das Zeug ganz sicher zu Hause nochmals in meine beiden MTs kippen und weitere Vergleichsfahrten unternehmen.

 

 

Frank Härtel, H.-D. CVO Street Glide:

Zurzeit besitze ich eine CVO Street Glide Baujahr 2017, mit der ich seit Juni bereits 6000 Kilometer gefahren bin. Ich würde mich selbst als sportlichen Tourenfahrer bezeichnen. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Besonders im unteren Drehzahlbereich, so zwischen 2000 und 3500 Touren, zieht der Motor etwas leichter durch. Und die Gasannahme kommt mir etwas direkter vor. Im Standgas läuft die Harley auch runder

 

 

 

Monika Montibeller, H.-D. CVO Street Glide:

Ich fahre gerne sportlich, aber vorsichtig und mit Respekt. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Als Erstes hatte ich den Eindruck, dass der Motor irgendwie besser schnurrt. Dann habe ich gespürt, dass er aus tiefen Drehzahlen besser in die Gänge kommt. Ich erkläre mir die Effekte im Brennraum so wie bei einem Duftstoff im Haushalt. Hat man nur einen Tropfen davon, wird man kaum den Geruch wahrnehmen. Zerstäubt man feiner, entstehen viele kleine Tröpfchen mit grosser Duftwirkung. Genauso stelle ich mir vor, dass das beigefügte Additiv eine bessere Zerstäubung des Benzins im Brennraum hervorruft.

 

 

Ennio Müller Ducati Monster 1100:

Neben der Monster Evo bewege ich auch noch eine Suzuki GSX-R 750. Ich fahre gerne sportlich. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Bei meiner Maschine war der Unterschied echt extrem. Die Duc ist ja bekannt für ruppigen Lauf unter Teillastbedingungen. Mit Standgas um die Serpentine herum ist mit diesem Töff ein No-Go. Aber das ist völlig anders, wenn das Additiv drin ist. Plötzlich läuft der Motor viel ruhiger und sanfter unten herum. Man hat viel weniger Kupplungseinsatz. Die Maschine lässt sich unter schwierigen Strassenbedingungen wie auf der Swiss Alpenchallenge, also viel entspannter fahren. Die Wirkung ist beeindruckend, aber die Abgase müffeln ein bisschen.

 

 

Brigitte Hediger, Suzuki SV 1000:

Ich fahre nicht bloss auf der Strasse, sondern auch Hardenduros. Offroadkurse, Endurorennen, Six Days, Supermotard … ich habe schon alles mitgemacht. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Meine SV 1000 ist in Serpentinen normalerweise nicht sehr angenehm zu fahren. Der Motorlauf ist ruppig in den unteren Drehzahlbereichen. Das versaut einem schon mal den sauberen Strich durch die Kurve. All das war nach Zugabe des Liqui Moly Shooters verschwunden. Der Motor zieht schön durch. Die SV scheint wie ausgewechselt, sie geht auf einmal ohne Kupplungseinsatz und völlig unangestrengt auch durch die engsten Kehren.

 

 

Thomas Schuler, BMW S 1000 XR:

Ich habe schon einige Motorräder besessen. Meist BMW. Von S 1000 R über die GS Adventure bis zur jetzigen S 1000 XR. Wie hat sich der Liqui Moly Shooter bemerkbar gemacht? Nach der Beigabe des Liqui Moly Shooters in den Benzintank hatte ich sofort einen Effekt auf die Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich. Und auch bei den Ortsdurchfahrten auf der Challenge, wo man mit 30 km/h fahren muss, stellte ich einen runderen Motorlauf fest. Ich hatte beim Versuch 95-Oktan-Sprit im Tank. Ich weiss nicht, ob die Wirkung des Additivs genauso wahrnehmbar gewesen wäre, wenn ich es z.B. einer 100-Oktan-Benzinfüllung zugegeben hätte.

 

 

 

 

Die Produkte von Liqui Moly werden von der Rhiag Group Ltd. in der Schweiz vertrieben (www.rhiag.ch). Seit 2016 finden sich Liqui-Moly-Produkte auch in den Polo-Shops.

 

 

 

— Text: Michael Kutschke — Fotos: Alex Krassovsky, Michael Kutschke

 

 

 

P.S.: Swiss Alpenchallenge – die abgedrehte TÖFF-Leserreise.

Egal, ob Geländetraining in Hechlingen, Kurventechnik in Veltheim, Perfektionstraining auf dem Ring, Trial-Kurse in der Ardèche oder Supermotard-Kurse – die Krönung ist die Alpenchallenge: Man gebe diese Kurse in einen Mixer, schüttle kräftig, fertig ist das Challenge-Konzentrat. Die Ingredienzien:

 

  • 141 Pässe, sechs Tage endlose Kurven
  • betörende Landschaften
  • kaum Ampeln
  • noch weniger Verkehr
  • tolle Fahrer

 

Swiss-Alpenchallenge 2020
Termin: Erste Septemberwoche 2020

 

 

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