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Motocross-SM als Einzelveranstaltung?

Der Kalender der Motocross-SM für die Inter-Klassen ist bereits bis auf das Finale zusammengeschrumpft. Als Saisonstart steht derzeit der 13. September in Möggers (A) als Termin auf dem Programm und er ist gleichzeitig das Saisonfinale. Das wirft Fragen auf!

Bis auf das Saisonfinale mussten in der Motocross-SM der Inter-Klasse bereits alle Veranstalter das Handtuch werfen. Eine Durchführung wäre bis Ende August wegen der Corona-Abstandsregeln und der Begrenzung von Veranstaltungen auf 1000 Personen schlicht nicht möglich. Die Organisatoren der einzelnen Meisterschaftsläufe finanzieren ihre Events aber zu grossen Teilen über die Zuschauer. Fallen Eintritte und Einnahmen über die Verpflegungsstände weg, ist eine Durchführung auf den eigens für die Rennen errichteten Strecken finanziell nicht tragbar.

Wie soll das gehen?

FMS-Sportpräsident Claude Clément: «Wenn du 200 Fahrer hast, kommt jeweils mindestens ein Betreuer dazu, dann die Streckenposten, dann noch Personen vom Veranstalter, dem Verband und so weiter. Da kommen ohne Angehörige schnell 700 Personen zusammen. Dann könnte man allenfalls noch 300 Zuschauer rein lassen, doch wie ist das zu kontrollieren. Dann reist einer von weit weg an, und du musst ihm sagen, er müsse draussen bleiben und dürfe – wie im Einkaufszentrum – erst rein, wenn einer rausgeht. Das geht so nicht.»

 

Möggers (A) nahe dem Bodensee ist als einzige Veranstaltung im Inter-Kalender übrig geblieben.

 

Für den Veranstalter auf der permanenten Piste in Möggers (A), dem letzten verbliebenen Inter-SM-Lauf, ist der Aufwand für die Durchführung bedeutend geringer. Für ihn wäre ein Motocross-SM-Lauf durchaus auch ohne Zuschauereinnahmen noch interessant. Clement: „Der Termin in Möggers steht zwar noch, ob im September die Grenze offen sein wird, wissen wir allerdings noch nicht. Ob es einen Schweizer Meister geben wird, wenn die Meisterschaft nur noch eine Veranstaltung umfasst, ist auch noch unklar. Darüber und über vieles mehr werden wir bei der nächsten Vorstandssitzung noch zu Reden haben.“

Schwierigkeiten für Importeure

Chris Attiger, der in der Schweiz für den Import von KTM, Husqvarna und GasGas zuständig ist, rechnet mit einer Kurzmeisterschaft: „Die FMS will die Meisterschaft natürlich durchziehen, um die Einnahmen von den Lizenzen nicht zurückzahlen zu müssen. Mit einem Rennen wird’s für uns aber schwierig, die Meisterschaftsprämien würden ja dennoch fällig. Derzeit ist sowieso vieles Ungewiss. Was unsere Strassenmodelle betrifft bin ich optimistisch, dass wir die Ziele erreichen können. Bei den Offroadern siehts aber anders aus. Wenn nirgends gefahren werden kann, schlägt sich das natürlich auch auf die Verkäufe nieder, dann sind die Motorräder ja alle noch neu und werden für die nächste Saison auch nicht ersetzt. Die Renntöff unserer Enduro-Piloten zum Beispiel haben – wenn es die Fahrer gemacht haben, wie ich es gesagt habe – alle noch null Kilometer. Da braucht es keine neuen Töff für 2021. Die muss ich aktuell aber gerade im Werk bestellen…“

 

 

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