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Seewer: Es war geplant, nicht mit voller Spritzigkeit zu starten!

Jeremy Seewer ist nicht ganz wunschgemäss in die Saison gestartet. Er ist noch nicht auf Topniveau und muss noch an Spritzigkeit zulegen. Das weiss er und das war auch so geplant, denn die Saison ist noch lange!

Vizeweltmeister Jeremy Seewer (Yamaha) hat die ersten beiden Rennwochenende bereits hinter sich. Im Interview erklärt er, wie es im gelaufen ist, wie seine Performance einzuschätzen ist und was ihn bei der Konkurrenz überrascht.

 

moto.ch: Hallo Jeremy, wie ist es dir am vergangenen Wochenende in England gelaufen?

Jeremy Seewer: «Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Es waren schwierige Bedingungen auf der sehr harten, trockenen Strecke. Alle hatten Regen erwartet, deshalb hatten die Organisatoren die Strecke auch nicht gewässert. In Rennen 1 hatte ich einen Superstart und reihte mich gleich an zweiter Stelle ein. Doch ich fand über das ganze Rennen kein gutes Gefühl für den Töff und die Strecke. So wurde ich schliesslich nur Achter. Klar, die MXGP-Klasse ist sehr, sehr hart umkämpft, mit Rang 8 bin ich natürlich dennoch nicht zufrieden.»

 

Jeremy Seewer #91: „In England bin ich sehr gut ins erste Rennen gestartet!“

 

Was war das Problem?

Es waren Kleinigkeiten: Die Einstellung des Töffs passte nicht wirklich gut. Ich selbst war jedoch fit und wurde über das ganze Rennen nicht müde. Bei mir fehlt einfach noch die letzte Spritzigkeit. Das weiss ich und das ist so auch geplant, denn die Saison ist sehr lange. Ich versuche nach einigen Rennen voll bereit zu sein, damit wir dann bis November/Dezember auch voll durchziehen können.

 

Wie ist es dir in Rennen 2 gelaufen?

Da wars genau umgekehrt. Der Start war nicht optimal, ich reihte mich etwa als Siebter oder Achter ein. Ich konnte aber sofort Plätze gut machen und fuhr fast das ganze Rennen auf Rang 5. Ich hatte einen guten Speed und konnte direkt hinter Jeffrey Herlings mit den grossen Namen mithalten. Es geht also in die richtige Richtung.

 

Seewer: „Ich konnte mit Herlings und den grossen Namen mithalten.“

 

Bist du zufrieden, wie die Saison für dich begonnen hat?

In Russland hatte ich zwei heftige Stürze. Das war schade, denn sonst wäre ich da gleich unter den ersten Drei oder Vier dabei gewesen. In England lief es nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte, da konnte ich aber dennoch wichtige Punkte sammeln. Die Saison ist noch lange. Noch läuft alles nach Plan. Natürlich muss ich mich noch verbessern, damit es klappt, wie ich es wirklich will.

 

Wie siehst du die Kräfteverhältnisse diese Saison?

Es ist etwa, wie wir es uns vorgestellt haben. Natürlich gab es Überraschungen, so ist zum Beispiel Antonio Cairoli sehr gut drauf. Ihn hatte eigentlich niemand so stark erwartet. Jorge Prado hingegen hat eher schwächer begonnen, als wir alle gedacht hätten. Vom Talent her hätte er auch kommen und alles gewinnen können. Doch da weiss man halt auch nicht alles! Niemand weiss, was da passiert ist, wie fit sie sind und in welcher Phase sie sich gerade befinden. Einige sind schon topfit, andere noch nicht – je nachdem wie sie die Saison geplant haben.

 

Am kommenden Wochenende steht Maggiora in Italien an. Was erwartest du da?

Maggiora ist eine meiner Lieblingsstrecken. Aber ich bin da schon lange nicht mehr gefahren! Mal sehen, wie sich die Piste entwickelt hat. Ich denke, da können wir nochmals einen Schritt vorwärts machen. Ziel wäre, ans Podium heran oder sogar darauf zu kommen. Das wäre der Idealfall für die jetzige Ausganglage.

 

Vielen Dank fürs Interview und viel Glück dabei!

 

Resultate

Russland, Rennen 1

Russland, Rennen 2

England, Rennen 1

England Rennen 2

 

WM-Stand nach 4 von 36 Rennen

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 93 Punkte
2. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 78
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 73
4. Antonio Caioroli (I), KTM, 65
5. Jorge Prado (E), KTM, 61
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 60
7. Alessandro Lupino (I), KTM, 54
8. Pauls Jonass (LAT), GasGas, 50
9. Thomas OIsen (DK), Husqvarna, 43
10. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 42
12. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 31
26. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 1

Bilder: Yamaha-Racing

 

 

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