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Aegerter kämpft meisterlich

Aegerter Barcelona

Trotz überlegener Bestzeit hatte Dominique Aegerter in Barcelona von der Poleposition richtig viel Arbeit inklusive Schreckmomente. Zuletzt setzte er sich jedoch in beiden Supersport-Rennen an der Spitze ab und baute seinen WM-Vorsprung mit den Siegen 11 und 12 um 17 Punkte aus.

Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter (Yamaha) trumpfte in Barcelona (E) extrem stark auf. In den Freitrainings konnte er seinen schnellsten Konkurrenten mehr als eine Sekunde abnehmen. Am Samstag dominierte er auch die Superpole mit über einer Sekunde Vorsprung auf die Verfolger Can Öncü (Kawasaki) und Federico Caricasulo (Ducati). Titelkonkurrent Lorenzo Baldassari (Yamaha) hatte Glück, dass er nach seinem Highsider in der Einführungsrunde noch eine gezeitete Runde fahren und sich auf Anhieb für Startplatz 4 qualifizieren konnte.

 

Aegerter Barcelona

Dominique Aegerter hatte in Barcelona gut lachen: Der Konkurrenz nahm er pro Runde mehr als eine Sekunde ab!

Aegerter fällt in wilder Startphase zurück

In Rennen 1 fiel Aegerter beim Start auf Position 6 zurück, während Baldassari bereits nach einer Runde die Führung von den Streithähnen Caricasulo und Öncü übernahm. Doch Caricasulo machte ihm die Führung wiederholt streitig. In Runde 5 übernahm Aegerter die Spitze, setzte sich gleich unwiderstehlich ab und fuhr einen überlegenen Sieg ein. Im Dreikampf mit Caricasulo und Öncü setzte sich Baldassari schliesslich knapp vor Öncü und Caricasulo durch. Damit vergrösserte sich der Vorsprung von Aegerter auf Baldassari um 5 auf 24 WM-Punkte.

 

Aegerter Barcelona

Barcelona: Domi Aegerter (77) hatte in der Startphase harte Kämpfe, während sich Konkurrent Lorenzo Baldassari (7) und Federico Caricasulo (verdeckt) um die Führung balgten.

 

Auch in Rennen 2 erwischte Aegerter keinen optimalen Start und fiel zwischenzeitlich bis auf Position 6 zurück. Baldassari kämpfte unterdessen in der Spitzengruppe mit Öncu um die Führung. Aegerter: „Es war ein Riesenfight, denn vorne gab keiner richtig Gas. Niemand wusste wie lange die Reifen halten und wollte sie entsprechend schonen. Auch ich versuchte das. Als jedoch 2/3 des Rennen vorbei waren, griff ich an.“ Aegerter schloss schnell zur Spitze auf.

 

Aegerter Barcelona

Wenn Aegerter in Barcelona den Hammer fallen liess, schloss er jeweils schnell zu seinen Vorderleuten auf.

 

Aegerter im Notausgang!

Beim Angriff auf die beiden Leader am Ende der langen fuhr Aegerter sowohl Öncü als auch Baldassari fast ins Heck, erwischte die Kurve nicht mehr und musste durch den Notausgang. Knapp 2 Sekunden hinter dem Leader-Trio mit Baldassari, Öncü und Stefano Manzi (Triumph) reihte sich der 31-Jährige wieder ein. Nach 2 der verbleibenden 7 Runden war der Weltmeister wieder an der Führungsgruppe dran. Eine Runde später übernahm er bereits die Führung und setzte sich erneut an der Spitze ab. Der von Position 17 gestartete Manzi setzte sich im Kampf um Rang 2 gegen Öncü durch wurde wegen Überschreitung der Tracklimits aber auf Rang 3 zurückversetzt.

 

Baldassari konnte in der Schlussphase nicht mehr mithalten und fiel auf Rang 4 zurück. Im WM-Zwischenklassement verliert er nun bereits 36 Punkte auf Aegerter. Der Schweizer egalisierte mit dem zwölften Sieg in einer Saison den Rekord von Andrea Locatelli von 2020.

 

Aegerter Barcelona

Dominique Aegerter feierte seinen 12. Sieg der Saison vor Can Öncü und dem von Startplatz 17 losgefahrenen Stefano Manzi (r.).

 

Superbike-WM 2023?

Aegerter: „Ich habe hier wieder alles erreicht: Pole Position, zweimal die schnellste Rennrunde, zwei Rennsiege und den Vorsprung in der WM weiter ausgebaut. Jetzt bleiben wir noch einige Tage hier, bevor es weiter nach Portimão geht, wo in zwei Wochen die nächste Runde ansteht.“

 

Aegerter hat immer betont, dass er in die Superbike-WM aufsteigen will. Inzwischen gilt er als heisser Kandidat für einen Platz im werksunterstützten GRT Yamaha Team. „Ich hoffe, bald mehr sagen zu können, wie es mit meiner Karriere weitergeht. Doch ich kann bereits sagen, dass es im Moment ziemlich gut aussieht fürs nächste Jahr!“

 

Brenner Barcelona

Marcel Brenner griff 10 Tagen nachdem ein Mittelhandknochen operativ fixierte werden musste wieder ins Renngeschehen ein.

 

Brenner: 10 Tage nach Operation P11

Marcel Brenner (Yamaha) stand zehn Tage nach der Operation an seiner linken Hand bereits wieder im Einsatz. Der 25-jährige Berner konnte wieder stark kämpfen. Seine operierte Hand bereitete ihm keine Probleme, in Rennen 1 war es vielmehr der Grip, der ihm Sorgen machte. Brenner: „Wir wählten für das verkürzte Rennen den SCX-Reifen. Der gab mir zunächst viel Grip, begann nach zwei oder drei Runden jedoch bereits stark abzubauen. Manchmal stand das Motorrad beim Beschleunigen komplett quer, obwohl ich den Gasgriff nur halb geöffnet hatte…“ So fiel Brenner aus den Punkterängen und beendete das Rennen schliesslich auf dem 17. Platz.

 

In Rennen 2 hatte Brenner keinen guten Start und reihte sich um Position 20 ein. Doch der Berner hatte sofort ein gutes Gefühl: „Ich war unglaublich flott unterwegs und habe mir einen Gegner nach dem anderen geschnappt. Gegen Ende des Rennens hatte ich es mit Fahrern wie Jules Cluzel und Nicolo Bulega zu tun und konnte sie hinter mir lassen. Unter den gegebenen Umständen fünf Punkteränge zu holen, ist für mich überwältigend. Zuversichtlich stimmt mich auch der geringe Rückstand von nur 11 Sekunden auf Domi. Das sieht wirklich gut aus, und in Portimão will ich an diese Leistung anknüpfen.“

 

Brenner Barcelona

Marcel Brenner setzte sich in Barcelona in Rennen 2 gegen grosse Namen durch und verlor nur gerade 11 Sekunden auf Sieger Aegerter.

 

 

Resultate Supersport-WM, Barcelona (E)

Rennen 1
Rennen 2
WM-Stand 

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