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Aufhol-König Aegerter in Assen

Aegerter enttäuscht in Assen

Wechselhaftes Aprilwetter hat die Superbike-WM in Assen (NL) durcheinandergewirbelt. Einer der grossen Verlierer war Domi Aegerter, der mit tollen Aufholjagden Schadensbegrenzung betrieb.

Startplatz 19 war definitiv nicht, was sich der zweifache Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter (CH) von Assen erhofft hatte. Aegerter: «Ich habe sehr gute Erinnerungen an meine Zeit in der Supersport-Weltmeisterschaft, aber auch mit dem Superbike bin ich in Assen schon gute Rennen gefahren.» Auf der Supersport-Yamaha waren es 2021 und 2022 waren je zwei Siege, auf dem Superbike 2023 ein vierter Rang.

 

Nach Rang 11 in den wechselhaften Freitagstrainings meinte der 33-Jährige: «In der Superpole will ich unter den ersten Sechs landen, was ich auch im Rennen zu erreichen versuche.»

Aegerter in Assen: Kalte Dusche in der Superpole

Doch es kam anders! Das anhaltend wechselhafte Wetter brachte Aegerter und sein Team an den Rand der Verzweiflung. Der 33-jährige Schweizer kam auf der komplett nassen Strecke nur schwer in Gang. Aegerter beendete die verregnete Superpole sogar nur auf Platz 19 – Startreihe 7!

 

Regen und schlechte Ausbeute für Aegerter in Assen.

Aegerter kam im verregneten Assen in der Superpole nicht über Rang 19 hinaus.

Mit Slicks im Nassen

Vor Rennen 1 war die Strecke nass, schien im Verlaufe des Rennens aber abzutrocknen, weshalb sich fast alle für profillose Slicks entschieden – so auch der Schweizer. Bei 7 Grad Celsius legte er im Nassen beachtlich los und verbesserte sich in der ersten Runde auf Position 14. Als das Rennen wegen eines Motorschades von Andrea Locatelli (Yamaha) frühzeitig abgebrochen wurde, fuhr er an 13. Position. Aegerter: «Es war nicht einfach mit dem 1000er Superbike. In vier oder fünf Kurven war es anfangs noch komplett nass. Mit Platz 13 konnten wir ein paar Punkte mitnehmen.»

 

Fürs Superpole-Rennen nahm sich der ehrgeizige Oberaargauer vor, unter die ersten Neun zu fahren, um wenigstens in Rennen 2 weiter vorn starten zu können.»

Kein bessere Startplatz

Dass dies für das 10-Runden-Sprintrennen zu optimistische Ziele waren, musste der Domifighter allerdings bald einsehen. Beim Start konnte er nur zwei Plätze gut machen und sich schliesslich auf Rang 14 verbessern. Dafür gibts im Superpole-Rennen noch nicht einmal Punkte.

 

Voller Einsatz aber keine Punkte für Aegerter im Superpole-Rennen in Assen.

 

Für Rennen 2 musste sich Aegerter also wieder auf Startplatz 19 aufstellen. Doch diesmal kam der Schweizer gut weg und verbesserte sich in der ersten Runde bereits auf die 15. Position. «Ich habe sofort hart gepusht und konnte schnell zu den vorderen Gruppen aufschliessen.»

 

Aegerter fuhr dieselben Rundenzeiten wie die Spitze und verbesserte sich schliesslich bis auf den achten Rang. Durch eine Strafe für einen Konkurrenten rückte er gar noch einen Rang weiter vor. Aegerter: «Ich wurde Siebter, nur fünf Sekunden hinter der Siegerzeit, und sammelte wertvolle Punkte. Doch wir müssen uns im Nassen noch stark verbessern. Das nächste Rennen ist erst Mitte Juni. Hoffentlich haben wir in der Pause zwei gute Tests in Misano und Cremona, damit wir in Misano Mitte Juni wieder da sind, wo wir sein sollten. Abschliessend möchte ich meinem Teamkollegen Remy Gardner zu seinem ersten Podium in der Superbike-WM gratulieren. Er war das ganze Wochenende über sehr stark, und ich denke, das liegt an den Bemühungen des gesamten Teams.»

Starker Teamkollege Gardner

Tatsächlich hatte Gardner bereits in Rennen 1 das Podest mit Rang 4 knapp verpasst. Der ehemalige italienische Supersport-Pilot und aktuelle MotoE-WM-Pilot Nicholas Spinelli holte sich den Sieg auf der Ducati des verletzten Danilo Petrucci. Es war sein erster Einsatz auf einem Superbike. Schlüssel zu Erfolg war seine Reifenwahl: Intermediates. Und der frühe Rennabbruch. Denn Toprak Razgatlioglu (BMW) und Alvaro Bautista (Ducati) hatten auf abtrocknender Piste rasant aufgeschlossen.

 

Im Superpole-Rennen holte sich Bautista den Sieg vor Rookie Nicolas Bulega (Ducati). Remy Gardner liess sich in der letzten Runde von Alex Lowes (Kawasaki) auf Rang 4 verdrängen. Razgatlioglu wurde vom anfänglichen zweiten auf den neunten Rang durchgereicht.

 

In Rennen 2 war die Zeit des Türken gekommen: Er fuhr den Sieg vor Bautista und Gardner ein und rückte in der WM auf Rang 2 hinter dem neuen WM-Leader Bautista auf. Aegerter fiel mit seiner mageren Assen-Ausbeute in der WM auf Rang 10 zurück.

 

Rennen 2: Razgatlioglu gewinnt vor Alvaro Bautista und Remy Gardner (r.).

Resultate

Rennen 1

Superpole-Rennen

Rennen 2

WM-Stand

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