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Krummi ist zurück!

Randy Krummenacher und Marcel Brenner leisteten mit sensationellen Resultaten Landsmann Dominique Aegerter Schützenhilfe. Krummenacher ist nach dem Teamwechsel wieder meisterlich unterwegs und fuhr einen überlegenen Sieg ein.

WM-Leader Dominique Aegerter (Yamaha) hatte vor dem Barcelona-Wochenende gute Vorarbeit geleistet und mit neun Siegen seinen Vorsprung auf Verfolger Steven Odendaal (Yamaha) auf 62 Punkte ausgebaut. Damit konnte sich Aegerter sicher sein, dass er nach seiner Teilnahme beim MotoE-Saisonfinale in Misano (I) bei der Rückkehr in die Supersport-WM noch WM-Leader sein würde. Mit zwei Siegen (50 Punkte) von Odendaal, wovon ausgegangen werden musste, hätte Aegerter immer noch 12 Punkte geschrumpft gehabt.

 

Krummenacher wieder meisterlich!

Doch Aegerter hatte Landsmann Randy Krummenacher (Yamaha) nicht auf der Rechnung ! Der Supersport-Weltmeister  von 2019 hatte vor einer Woche das holländische EAB Racing Team verlassen und im italienischen CM Racing Team den Platz des verletzten Luca Bernardi (Yamaha) eingenommen. Dort arbeitet er wieder mit den Technikern zusammen, mit denen er 2019 die WM-Krone eingefahren hatte.

 

Das Wiedersehen zeigte sofort Wirkung: Rang 2 in den Trainings, Rang 2 in der Superpole und in Rennen 1 ein mit 16 Sekunden Vorsprung absolut überlegener Sieg – den ersten seit mehr als zwei Jahren!

 

Randy Krummenacher fuhr nach dem Boxenstopp mit den Regenreifen allein auf weiter Flur.

 

Nach Boxenstopp der Sieg

Krummenacher war nach gutem Start von der Piste gedrängt worden und hatte acht Positionen verloren. Kurz nach dem Start hatte es zu regnen begonnen und fast alle Fahrer kamen zum Reifenweichsel an die Box, um das Rennen auf Regenreifen fortzusetzten. Krummenacher reihte sich als Fünfter wieder ein. Er machte jede Runde Plätze gut, übernahm die Führung, pushte weiter und siegte absolut überlegen.

 

Krummenacher: „Ich bin zurück auf dem Podium und danke all denen, die nie aufgehört haben, an mich zu glauben! Ein besonderer Dank geht an den Teamchef von EAB Racing, der die Situation verstanden und die Verhandlungen mit CM Racing möglich gemacht hat.“

 

Das strahlt Krummenacher wieder: Zurück bei seinen Technikern, die in auf dem Weg zum Meistertitel 2019 begleitet hatten.

Podest knapp verpasst

In Rennen 2 übernahm der von der Pole gestartete Manuel Gonzalez (Yamaha)  die Führung. Krummenacher reihte sich an zweiter Position ein und blieb am Spanier dran. In der Schlussphase kämpfte er mit Gonzalez, Raffaele de Rosa (Kawasaki) und Niki Tuuli (MV Agusta) um die Podestplätze, die er schliesslich knapp verpasste. Krummenacher:  „Ich dachte, in den letzten Runden noch angreifen zu könnten, aber die Reifen waren am Ende, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit dem vierten Platz zu begnügen.“ Dennoch: Krummenacher ist zurück in Bestform und wird uns diese Saison noch viel Freude bereiten!

 

Brenner: flag to flag?

Marcel Brenner hatte sich in Barcelona viel vorgenommen. Immerhin kannte er die Strecke bestens aus der Moto2-EM. Der 24-jährige Supersport-Einsteiger war von Position 17 gestartet, ging in Rennen 1 in der ersten Kurve aber schon geradeaus. Brenner: „Beim Anbremsen zur ersten Kurve hat es bereits leicht zu tröpfeln begonnen. Das hat mich verunsichert und ich bin geradeaus in den Notausgang geschossen, was mir den Anschluss nach vorne gekostet hat. Darauf bin ich sehr zurückhaltend gefahren. Im Nachhinein habe ich mich sehr geärgert, nicht mehr gepusht zu haben, denn in den ersten Runden ist niemand gestürzt. Das ist sicher eine Erfahrung, die ich heute gemacht habe. Als der Grossteil zum Reifenwechsel in die Box fuhr, entschied ich mich auch dazu . Zuerst dachte ich, es wird abgebrochen, erst dann habe ich es realisiert, dass es in der Supersport-WM «Flag-to-Flag»-Rennen gibt. Das habe ich zum ersten Mal erlebt.“

 

Doch Brenner hatte in den ersten Runden zu viel Zeit verloren, und der Reifenwechsel funktionierte nicht einwandfrei. Schliesslich war für ihn mehr als Rang 27 nicht mehr drin.

 

In Rennen 2 drehte Brenner richtig auf!

Brenner: schneller als Odendaal

Rennen 2 lief umso besser. Brenner kämpfte sich noch in der ersten Runde auf Position 9 vor und mischte wie bereits in Navarra (E) mit Spitzenpiloten der Supersport-WM vorne mit. Brenner: „Es ist super gelaufen, im Gegensatz zu Navarra konnte ich mit den Jungs aber mithalten und fiel nicht zurück. Dann habe ich zu Odendaal und Öttl aufgeholt. Mein Vorhaben war, die Beiden schnell zu überholen. Vor allem bei Öttl war es aber sehr schwierig eine passende Stelle zu finden. Als er aber mehr und mehr Probleme bekam, konnte ich endlich an ihm vorbeigehen. Platz 6 ist  super, dachte ich und dann kam ich Odendaal immer näher. Auch er bekam Schwierigkeiten und so konnte ich auch ihn leicht schnappen.“ Brenner fuhr hinter Krummenacher Rang 5 ein und ist nun definitiv in der WM angekommen.

 

45 Punkte Vorsprung für Domi!

Speziell in Rennen 2 halfen die Schweizer Krummenacher und Brenner ihrem Landsmann Aegerter, in dem sie dessen Titelkonkurrent Odendaal auf die Plätze verwiesen. Odendaal hatte am Samstag wegen Nichtbeachtung der minimalen Boxengassen-Zeit (1 min 21 sec) bereits 25,845 sec gefasst und und war so vom vierten auf den achten Platz zurückgefallen. In Rennen 2 musste er sich hinter Brenner und Federico Caricasulo (Yamaha) mit Rang 6 begnügen und konnte so seinen Rückstand im WM-Klassement lediglich um 17 auf 45 Punkte verkürzen.

 

Stéphane Frossard war gut unterwegs, ging aber doch zweimal leer aus.

 

Frossard: zwei Nuller

Supersport-Rookie Stéphane Frossard (Yamaha) war in Rennen 1 bei schwierigen Bedingungen bis zum Boxenstopp sensationell auf Rang 12 vorgefahren. „Leider haben wir dann beim Reifenwechseln zu viel Zeit verloren. Das ist sehr schade und hat mir verunmöglicht in den T0p 10 zu kämpfen“ zeigte sich der Romand betrübt. Auf Rang 25 zurückgefallen lag mehr als Rang 20 nicht mehr drin. Nach einem guten Start musste Frossard in Rennen 2 nach wenigen Runden mit Getriebeschaden aufgeben.

 

Resultate

Rennen 1

Rennen 2

WM-Stand

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