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Seewer: Zurück auf dem MXGP-Podest

Die ersten beiden Lommel-GPs hatten Vizeweltmeister Jeremy Seewer kein Glück gebracht. Beim dritten MXGP innert 8 Tagen wendete sich das Blatt. Seewer schloss zu WM-Rang 2 auf! Arnaud Tonus war die Überraschung schlechthin, doch Valentin Guillod konnte den Aufwärtstrend nicht fortsetzen.

 

Nachdem Jeremy Seewer beim ersten Lommel-GP vom Pech zurückgehalten wurde und sich drei Tage später mit der Taktik und der Abstimmung seiner Werks-Yamaha verkalkuliert hatte, war der Schweizer beim dritten MXGP im Tiefsand von Lommel (B) in bester Form und machte wieder Punkte gut.

 

Prado: Positiver COVID-19-Test!

MX2-Weltmeister Jorge Prado (KTM) ist klar der Rookie des Jahres. Keiner hatte so viele Starts gewonnen wie der Spanier. Und in der WM-Tabelle hatte der Haudegen Seewer bereits überholt und galt als heissester Titelkonkurrent von WM-Leader Tim Gajser (Honda). Doch der verrückte Tabellensturm des zweifachen MX2-Weltmeisters endete jäh mit einem positiven Resultat beim COVID-19-Test. Prado wurde Quarantäne verordnet, und so fehlte er beim dritten GP in Lommel. Ob er beim finalen Triple-GP in Arco di Trento (I) wird antreten können, ist sehr fraglich.

 

Seewer konstant und fehlerfrei

Doch der schnellste Schweizer Motocrosser profitierte nicht nur, er zeigte bei starkem Regen im selektiven Sand eine fehlerfreie Darbietung und macht auch aus eigener Kraft viele Punkte gut.

In Rennen war der 26-Jährige gut vom Start weggekommen, erkämpfe sich Rang 2 hinter Leader Gajser, wurde aber noch in der Startphase von Ex-Weltmeister Romain Febvre (Kawasaki) und dem neunfachen Weltmeister Antonio Cairoli (KTM) auf Rang 4 verwiesen. Diese Platzierung brachte er dann aber sicher ins Ziel.

 

Seewer zeigte diesmal eine fehlerfreies Rennen in Lommel. Bild: Yamaha

 

Führung für Seewer

Der Start zu Lauf 2 gelang optimal: Seewer führte das Rennen nach einem frühen Sturz von Leader Gajser an. Und auch Cairoli, der WM-Zweite, stürzte und fiel an den Schluss des Feldes zurück. In der zweiten Runde war es Febvre, der den Schweizer von der Spitze verdrängte. Fünf Runden später war auch Gajser wieder auf dem Vormarsch, zog an Seewer und schliesslich auch an Febvre vorbei, um einen weiteren Sieg einzufahren. Seewer brachte unbedrängt den dritten Platz ins Ziel und sicherte sich damit auch Rang 3 in der MXGP-Tageswertung.

 

Cairoli konnte sich immerhin noch auf Rang 10 vorarbeiten, verlor auf Seewer aber wichtige Punkte. Dem Schweizer fehlen nur noch 10 Punkte zum Zweitplatzierten.

 

Nach einer Durststrecke steht Seewer nun wieder auf dem Podest. In Italien hat er bei den letzten drei GP der Saison nochmals die Chance dazu. Bild: MXGP.com

 

Positive Rennen kommen noch

Seewer: «Schon wieder zurück auf dem Podium zu sein. Dies ganz besonders nach einer harten Woche hier in Lommel. Es war wirklich brutal, der Regen, das Wetter und drei GP in Folge auf dieser schwierigen Piste. Ich bin glücklich, dass ich mit zwei starken Rennen ohne grössere Fehler wieder aufs MXGP-Podium fahren konnte. Auf den Triple-GP in Arco di Tento freue ich mich schon, denn das ist eher die Art Strecken, die ich mag. Es stehen also noch einige positive Rennen an.»

 

Tonus: Die grosse Überraschung

Arnaud Tonus (Yamaha) hatte seit Ende September wegen einer in Mantova zugezogenen Gehirnerschütterung pausieren müssen. Nach der Trainingspause hatte Seewers Teamkollege beim Triple-GP auf der kräftezerrenden Piste von Lommel an den ersten beiden GP schwer zu kämpfen. «Ich bin erschöpft und noch nicht bereit!» hatte er beim zweiten GP noch gesagt. Am dritten Renntag innert 8 Tagen kämpfte sich der 29-Jährige brillant durch.

Nach einem tollen Start kämpfte der Genfer im ersten Rennen lange an fünfter Position. Nach Bodenkontakt steuerte er die Box an, um sich eine neue Brille abzuholen und erreichte das Ziel noch an achter Stelle.

 

Arnaud Tonus rang sich mental durch und brillierte im Sand. Bild: Yamaha

 

Starke Leistung

Im Rennen 2 kam Tonus erneut stark weg und reihte sich an dritter Stelle ein. Er wurde nur von Gajser bezwungen und verteidigte Rang 4 bis in die drittletzte Runde. Dann muss er dann aber einen Sturz wegstecken und wurde schliesslich Fünfter.

 

Tonus: «Lommel ist für einen einzelnen GP schon eine heftige Strecke. Der Triple-GP war auch mental eine riesige Herausforderung. Heute war ich nach dem ersten Rennen schon richtig erschöpft. Ich bin also überglücklich, dass ich hier so stark zu ende fahren konnte. Natürlich machte ich auch Fehler und bin gestürzt, doch ich denke, das ging jedem so. Ein extrem harter Regentag!»

 

Guillod: traurig

Ex-Schweizermeister Valentin Guillod kämpfte in Rennen 1 die ersten Runden auf Position 15, fiel dann aber schnell zurück und stellte seine Honda an der Box ab. Guillod: «Ein technisches Problem zwang mich zur Aufgabe», erklärte der 27-jährige Romand.

 

Valentin Guillod wurde in Rennen 1 von einem technischen Defekt eingebremst.

 

 

In Rennen 2 fuhr Guillod auf Position 16, fiel dann aber in der letzten Runde noch auf Rang 18 zurück. Guillod: «Als die Spitze zum Überrunden aufschloss und blaue Flaggen gezeigt wurden, habe ich nicht gut reagiert und verlor noch zwei Plätze. Ich bin etwas traurig über diesen Tag, denn ich hatte mir vorgenommen, zweimal in die Top-15 zu fahren. Alles in allem waren es aber doch drei gute GPs hier.»

 

Resultate

Rennen 1

Rennen 2

 

WM-Stand:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 583 Punkte
2. Antonio Cairoli (I), KTM, 509 Punkte
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 499 Punkte
4.  Jorge Prado (E), KTM, 476 Punkte
5. Romain Febvre (F), Kawasaki, 465 Punkte

18. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 122 Punkte
26. Valentin Guillod (CH), Honda, 52 Punkte

 

 

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