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Trotz Corona-Krise: Liqui Moly gibt Vollgas

Das Sponsoring-Portfolio des deutschen Motoröl- und Additivproduzenten Liqui Moly erscheint auf den ersten Blick geradezu wahllos, ist es aber nicht. Bisher setzte Liqui Moly das mit Abstand grösste Budget im Motorsport ein. Das Unternehmen engagiert sich auch in grossem Stil im Wintersport. Die Krönung ist der nun vereinbarte Auftritt beim weltbekannten Hahnenkamm-Rennen auf der berüchtigten Streif.

 

Bisher setzt das Ulmer Unternehmen das mit Abstand grösste Budget im Motorsport ein. Seit 2012 unterstützt Liqui Moly z.B. das Intact- GP-Rennteam. Und seit 2015 tritt Liqui Moly bei den Grand Prix der «MotoGP»-Serie nicht nur als Banderolenwerber auf, sondern rüstet auch alle Teams der «Moto2»- und «Moto3»-Rennen mit Schmierstoff aus.

Töff-Blutspende

Ein lohnendes Engagement, denn die MotoGP wird von geschätzt 2,7 Millionen Menschen an den Strecken und von 291 Millionen am TV verfolgt. Solche Aktivitäten im Motorsport-Bereich sind für einen Ölhersteller ja eher normal, aber Liqui Moly ist seit Jahren auch abwechselnd in der Leichtathletik-EM, im Handball, Fussball, bei Weltmeisterschaften im Wintersport alktiv.

 

Dieses Sponsoring-Portfolio der Ulmer erscheint auf den ersten Blick geradezu wahllos, ist es aber nicht. Denn alle Engagements der Schwaben haben eine Gemeinsamkeit: Die Sportart, welche die Ölmarke fördert, ist nämlich für die Ulmer nicht das Ausschlaggebende – im Vordergrund steht für die Liqui-Moly-Strategen immer der Preis und die Reichweite, die damit zu erzielen ist.

 

Klartext: Liqui Moly-Boss Ernst Prost

Liqui Moly-Geschäftsführer Ernst Prost – ein Unternehmer alter Schule: Er nennt es einen Grundfehler, dass Manager nach dem Aktienkurs bezahlt werden und nur noch Kapitalinteressen verfolgen: „Nur die Kraft einer Vision bringt den Laden nach vorne, möglichst hohe Gewinnziele sind keine Vision“.

Liqui Moly ist Deutschlands beliebteste Motorölmarke. Auszeichnungen wie „Top Marke“ oder „Best Brand“ spiegeln seit Jahren das hohe Ansehen sowohl bei Fachleuten als auch bei den Endverbrauchern wieder.

 

Die ganze Welt ist nun wegen des Corona-Virus im Krisenmodus, so auch der deutsche Schmierstoffspezialist. Doch während andere Unternehmen sich mit Kurzarbeit auseinandersetzen müssen oder überlegen, den Rotstift anzusetzen, setzt der Liqui-Moly-Chef Prost bemerkenswerte Kontrapunkte:

 

Prost: „Diese ganzen Belastungen, die diese Corona-Pandemie mit sich bringt spüren wir jeden Tag. Und dabei geht es nicht nur um Gewinn und Umsatz“. Prost sieht sein Unternehmen als „Familie“ und die Beschäftigten werden offizell als „Mitunternehmer“ bezeichnet.

 

„Wir sind in 150 Ländern dieser Welt präsent. Wir kennen die meisten Importeure persönlich. Das sind nicht irgendwelche anonymen Kunden, das sind Partner und Freunde. Wir bekommen von überall her mit, wie die Corona-Krise ganze Existenzen bedroht. Die menschlichen Katastrophen, die sich dort abspielen kennen wir hautnah. Da stecken Schicksale dahinter, da staunt man immer wieder. Es ist dermassen viel Druck dahinter – menschlicher Druck, moralischer Druck – ich habe so etwas noch nie erlebt. Und ich bin ein altes Schlachtross und mit meinen Partnern schon seit über einem viertel Jahrhundert an vorderster Front des Unternehmens. Ich könnte einige Einzelschicksale nennen, Krankheit, Tod, Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz, weil aufgrund des Corona-Stillstandes in vielen Ländern dieser Welt einfach nichts mehr geht. Und wir als Liqui Moly sind da mitten drin“.

 

Wie weiter in der Krise?

Prost: „Ich habe meinen Leuten versprochen, es gibt keine Kurzarbeit, es wird niemand entlassen. Das ist mein Ehrgeiz. Und das ist auch meine Vorstellung von Unternehmertum und Verantwortung den Menschen gegenüber, die ihren Job brauchen. Wir haben seit dem Ausbruch von Corona noch nicht einmal einen Leiharbeiter nach Hause geschickt. Wir kämpfen für unsere Leute, auch für die, welche nicht direkt bei Liqui Moly auf der Payroll stehen. Unser Plan ist weiter zu machen. Unser Plan ist auch, wieder Leute einzustellen. Das sind die Hintergründe, warum wir so handeln, wie wir handeln.

In den letzten Monaten haben wir 84 Leute eingestellt und 18 Millionen Euro zusätzlich in unsere Werbung investiert. Trotz Corona!

 

Was treibt der Prost da mitten in so einer Krise, fragten sich einige?  Zeitungsinserate, Fernsehspots, Sponsoring? Wozu? In dieser Situation? Erst recht als es publik wurde, dass Liqui Moly sich nun als offizieller Sponsor der Hahnenkamm-Rennen Kitzbühel engagiert. Wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet. Ich könnte unsere Gewinne auch sichern und selbst behalten.

Das aber widerspricht der DNA von Liqui Moly und meiner Vorstellung. Viele Unternehmen machen das so, man sieht, wie Leute auf die Strasse gestellt werden. Verluste sozialisieren und Gewinne privatisieren. Das wollen wir nicht.

Wir sind gesund. Wir haben keine Dividenden und Boni ausgezahlt und gleichzeitig Steuergelder, z.B. für Kurzarbeit abgegriffen. Wir haben auch keine Unternehmensgewinne in Steueroasen transferiert. Ob legal oder illegal, das sind in meinen Augen Sauereien.

 

Wir haben gespart. Liqui Moly hat Reserven. Und das Geld setzen wir jetzt ein um die Krise zu bewältigen. Wir haben jedem Liqui Moly Mitarbeiter im März eine Corona-Sonderzahlung von 1500 Euro überwiesen. Auch z.B. dem Mitarbeiter in Südafrika. Fragen Sie mal die Pflegekräfte hier in Deutschland, ob sie ihre von der Politik versprochenen Boni bekommen haben.

 

Offizieller Sponsor eines der berühmtesten Skirennen? Passt das zusammen?

Prost: „In Kitzbühl ist ein grosser Sponsor abgesprungen. Das ist eine Chance und nun nützen wir die. Ab 2021 werden wir uns vier Jahre lang bei den alpinen Skirennen, dem Hahnenkammrennen auf der berüchtigten Streif engagieren. Und das machen wir nicht, um uns selbst zu gefallen oder aus Jux und Dollerei, sondern dafür, dass der Laden weiterläuft und Arbeitsplätze gesichert werden.

 

Wir sind 2008 in Deutschland zur beliebtesten Ölmarke geworden. Mitten in der Finanzkrise. Da haben wir es genauso gemacht wie jetzt. Wir haben Gas gegeben, Extrabudgets freigesetzt, in Werbung investiert und wir wurden für unseren Mut belohnt. Genauso machen wir es jetzt wieder“. Liqui Moly konnte durch seine offensive Marketingstrategie selbst in der bisherigen Corona-Krise ein respektables Umsatzplus von knapp 3 Prozent verzeichnen“.

Peter Baumann, Marketingleiter bei Liqui Moly: „Mit Sponsoring beim Wintersport haben wir bereits in der Vergangenheit durchweg positive Erfahrungen gemacht. So können wir unserer Marke Liqui Moly noch mehr Präsenz verleihen. Wir freuen uns sehr, dass wir nun Partner der Hahnenkamm-Rennen sind. Die Abfahrt gilt als eine der schwierigsten Abfahrten im alpinen Ski-Weltcup. Der Kreis der Sponsoren ist ein sehr erlesener.

 

Das zeigt, auf welchem Level wir mit unserer Marke und mit unseren Produkten sind. Das Hahnenkammrennen ist eine der Sport-Veranstaltungen mit der weltweit grössten Reichweite. Liqui Moly als Familienbetrieb taucht im globalen Kontext mit weltbekannten, globalen Marken auf. Das sind für uns die Fakten, die relevant sind“.

 

Was wird aus dem Sponsoring der MotoGP?

Baumann: „MotoGP, Formel1 … Da bleiben wir natürlich dran und dabei. Das sind zwar budgetär die teuren Geschichten. Aber es sind auch die, wo wir alle unsere Importeure, Händler, und alle die mit Liqui Moly arbeiten und unsere Produkte jeden Tag verkaufen weltweit ins Boot bekommen. Diese zu unterstützen und Nachfrage zu kreieren, darum geht es. Das Intact- GP-Rennteam bleibt also genauso wichtig für uns, wie bisher. Genau genommen bekommt das Motorsportteam noch mehr Gewicht, weil es seit Saisonbeginn LIQUI MOLY Intact GP-Team heisst.

 

Und Liqui Moly fördert auch weiterhin den Breitensport in all seinen Facetten. Wir unterstützen in Deutschland seit Jahren eine Vielzahl von kleinen Vereinen. Das wir so bleiben. Denn erfolgreiches Sponsoring hat für Liqui Moly auch weiterhin etwas mit sozialem Engagement zu tun. Und es beinhaltet meist die Möglichkeit, Kundenevents zu veranstalten und attraktive Wettbewerbe“.

 

Über Liqui Moly: Mit rund 4000 Artikeln bietet LIQUI MOLY ein weltweit einzigartig breites Sortiment an Automotiv-Chemie: Motorenöle und Additive, Fette und Pasten, Sprays und Autopflege, Klebe- und Dichtstoffe. Gegründet 1957 entwickelt und produziert LIQUI MOLY ausschließlich in Deutschland. Dort ist es unangefochtener Marktführer bei Additiven und wird immer wieder zur besten Ölmarke gewählt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte in 150 Ländern und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 569 Mio. Euro. 

Import Schweiz: RHIAG Group Ltd, Oberneuhofstrasse 6, 6340 Baar

 

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