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Seewer: 4. mal Vizeweltmeister

Davon hätten wir anfangs Saison nicht einmal zu träumen gewagt: Yamaha-Werkspilot Jeremy Seewer holte sich in der Königsklasse MXGP der Motocross-Weltmeisterschaft 2019 beim Saisonfinale in China mit einem weiteren Podestplatz Rang 2 im Schlussklassement.

 

Der Zürcher Unterländer Jeremy Seewer ist die grosse Überraschung in der diesjährigen Motocross-WM. Der 25-Jährige war nach einem Junior- und zwei MX2-Vizemeistertiteln in seiner zweiten MXGP Saison ins Yamaha-Werksteam aufgestiegen und reiste als WM-Zweiter mit 43 Punkten Vorsprung auf Verfolger Gauthier Paulin (Yamaha) zum WM-Finale nach Shanghai.

 

Bild: Yamaha

Vorzeitige Entscheidung

Nach Rang 3 im Qualirennen, machte Seewer in Lauf 1 Leader Glenn Coldenhoff (KTM) die Führung streitig. In absoluter Schlagdistanz schlug ein Stein so hart auf die Brille, dass sein Augenlid aufplatzte und der Bülacher per Highsider abflog. Die blutende Wunde oberhalb des Auges beeinträchtigte die Sicht, sodass Seewer nochmals stürzte. Nichts desto trotz konnte er aber bis auf Rang 4 hinter Coldenhoff, dem lange verletzten Ex-Weltmeister Jeffrey Herlings (KTM) und dem als neuer Weltmeister bereits feststehenden Tim Gajser (Honda) vorfahren. Damit war Seewer der Vizeweltmeister nicht mehr zu nehmen. «Meine Vorbereitung im Winter war der Horror: Ich war drei Wochen krank und lag im Bett. So kämpfte ich bei den ersten Rennen um Top-10 Plätze. Ich musste mir den Weg zurück in die Top-5 erkämpfen und jetzt stehe ich hier als Zweiter der Welt – das ist unglaublich!»

 

Bild: Yamaha

GP-Podium Nummer 6

In Rennen 2 entschied der entfesselte Seewer den Start für sich, wurde aber von Coldenhoff bald von der Spitze verdrängt. Seewer blieb lange am Holländer dran, bis sich nach 12 Runden Herlings am Schweizer vorbeidrängte und in der vorletzten Runde Landsmann Coldenhoff die Führung und damit den letzten GP-Sieg der Saison 2019 entriss. Seewer feierte mit Rang 3 vor Weltmeister Gajser sein sechstes GP-Podest.

 

Bit Blessuren an Auge und Kinn feiert Seewer sein 6. MXGP-Podest und seinen zweiten WM-Schlussrang. Bild: Yamaha

Tonus verletzt

Mit Herlings, dem WM-Drittplatzierten Coldenhoff und MX2-Pilot Calvin Vlaanderen (Honda) ist Holland für die MXoN in Assen (NL) ende Monat bestens aufgestellt. Die Schweiz galt bisher mit Seewer, Arnaud Tonus (Yamaha) und Valentin Guillod (Honda) bisher auch als Kandidat für einen Platz auf dem Podium. Tonus stürzte in China im Qualirennen aber  schwer und konnte die Rennen nicht bestreiten. Tonus, der auf die Saison 2018 schwer verletzt ganz verzichten musste: «Ich habe mir die Hand gebrochen. Es ist natürlich hart, die Saison so zu beenden. Insgesamt war es jedoch eine sehr positive Saison: Aus dem Nichts zu kommen und die Saison auf Platz 5 zu beenden, ist sicher nicht schlecht.» 2020 wird der Genfer mit im Wilvo-Yamaha Team zudem als Werkspilot antreten. Ob er die Schweiz in zwei Wochen am Motocross der Nationen vertreten kann, ist allerdings noch unklar.

Die Teilnahme von Arnaud Tonus am MXoN in Assen ist noch fraglich. Bild: Yamaha

 

Prado mit 8 Rennen Vorsprung

Jorge Prado (KTM) schloss seine MX2-Meistersaison mit zwei weiteren Laufsiegen (2019: Total 31 Siege!) ab und unterstrich mit dem erneuten Titelgewinn mit 213 Punkten Vorsprung seine Vormachtstellung.

 

Resultate

MXGP

Rennen 1

Rennen 2

WM-Endstand:

  1. Tim Gajser, 782 Punkte
  2. Jeremy Seewer, 580
  3. Glenn Coldenhoff, 535
  4. Gauthier Paulin, 527
  5. Arnaud Tonus, 462
  6. Valentin Guillod, 14

 

MX2

Rennen 1

Rennen 2

WM-Endstand:

  1. Jorge Prado, 837
  2. Tomas Olsen, 624
  3. Jago Greets, 543
  4. Tom Vialle, 537
  5. Henry Jacobi, 442
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