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Seewer: fit für den Saisonstart 2022

Der zweifache Vizeweltmeister Jeremy Seewer (Yamaha) hatte sich 2021 aus seinem gesundheitlichen Tief herausgekämpft. Die Vorbereitungen auf die am 19./20. Februar beginnende MXGP-Saison 2022 laufen nach Plan – der Schweizer rechnet sich im Titelkampf gute Chancen aus.

„Das war wohl die kürzeste Off-Season ever!“ erklärt der Zürcher im Interview. „Wir fuhren Mitte November noch Rennen und haben fast ohne Unterbruch weitergemacht. Nun stehen wir bereits wieder kurz vor dem Saisonbeginn. Doch alles passt: Ich fühle mich gut, habe alles, was ich brauche und so viel Freude, wie schon lange nicht mehr.“

 

Wie hast du dich erholt und vorbereitet?

In den vergangenen zwei Monaten habe ich einige Sachen geändert und geschaut, dass ich wirklich fit bin. Dabei legten wir ein professionelles Augenmerk auf die Ernährung und analysierten, was letztes Jahr weshalb passiert ist, was da zusammengekommen ist. Jetzt können wir das abhaken. Mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr.

 

Was habt ihr auf diese Saison geändert?

Ich habe neue einen Fahrtrainer (Red.: Jacky Vimond, 250er Weltmeister von 1986). Er ist sehr erfahren und sieht natürlich immer wieder Dinge, die man besser machen kann. Er wird auch bei den Rennen vor Ort sein und kann mir da entscheidende Tipps geben. Den Töff konnten wir auch noch spezifischer auf mich abstimmen.

 

Supercampione in Alghero (I): Seewer (91) vor Jed Beaton (14), Ben Watson (919), Tim Gajser (verdeckt), Jago Geerts (93), Christophe Charlier (123).

 

Beim ersten Vorsaison-Rennen in Alghero hast du beide Starts gewonnen und die Plätze 1 und 2 eingefahren. Wie ist dein Resümee?

Ich hatte Spass und konnte auf Anhieb gute Zeiten fahren. Wichtig war dabei auch, zu sehen, wie der Töff im Rennen funktioniert. Alles war positiv und ich bin wieder in den Rennmodus gekommen. Tim Gajser und ich duellierten uns lange und hatten mehrere Positionswechsel. Wir waren beide gleich schnell. Wegen eines kleinen Fehlers verlor ich zuletzt den Anschluss. Aber alles in allem war das ein gutes Wochenende!“

 

Jeremy Seewer holte sich in der MX1-Klasse im ersten Rennen den klaren Sieg.

 

Wer sind diese Saison deine Hauptkonkurrenten und wie siehst du deine Chancen im Titelkampf?

Ich bin so fit wie schon lange nicht mehr, habe wieder viel Energie und Freude. Mit dem Team und der Crew bin ich auch sehr glücklich. Es sieht also gut aus. Doch im Moment ist es schwierig. Vor allem ein Jeffrey Herlings ist schwer zu schlagen. Meine Chancen schätze speziell dank meiner Konstanz – auf das ganze Jahr gesehen – dennoch als gut ein. Wenn es mir gelingt, immer vorne dabei zu sein, kann wirklich etwas Gutes dabei herausschauen.

 

Für den Titel braucht es aber schon Siege, oder?

Ja ganz klar! Immer nur Dritter zu werden, reicht nicht. Aber da gilt es von Rennen zu Rennen abzuwägen. Riskiert man alles für einen Sieg, kann es auch in die falsche Richtung gehen.

 

2022 gibt es wieder Qualirennen, also ein Samstags- und Sonntagsprogramm. Kommt das dir entgegen?

Als ich nicht fit war, hatte ich im Zeittraining Probleme, auf eine Topzeit zu kommen. Doch zum Saisonende passte das auch. Für mich sind Qualirennen wie auch Zeittrainings OK. Mit dem zusätzlichen Qualirennen wird es anders werden aber nicht unbedingt anstrengender. Das Qualirennen ist nicht matchentscheidend. Am Schluss zählen nur die zwei Rennen am Sonntag. Im Qualirennen geht es auch darum, sich gut zu fühlen und zu schauen, dass die Abstimmung für die Rennen passt. Natürlich will jeder Rennfahrer gewinnen, aber eigentlich spielt es da keine grosse Rolle, ob man Zweiter oder Dritter wird. Die Renntage waren bei den Eintagesveranstaltungen sehr dichtgedrängt. Wenn alles übers ganze Wochenende verteilt ist, wird’s wohl wieder angenehmer. 

 

Vielen Dank für das Interview und viel Glück beim Saisonstart!  

 

 

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